31.10.2008
Island und die EU: Euro – ja bitte, Fischereipolitik – nein danke
Ende Oktober hat eine 20-köpfige Delegation des EU-Fischereikomitees Island besucht, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Doch die isländische Fischwirtschaft weist jeden Verdacht von sich, der Besuch habe irgendetwas mit der wachsenden Sympathie der Isländer für einen EU-Beitritt zu tun. Es habe keine „ernsthaften Diskussionen“ gegeben. „Sie haben nur vorbeigeschaut – auf ‚Kaffee und Kuchen’, wie wir es nennen“, betonte Sigurdur Sverrisson, PR-Direktor der Föderation Isländischer Fangschiffeigner. Eggert Gudmundsson, Geschäftsführer von HB Grandi, umriss jedoch in diesem Kontext die in Island existierenden gegenläufigen Positionen zu einem EU-Beitritt des Landes. Die Mehrheit der Isländer, die sich bei Umfragen für eine Mitgliedschaft ausspreche, sei „nicht an der EU als solcher interessiert, sondern nur am Euro“. Dabei erwähne diese Gruppe nicht das Thema Fischerei. Die heimische Seafood-Industrie indessen rede über „die Schrecken der EU-Fischereipolitik“, der sich Island bei einem Anschluss unterwerfen müsse. Die Fischwirtschaft überlege daher, wie sie in Zukunft mit der isländischen Krone überleben könne, während die EU-Befürworter nachdenken müssten, wie sie zukünftig fischereiliche Probleme angehen wollen.
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