Papua-Neuguinea (PNG) ist mit einer Fangmenge von 749.000 Tonnen Thunfisch (2010) eine der wichtigsten Fischereinationen für den Fisch. Jetzt baut das Land seine zweitgrößte Stadt, die Hafenstadt Lae, zur Drehscheibe für Thunfisch im Pazifik aus: in den kommenden Monaten sollen neben den bestehenden zwei Fabriken für Thunfisch-Konserven - der International Food Corporation (Malaysia) und Frabelle (Philippinen) - vier weitere Produktionsbetriebe für Konserven bzw. Loins errichtet werden, schreibt die in PNG erscheinende Zeitung The National. Voraussichtlich im Oktober wird Majestic Seafoods eine für 31 Mio. Euro errichtete Konserven-Produktion in Betrieb nehmen, in der täglich zunächst bis zu 3.000 Mitarbeiter 200 Tonnen Thun verarbeiten. In einer zweiten Phase sollen mindestens 5.000 Mitarbeiter aus 380 Tonnen pro Tag Dosenprodukte herstellen. Majestics Seafoods ist ein gemeinsames Projekt von Frabelle und der Century Canning Corp. (beide Philippinen) sowie der Thai Union Corp., einer Tochter der Thai Union Frozen Products PCL (TUF). Drei weitere Fabriken werden Thunfisch-Loins schneiden: die südkoreanische Dong Won, die Nambawan Seafoods - ein Projekt der Trans Pacific Journey Corporation und der TSP Marine von den Philippinen - und schließlich Haili Sheng, ein Unternehmen aus der Volksrepublik China. Thunkonserven aus PNG dürfen zollfrei in die EU exportiert werden. 2010 wurden 15.600 Tonnen nach Europa verkauft, in diesem Jahr könnten es doppelt so viel werden.
Das Wasserkraftwerk Kostheim (Wiesbaden) ist für jeden dritten Fisch, der den Übergang zwischen Rhein und Main sucht, ein tödliches Hindernis. Denn die eingebauten Wanderhilfen funktionieren nur unzureichend. Das hat eine Studie ergeben, die der Kraftwerksbetreiber, die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) beim Büro für fischökologische Studien (bfs) in Frankfurt in Auftrag gegeben hatte. Dabei setze die Betriebsgenehmigung des 20 Millionen Euro teuren Kraftwerks voraus, dass höchstens zehn Prozent der Fische zu Schaden kommen dürfen. "Im Prinzip müsste es jetzt stillstehen", meint Günther Hoff-Schramm, Vizegeschäftsführer beim Verband Hessischer Fischer.
Die Langleinen-Fischerei auf den Pazifischen Heilbutt im Beringmeer und um die Inselkette der Aleuten ist ein Jahr nach ihrer Zertifizierung im April 2011 jetzt wieder gemäß den Standards des Alaska Seafood Marketing Institutes (ASMI) rezertifiziert worden. Das ASMI-Programm für ein verantwortungsbewusstes fischereiliches Management (RFM) basiert auf den Richtlinien der Welternährungsorganisation (FAO). Der Zertifizierer Global Trust erklärte, das Fischerei-Management sei belastbar und die Fischerei befinde sich in einem guten Zustand, betonte allerdings im Rahmen des Audits auch, dass Beifänge und der Wettbewerb mit Freizeitfischern weiterhin Anlass zur Besorgnis gebe. Im Januar hatte die International Pacific Halibut Commission (IPHC) den Regierungen Kanadas und der USA empfohlen, die Fangmenge für 2012 auf 33,5 Mio. Pounds (= 15.209 t) zu begrenzen - eine Reduzierung um 18,3 Prozent gegenüber der Fangquote 2011 von 41 Mio. Pounds (= 18.614 t).
