22.07.2009
Mecklenburg-Vorpommern: Aufbau einer Edelkrebs-Aquakultur
Schon vier Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern haben damit begonnen, den heimischen Edelkrebs (Astacus astacus) aufzuziehen, meldet das dortige Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Um die noch junge Branche zu stärken, wurde das Forschungsprojekt „Aufbau und Entwicklung einer Edelkrebsaquakultur in Mecklenburg-Vorpommern“ gestartet. „Mit der Produktion von Edelkrebsen soll langfristig eine regionale und hochwertige Marke als einheimisches Gegengewicht zu importierter Ware oder nicht heimischen Arten etabliert werden“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. In den Jahren 2005 bis 2008 wurde in den vier Betrieben damit begonnen, Elternpopulationen aufzubauen, die eine Basis für die Bereitstellung von Satzkrebsen bilden. Gleichzeitig wurden verschiedene Verfahren des Erbrütens und der Aufzucht von Jungkrebsen untersucht. Zum Vorreiter entwickelte sich im Projektzeitraum der Produktionsstandort „Krebsgarten Basthorst“, der aus EU- und Landesmitteln rund 100.000 Euro erhielt und eng mit dem Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Rostock zusammenarbeitet.
Im Krebsgarten finden bereits regelmäßige Führungen mit potentiellen Krebszüchtern statt, die von den bisher gesammelten Erfahrungen profitieren. Neben dem Institut für Fischerei ist Basthorst wichtiger Anlaufpunkt für zukünftige Krebszüchter, wenn es um grundsätzliche Fragen wie Eignung von Gelände und Wasser geht. Ein eigens dafür eingerichtetes Labor ermöglicht erste Analysen. Auch Informationen zu den aktuellen Fördermöglichkeiten aus dem Europäischen Fischereifonds (EFF) und den baurechtlichen Voraussetzungen werden geliefert. Gegenwärtig laufen Vorbereitungen für den Aufbau weiterer Betriebe. Bis zum Jahre 2012 soll eine Erzeugergemeinschaft „Flusskrebse aus M-V“ entstehen. Die Initiative will ausdrücklich auch Natur- und Umweltinteressierte einladen, an dem Projekt mitzuwirken. „Die professionelle und geschützte Aufzucht von Speisekrebsen kann eine wichtige Grundlage für die Wiederansiedlung der bedrohten Art sein“, sagte Dr. Backhaus.
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