03.09.2008

Mecklenburg-Vorpommern: Kormorane ignorieren Orca-Rufe

Kormorane bescheren den Fischereibetrieben in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin jährlich Schäden in Millionenhöhe. Täglich sollen die im Lande brütenden 12.000 Paare rund 30 t Fisch fressen – mehr, als die Berufsfischer zusammen fangen. Allein der Inhaber von Lewitz-Fisch, Hermann Stahl (57), schätzt, dass er jedes Jahr Fisch im Wert von 300.000 € durch die Vögel verliere, schreibt die Schweriner Volkszeitung. Der durch die EU-Vogelschutzrichtlinie geschützte Kormoran darf nur eingeschränkt bejagt werden. Stahl, der zwischen Neuhof und Klinken 750 Hektar Fischteiche bewirtschaftet, hat zum Schutz vor den Vögeln diesen Sommer ein französisches System getestet, das mit Unterwasserrufen von Schwertwalen (Orcas) die Fischräuber vertreiben soll. Doch nach sechs Wochen Erprobung kommt der Züchter zu dem Schluss, dass das System im Binnenland unwirksam sei: „Die Kormorane zeigten sich völlig unbeeindruckt.“ Die von französischen Experten installierte Unterwasserbeschallung hatte je Anlage etwa 5.000 € gekostet. Während die Technologie in Frankreich erfolgreich ist, ignorieren die Kormorane die Geräuche in Mecklenburg-Vorpommern. Der vermutete Grund: Schwertwale kommen zwar im Atlantik, nicht aber in der Ostsee und den Binnenseen vor. Die Testanlagen in Boek, Friedrichsmoor und bei Wismar werden jetzt wieder abgebaut.
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