07.10.2009

Russland: Wildlachs erhält MSC-Zertifizierung

Die pazifischen Fischereien auf Buckel- und Keta-Lachs vor der russischen Kurilen-Insel Iturup sind die ersten des Landes, die vom Marine Stewardship Council (MSC) jetzt Anfang September zertifiziert worden sind. Das Management betreiben gemeinsam Russlands Regierung und das Privatunternehmen J.S.C. Gidrostroy, das den meisten Lachs von Iturup fischt, verarbeitet und vermarktet. Die Fangsaison vor der Insel nordöstlich von Hokkaido läuft alljährlich von Anfang Juli bis Ende November, wobei die Lachse mit festen Fallen küstennah in den Buchten von Prostor und Kurilsk gefangen werden. Im Jahresdurchschnitt werden 37.000 t Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha) und 10.000 t Ketalachs (Oncorhynchus keta) angelandet und in zwei Betrieben von J.S.C. Gidrostroy auf der Insel verarbeitet, insbesondere zu h & g-Ware, aber auch zu anderen Produkten, die auf dem russischen Binnenmarkt sowie nach Europa, Asien und Nordamerika verkauft werden.

Angesichts der momentanen Engpässe auf dem internationalen Lachsmarkt ist das Interesse an der neuen MSC-Ware groß. „Der russische MSC-Fisch wird den Markt beeinflussen“, zitiert das norwegische Portal IntraFish einen namentlich nicht genannten Einkäufer aus den USA. Ein Problem könne jedoch die Qualität des Lachses sein. Selbst Russlands stellvertretender Premierminister Victor Zubkov erwähnte Transport- und Logistik-Probleme im russischen Osten, die gelöst werden müssten, um den Fisch aus nachhaltiger Fischerei zum Verbraucher zu bekommen. „Wenn die Qualität der Rohware nicht gut ist, dann ist es egal, wie nachhaltig der Fisch ist“, zitiert IntraFish einen wiederum anonym bleibenden führenden Fischeinkäufer in der EU und folgert: wenn Russland seinen Lachs international vermarkten will, ist die größte Herausforderung den Beweis zu liefern, dass er wert ist gekauft zu werden.
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