Die isländische Gruppe Iceland Seafood International (ISI) hat Solo Seafood erworben, den alleinigen Eigner von Iceland Iberica in Spanien, schreibt IntraFish. Iceland Iberica gilt als eines der führenden Seafood-Unternehmen auf dem südeuropäischen Markt mit einem Jahresumsatz von 120 Mio. Euro und einem Gewinn vor Steuern von zuletzt 4 Mio. Euro. Zum Produktportfolio gehören Kabeljau (Bacalao), Argentinische Rotgarnelen, Tintenfisch und Seehecht. Durch die Übernahme wird ISI zu einer Gruppe mit über 400 Mio. Euro Umsatz. Dank vertikaler Integration haben die Isländer Zugang zu 40.000 t Rohware.
Atlantic Sapphire Denmark, die unter dem Namen Langsand Laks bekannt gewordene Lachszucht in Hvide Sande, hat seit April einen neuen Geschäftsführer. Ole Christian Nordvik, ein ehemaliges Führungsmitglied von Marine Harvest und Norway Royal Salmon, übernimmt als CEO den Betrieb von Jon-Birger Løvik. Letzterer will sich verstärkt um die landgestützte Lachszucht der Muttergesellschaft Atlantic Sapphire in Miami im US-Bundesstaat Florida kümmern. Atlantic Sapphire Denmark gilt mit einer Jahresproduktion von 2.200 t derzeit als die weltweit größte landgestützte Lachszucht.
Im brandenburgischen Eberswalde (Landkreis Barnim) soll eine landgestützte Lachszucht entstehen, meldet das Online-Portal der Märkischen Oderzeitung (MOZ). Initiator ist die neugegründete Berliner Land Lachs GmbH & Co. KG, kurz: BeLLa, des Eberswalder Unternehmers Patrick von Hertzberg. Er ist Gesellschafter des Fahrzeugteileherstellers Finow Automotive (Jahresumsatz: 30 Mio. Euro, 142 Mitarbeiter). Technischer Partner von Hertzberg für das Aquakultur-Projekt ist AquaMaof, israelischer Spezialist für Kreislaufanlagen-Technik. Schon ab Frühjahr 2020 sollen aus dem Ort rund 50 Kilometer nördlich von Berlin jährlich bis zu 2.000 t Atlantischer Lachs an Supermärkte und die Gastronomie geliefert werden. Am Standort, dem Gelände des ehemaligen Walzwerkes in Eberswalde-Finow, sollen 33 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Gesamtinvestitionen in Höhe von 32 Mio. Euro will Patrick von Hertzberg unter anderem per Crowdfunding einwerben. Von Hertzberg äußerte sich gegenüber der MOZ optimistisch, denn "die herkömmliche Lachs-Produktion in Gehegen auf offener See in Nordeuropa" stecke "in der Krise". Während die Nachfrage nach Fisch wachse, würden "Viren, Läuse und Würmer die Erträge schmälern". Tatsächlich erwirtschafteten Norwegens Lachszüchter im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn in Höhe von rund 2,20 Euro/kg Lachs.
Der isländische Lachsfarmer Laxar plant für dieses Jahr eine Erntemenge von 1.500 t Atlantischem Lachs, meldet das Portal IntraFish. Bei den Lachsen, die im Oktober oder November 2018 abgefischt werden sollen, handele es sich um die erste Generation Fisch von Laxar. Schon im kommenden Jahr sollen aus den Farmen an der Ostküste des Landes 12.000 t Salmo salar geerntet werden. Derzeit besitzt das Unternehmen, das sich zu 53,5% im Besitz der norwegischen Måsøval Fiskeopdrett befindet, eine Produktionskapazität von 3,3 Mio. Smolts in Brutanstalten in Ölfus im Süden Islands. Nach dem Besatz von 600.000 Smolts im Jahre 2017 sollen im laufenden Jahr 2,2 Mio. Smolts folgen, wobei auch eine zweite Farm im Reydarfjordur besetzt werde. Für 2020 erhoffe sich Laxar eine Ernte von 15.000 t. Weitere Lizenzen seien beantragt, um die Produktion mittelfristig auf 24.000 t auszubauen. Gemeinsam mit dem Partnerunternehmen Fiskeldi Austfjarda, das ebenfalls in den Ostfjorden Farmen besitzt, betreibt Laxar einen Verarbeitungsbetrieb, in dem zunächst vor allem ganze runde Lachse produziert werden sollen. Sollte der Markt es wünschen, könnten aber auch Filets geschnitten werden, teilte Laxar-Geschäftsführer Helgi Sigurdsson mit.
