17.12.2008

Island: In der Krise wächst die Bedeutung der Fischwirtschaft

Während Islands Wirtschaft mehrheitlich am Boden liegt, bescheren gute Fangergebnisse, steigende Exportpreise und die Abwertung der isländischen Landeswährung, der Krone, der Fischwirtschaft einen Aufschwung, schreibt die Nachrichtenagentur Associated Press. Wenngleich der Sektor mit 7.000 Beschäftigten nur noch 4% der isländischen Arbeitskräfte stellt, ist die volkswirtschaftliche Bedeutung von Fisch und Seafood mit einem Anteil von fast 50% an der Exportmenge und 10% am Bruttoinlandsprodukt noch immer beachtlich. „Die relative Bedeutung der Fischerei wird vor dem Hintergrund der ökonomischen Krise wachsen“, erklärte Islands Fischereiminister Einar Kristinn Gudfinnsson. In den letzten Jahren waren hunderte von Osteuropäern auf die Insel im Nordatlantik gezogen, um in den Fischfabriken jene Arbeit anzunehmen, die den Einheimischen zu schmutzig war. „Jetzt stehen die Leute Schlange für Jobs in der Fischindustrie“, sagt Sigurdur Sverisson, Sprecher der Föderation der Isländischen Fischfangschiffseigner. Sverisson sieht nun allerdings eine neue Bedrohung: angesichts der Krise wünschen viele seiner Landsleute den Beitritt zur Europäischen Union. Dann müsste Island auch der gemeinsamen europäischen Fischereipolitik zustimmen und damit, meint Sverisson, „verlieren wir das Recht, unsere Fischbestände zu kontrollieren.“
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