22.09.2008
Vietnam verschärft Kontrollen der Pangasius-Produzenten
Vietnams Regierung will mit strengeren Kontrollen der heimischen Pangasius-Produzenten auf wiederholte Beschwerden aus den Exportländern reagieren, kündigte der stellvertretende Landwirtschaftsminister Luong Le Phuong an. „Wir waren bei der Gewährung von Exportlizenzen gelegentlich etwa zu lasch“, zitiert Fish Information & Services (FIS) Phuong auf einer Konferenz, die Vietnams Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Verarbeiter (VASEP) organisiert hatte. Einige Exporteure hätten Zertifizierungen beantragt, ohne Proben zu liefern, andere hätten durch Bestechung eine Ausfuhrgenehmigung erhalten. Jetzt soll es Zertifikate nur geben, wenn Inspektoren zuvor Proben direkt in der Fabrik gezogen haben. Außerdem sollen Betriebe unangekündigt kontrolliert werden.
Alleine im laufenden Jahr habe es aus den Exportländern 110 Beanstandungen gegeben, teilte die Nationale Qualitätsabteilung des Agrar- und Fischereibereichs (Nafiqaved) mit. Mängelberichte kamen vor allem aus Russland: acht der 38 Unternehmen, die dorthin exportieren, seien 33mal wegen Listerienbelastung auffällig geworden. Russland ist mit Importen im Wert von 133 Mio. USD (von insgesamt 928 Mio. USD) zweitwichtigster Kunde nach der EU. Jetzt wolle Vietnam für den Export nur Unternehmen zulassen, die die russischen Qualitäts- und Wasserstandards erfüllen. Russland sei übrigens bislang das einzige Land, das sich über Vietnams Wasserqualität beschwere. Von Seiten der EU habe es in diesem Jahr nur zwei Klagen gegeben, die einen zu niedrigen Eiweißgehalt betrafen.
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