Neuseelands Fangunternehmen melden eine Rekordsaison beim Hoki (Macruronus novaezelandiae). Hohe Fangzahlen, große Fische und eine gute Qualität nähren die Hoffnung, dass die neuseeländische Regierung die Quote für Neuseeland-Seehecht von derzeit 130.000 Tonnen zur übernächsten Saison im Oktober 2013 um 10.000 Tonnen anheben könnte, zitiert das Portal IntraFish Tony Hazlett, Leiter der Seafood-Abteilung von Talley's Nelson. "Die Wissenschaftler meinen sogar, wir könnten weitere 20.000 bis 30.000 Tonnen bekommen", sagt Hazlett. Für ihn sei die Hoki-Fischerei die Beste, die er seit 15 Jahren erlebt habe. Doug Paulin, bei Sealord verantwortlich für neuseeländischen Fisch, wertet die hohe Durchschnittsgröße des Hoki als positives Zeichen: im vergangenen Jahr lag sie bei 1,63 Kilo, in diesem Jahr bei 1,89 Kilo. Da außerdem Fische in zahlreichen Größen gefangen würden, spreche dies für gute Nachwuchsjahrgänge in der Fischerei. Sealord hält ein Drittel der nationalen Hoki-Fangquote. Die Gesamt-TAC war in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts von in der Spitze 250.000 t (2001) auf 90.000 t (2007) eingebrochen. Seitdem konnte die TAC, bedingt offenbar durch ein funktionierendes Quotenmanagement, stetig angehoben werden.
Indien exportierte im Geschäftsjahr 2011/2012, das am 21. März endete, Fisch und Seafood im Rekordwert von 3,5 Mrd. USD, meldet Fish Information & Services (FIS). Gegenüber 2010/2011 sei das ein mengenmäßiger Anstieg um 6,02 Prozent und ein Plus auf Basis USD-Wert von 22,81 Prozent, schreibt die Hindu Business Line. Den größten Anteil am Ausfuhrerlös hatten dabei Garnelen, auf die 1,7 Mrd. USD oder 38 Prozent entfielen. Vannamei-Shrimps konnten ihren Anteil an den Garnelenausfuhren von 14 auf 35 Prozent ausbauen, derweil der Exportanteil von Black Tiger-Shrimps von 82 auf 61 Prozent zurückging. Einen beachtlichen Anstieg verzeichneten Garnelenexporte in die USA, die um 212 Prozent (Menge) bzw. 209 Prozent (Wert) gewachsen sind. Auch der Verkauf von Farmgarnelen nach Südostasien entwickelte sich explosionsartig - 222 Prozent auf Basis Menge und 356 Prozent auf Basis Wert. Die Preise stiegen über alle Seafood-Produkte um 16 Prozent auf 4,07 USD/kg. Für das laufende Fiskaljahr 2012/2013 erhoffe sich die für die Exportförderung bei Meeresprodukten zuständige Behörde MPEDA einen Anstieg um weitere 29 Prozent auf 4,5 Mrd. USD, sagte die Vorsitzende Leena Nair. Möglich sei dies durch eine weitere Steigerung der Vannamei-Produktion und den Ausbau der Infrastruktur für die Erzeugung wertgesteigerter Produkte.
In Mecklenburg-Vorpommern nimmt am kommenden Sonnabend eine neue Zuchtanlage für Afrikanischen Wels (Clarias gariepinus) offiziell ihren Betrieb auf, meldet das Hamburger Abendblatt. Die Bioenergie- und Welsfarm Sukow hat nach Angaben ihres Geschäftsführers Kay Solterbeck 1,4 Mio. Euro in eine Halle mit 59 Becken investiert. Dort sollen jährlich 375 Tonnen Clarias-Welse gezüchtet werden. Antibiotika, Reinigungs- und Desinfektionsmittel werden nicht eingesetzt. Biofilter reinigen das Wasser der Kreislaufanlage. Die Wärme zum Beheizen der 28 Grad warmen Zuchtbecken stammt aus einer firmeneigenen Biogasanlage des landwirtschaftlichen Betriebes, der zwei Ställe mit insgesamt 3.000 Schweinemastplätzen besitzt. Die Zucht in Sukow ist Teil des genossenschaftlichen Zusammenschlusses, zu dem derzeit acht Welsproduzenten in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen gehören. Für die Verarbeitung ihrer Fische nutzen sie drei auf Wels spezialisierte Produktionsbetriebe in Lüchow und Walkendorf - beide in Mecklenburg - sowie im thüringischen Schkölen.
