26.10.2022
Norwegen: "Lachssteuer könnte bis zu 40.000 Arbeitsplätze kosten"
Firmeninfos
Sollte die von Norwegen geplante Quellensteuer auf Zuchtlachs zum 1. Januar 2023 in Kraft treten, seien 30.000 bis 40.000 Arbeitsplätze entlang der norwegischen Küste in Gefahr. Diese Befürchtung, schreibt das Portal IntraFish, hege zumindest Helge Møgster, Mehrheitseigner von Austevoll Seafood, das wiederum eine Kontrollmehrheit bei dem großen Lachsproduzenten Leroy Seafood Group (Jahresumsatz 2021: 2,3 Mrd. Euro) besitzt. "Ich war halbwegs geschockt", beschreibt Møgster seine Reaktion auf die Ankündigung der Steuer von 40 % auf Gewinne von Lachszüchtern, die mehr als 4.000 oder 5.000 t produzieren. "Ich mache das schon seit mehr als 40 Jahren. Wenn Sie uns in dieser Zeitspanne betrachten, können Sie nicht sagen, dass wir Supergewinne gemacht haben. Das tun wir immer noch nicht. Es gab Zeiten, da war ich kurz davor, aufzuhören."
Derzeit errichte Austevoll einen neuen Packbetrieb für Lachs, Kosten: bis zu 90 Mio. Euro, Fertigstellung im kommenden Jahr. Dort gebe es 120 Arbeitsplätze, deren Aufstockung auf 200 geplant war. Angesichts der drohenden Steuer gingen nun 60 verloren. Da der Markt die Preise diktiere, werde es in Zukunft nicht mehr möglich sein, in Norwegen Lachs zu verarbeiten. Aktuell gebe es entlang der Küste Norwegens 90.000 bis 100.000 Arbeitsplätze im Zusammenhang mit der Branche. Møgster: "Ich schätze, dass von diesen 30.000 bis 40.000 verschwinden werden." Derzeit würde das Gros der Leroy-Gewinne in jenen 80 Kommunen reinvestiert, in denen das Unternehmen aktiv sei. "Das wird jetzt wahrscheinlich enden", prognostiziert er.
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