19.09.2022

Gastgewerbe droht das dritte Verlustjahr in Folge

Die Umsätze des Gastgewerbes in Deutschland lagen im ersten Halbjahr 2022 noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau, meldet das Statistische Bundesamt. Von Januar bis Juni 2022 betrugen die preisbereinigten Umsatzverluste 22,1 % gegenüber 2019 (nominal: 13,1 %). "Die Lage ist extrem herausfordernd, da die Branche zeitgleich mit explodierenden Kosten in den Bereichen Energie, Lebensmittel und Personal konfrontiert ist", sagt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband). Erschwerend kämen die geplanten Corona-Maßnahmen hinzu. "Die Branche befürchtet wieder massive Umsatzverluste wie im letzten Winter", meint Zöllick. Diese lagen damals trotz Öffnung im Zeitraum von November 2021 bis März 2022 real bei einem Minus von über 30 %.

"Die Halbjahresbilanz zeigt, dass das dritte Verlustjahr in Folge droht", warnt der Dehoga-Präsident. Am höchsten fallen die Umsatzeinbußen in der Beherbergungsbranche aus. Sie lagen von Januar bis Juni 2022 real bei 25,1 % (nominal -18,6 %) gegenüber 2019. Bei den Caterern waren es Verluste von real 21,3 % (nominal -13,4 %). Das Gaststättengewerbe weist in seiner Halbjahresbilanz ebenfalls ein zweistelliges Minus von real 20,5 % (nominal -9,0 %). Zöllick hält deshalb eine Fortgeltung der Mehrwertsteuersenkung auf Speisen auf 7 % "für die Zukunftssicherung der Branche [für] unabdingbar."
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