Ein spektakulärer Schlag gegen den Rauschgifthandel ist der Frankfurter Polizei gelungen, meldet die Frankfurter Rundschau. In einem Container mit tiefgefrorenem Fisch waren per Schiff aus der peruanischen Hauptstadt Lima 50 Kilogramm Kokain mit einem Verkaufswert von etwa acht Millionen Euro in den Hamburger Containerhafen geschmuggelt worden. Dank umfangreicher Ermittlungen konnte die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift in Frankfurt acht mutmaßliche Dealer festnehmen - sieben Südamerikaner und als mutmaßlichen Kopf der Bande einen älteren Österreicher, der insgesamt 31 Jahre wegen Drogenhandels in Haft gesessen haben soll.
Der hochverschuldete vietnamesische Pangasius-Produzent Bianfishco will seinen Gläubigern - Pangasius-Farmern im Mekong-Delta - seinen Verarbeitungsbetrieb übereignen, falls diese ihr Geld nicht bis zum 29. August zurückerhalten haben, meldet das Portal IntraFish. Bianfishco schuldet den Züchtern für Fisch, den sie schon vor Monaten geliefert hatten, mehrere Millionen Euro. Um Druck auszuüben, haben einige Dutzend Farmer vor der Villa von Generaldirektor Nguyen Van Tri in der Stadt Can Tho am Mekong-Delta Zelte errichtet. Beide Seiten hätten sich nun geeinigt, so dass die Züchter versprachen, die Belagerung zu beenden und nicht mehr über Megaphon die Rückzahlung der Schulden zu verlangen. Tri erklärte, nicht nur er und seine Familie seien Schuldner, sondern viele der Bianfishco-Anteilseigner. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Vnexpress habe das Seafood-Unternehmen seine Bankschuld inzwischen von 1,54 Billiarden VND (60,1 Mio. Euro) auf 900 Mrd. VND (35,1 Mio. Euro) verringern können.
Die Lachsfischerei in Alaska meldet für die beiden wichtigen Fanggebiete Bristol Bay und Cooke Inlet Anfang August Ergebnisse, die den Prognosen fast entsprechen oder sie sogar übertreffen, schreibt das Portal IntraFish. In der Bristol Bay, wichtigste Fangregion für den Sockeye, liege die Zahl der gefangenen Lachse mit 20,7 Millionen 1,2 Millionen (= 5,5 Prozent) niedriger als 2011(21,9 Millionen Lachse). Für Cooke Inlet wurden noch keine Zahlen gemeldet, sie liegen jedoch wahrscheinlich etwas höher als im Vorjahr. Doch da die Industrie in diesem Jahr mehr Lachs für die Konservenproduzenten als für den Frischmarkt liefere, gebe es weniger Filetware als 2011, berichtet Rob Riersen, Geschäftsführer von Tradex Foods. Der Grundpreis für Bristol Bay-Sockeye sei mit 1,- USD/Pound (1,79 Euro/kg) derselbe wie im Vorjahr, teilt Dr. Gunnar Knapp mit, Professor für Wirtschaftslehre an der Universität von Anchorage/Alaska.
Bangladesch exportiert in diesem Jahr Shrimps für 624 Mio. USD (508 Mio. Euro) und will den Exportwert bis 2015 auf bis zu eine Milliarde USD (814 Mio. Euro) steigern. Doch angesichts der Preissteigerungen bei Getreide und Reis habe die Shrimp-Zucht an Attraktivität verloren, schreibt die im saudi-arabischen Katar erscheinende Gulf-Times. Bei den derzeitigen Preisen könne ein Farmer auf einem Hektar Land jährlich zehn Tonnen Reis im Wert von etwa 1.700 Euro anbauen, sagt der Reisexperte Khurshid Alam vom Agrarforschungsinstitut in Bangladesch, während S Humayun Kabir von der Vereinigung der TK-Lebensmittelexporteure in Bangladesch erklärt, dass auf einem Hektar maximal 230 Kilo Shrimps für rund 1.130 Euro geerntet werden könnten. Das Problem für die Landwirte: eine kurzfristige Umstellung sei nicht möglich. Der durch die Shrimp-Zuchten versalzene Boden müsse mindestens drei Jahre lang brach liegen, meint Zainal Abedin, Wissenschaftler am Institut für Bodenforschung des Landes. Daher halten die Farmer notgedrungen an der Garnelenzucht fest. Bangladesch kann jährlich bis zu 300.000 Tonnen Garnelen produzieren, die vor allem nach Europa, in die USA und nach Japan exportiert werden.