17.11.2022

Norwegen: Beziehungen zum Einzelhandel sind gefährdet

Die gegenwärtige Ungewissheit, die mit der drohenden Einführung einer Quellensteuer für Norwegens Lachsindustrie verbunden ist, gefährdet das Lachsgeschäft des Landes, insbesondere jenes mit dem Lebensmitteleinzelhandel. Diese Befürchtung äußerte Ragnar Nystøyl, leitender Analyst beim Marktforschungsunternehmen Kontali, gegenüber dem Portal IntraFish. Üblicherweise schließt der LEH im letzten Quartal eines Jahres mit den Lachslieferanten Kontrakte über eine Laufzeit von sechs bis zwölf Monaten, um sich vor Preisschwankungen und Lieferproblemen zu schützen. Das ist aktuell nicht möglich, weil die anstehende Quellensteuer auf Basis des durchschnittlichen Preises für Lachs am Spotmarkt erhoben werden soll – ungeachtet dessen, wieviel der jeweilige Lachsproduzent für seinen Lachs erlöst hat. "Das mögliche Ende des Kontraktmarktes bedeutet, dass die Supermärkte keine Promotions oder Werbekampagnen planen können", meint ein Brancheninsider. Ragnar Nystøyl warnt, dass sich der LEH zum einen anderen Lieferländern und anderen Fischarten zuwenden, dass er zum anderen Lachs nur noch kurzfristig kaufen könnte. Dabei sei die Nachfrage aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten bereits jetzt rückläufig. In Spanien beispielsweise sei der Verkauf von Frischlachs in diesem Jahr um 1 % zurückgegangen, in Schweden sogar um 7 %.
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