01.08.2008
Mecklenburg-Vorpommern: Elektronischer Reusenwächter gegen Fischdiebe
Eine neue Überwachungs- und Alarmanlage soll künftig Fischdieben an den Reusen der Binnen- und Küstenfischer in Mecklenburg-Vorpommern das Handwerk legen, meldet der Nachrichtendienst MVregio. Drei Schüler der Kooperativen Gesamtschule in Friedland haben ein neues elektronisches System entwickelt, das wasserdicht verpackt und entsprechend getarnt in einen Reusenpfahl eingebaut werden kann. Paul Scherer, Tobias Fitschen und Friedrich-Paul Tümpel tüftelten zwei Jahre lang an dem mit Akkus versorgten „fish.guard“. Nähert sich jemand den Netzen, wird über einen Bewegungsmelder ein im Pfahl verstecktes Fotohandy aktiviert. Dieses macht Fotos vom Reusen-Umfeld und benachrichtigt in aller Stille per SMS den Fischer. Die Abiturienten erhielten schon Ende 2007 den mit 1.000 Euro dotierten 1. Preis der Landesinitiative Erfindergeist Mecklenburg-Vorpommern (Create MV). Die Jury hatte vor allem gewürdigt, dass die Kosten der Anlage um 60 Prozent unter dem Anschaffungspreis eines früheren Systems lägen. Günther Tausch, Geschäftsführer des Unternehmens Automation & Software in Neubrandenburg, hatte vor zehn Jahren ein Vorgängermodell entwickelt. Er will nun das neue System in Serie herstellen und erhofft sich mit der etwa 1.000 Euro kostenden Variante den Marktdurchbruch. Alleine in Mecklenburg-Vorpommern entstehen den Fischern durch den Diebstahl besonders wertvoller Fische wie Aal und die Beschädigung von Netzen jährliche Schäden von mehr als einer Million Euro.
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