Seit 1. Januar 2018 ist der Fischereihof im schleswig-holsteinischen Hemmelsdorf geschlossen, doch ein Ende der Schließung ist absehbar. Seit Februar hat das Objekt mit Dörte Bayer-Friesenhahn eine neue Pächterin, schreiben die Lübecker Nachrichten (LN). Ihr Mann betreibe in Hamburg und Umgebung sieben McDonalds-Filialen, doch das habe mit dem Fischereihof nichts zu tun, sagt die Pächterin. Das Ensemble des Fischereihofs besteht aus Eiscafé, Fischkate, Räucherei und einem auf Stelzen über dem Wasser erbauten Spezialitätenrestaurant, das derzeit noch den Namen "Fisherman's" trägt. Bayer-Friesenhahn plane, die Fischräucherei um einen Räucherfischversand zu ergänzen. Fisch und Fischgerichte sollen ein Herzstück des Fischereihofs bleiben, betont sie. Ein Problem, mit dem der bisherige Pächter zu kämpfen hatte, war die Parkplatzsituation: auf dem Gelände selbst gibt es nur Stellplätze für etwa 15 Autos. Eine neue vertragliche Regelung beschert der Gastronomie jetzt mehr als 120 zusätzliche Parkplätze. Der Fischereihof Hemmelsdorf war nach Investitionen der Gemeinde Timmendorfer Strand in Höhe von 4,3 Mio. Euro im November 2015 auf dem Gelände der ehemaligen Fischräucherei Schierbaum eröffnet worden. Er wurde bald zum Anziehungspunkt für Besucher.
Anfang April hatte es sich angedeutet, jetzt ist es entschieden: der Feinkosthersteller Homann wird seine Produktion nicht in einem Großwerk im sächsischen Leppersdorf bündeln, meldet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Dies habe der Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe Theo Müller (UTM) beschlossen. Die Homann-Gruppe werde ihre Produktion an den bestehenden Standorten Dissen, Lintorp, Bottrop und Rogätz fortführen und 200 Mio. Euro in die Modernisierung dieser Werke investieren. Als Gründe für die Abkehr vom Leppersdorf-Projekt nannte die LZ mehrere. Der Konzern habe sich "gründlich verkalkuliert", wird ein Insider zitiert.
Seit ungefähr sechs Wochen sinken die Preise für Vannamei-Garnelen sowohl aus Südamerika wie auch aus Asien, und zwar bei einigen Sortierungen auf ein Niveau, das den Produzenten Verluste beschert, schreibt das Portal IntraFish. In Ecuador rechnen Hersteller damit, dass einige kleinere Marktteilnehmer bankrott gehen. Denn die Preise sollen rund 30 Prozent unter jenen des Jahres 2014 liegen. Indische Exporteure senken ihre Preise, weil die Europäische Union viele Sendungen aufgrund von Antibiotika-Rückständen zurückweist. "Die Importeure rufen sehr, sehr niedrige Preise auf oder verkaufen zwei Container zum Preis von einem, weil die Gefahr groß ist, dass ein großer Teil dieser Volumina gestoppt wird", sagt Santiago Salem, Produktionsleiter bei Ecuadors größtem Garnelenproduzenten Santa Priscila, "indische Produzenten verschenken quasi Shrimps." Gleichzeitig produziere Ecuador soviele Shrimps wie nie zuvor und rechne mit einem weiteren Anstieg der Erntemengen von Monat zu Monat. Nachhaltig sei das nicht, meint Juan Gomez-Behr, Verkaufsleiter bei Ecuadors Shrimp-Exporteur Expalsa: "Die Preise müssen wieder steigen, der Markt muss wieder in die Balance kommen, nur wissen wir nicht, wann oder wie das passieren wird."
Das schottische Highland Council hat den Bau von zwei neuen Bio-Lachsfarmen vor der schottischen Isle of Skye genehmigt, meldet IntraFish. Die beiden Farmen des Züchters Organic Sea Harvest, die aus jeweils zwölf offenen Netzgehegen bestehen werden, sollen neue Methoden zur Reduzierung von Lachsläusen verwenden, wobei auf bestimmte Chemikalien verzichtet werde und Putzerfische eingesetzt werden. Dennoch protestieren Umweltschützer und Anwohner gegen die behördliche Genehmigung: die Zuchten hätten negative Auswirkungen und blieben außerdem in der Zukunft nicht unbedingt ökologisch.
Das norwegische Unternehmen Stord Havbrukspark, eine Abteilung von Erko Seafood, will in Sagvåg/Norwegen (Provinz Hordaland) eine landgestützte Lachsfarm für die Produktion von insgesamt 15.000 t Fisch errichten, meldet IntraFish. Erko unterhält am Standort bereits eine Smolt-Produktion, Erko Settefisk, und eine Verarbeitung in der Nähe. In der neuen Kreislaufanlage sollen in aufbereitetem Meerwasser Smolts von 500g zu Lachsen von 5 kg Marktgewicht abwachsen. Die Farm wird in drei Bauabschnitten errichtet, die jeweils eine Produktionskapazität von 5.000 t schaffen. Erko Seafood gehört zu dem norwegischen Konglomerat Haugland-Gruppe.
Die Mitglieder des Bundesmarktverbandes, des Dachverbandes der deutschen Fischwirtschaft, haben gestern anlässlich ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung in Berlin über aktuelle Themen der Branche diskutiert. Auf der Agenda standen etwa Plastik im Meer, der Brexit und soziale Standards in der Wertschöpfungskette, teilt Verbandsgeschäftsführer Dr. Matthias Keller mit. So appelliert der Bundesmarktverband an die politischen Entscheidungsträger, bei den anstehenden Verhandlungen der EU mit Vertretern Großbritanniens die Vereinbarung über Fangrechte für EU-Fischer in britischen Gewässern und den zollfreien Handel von Fisch und Meeresfrüchten und daraus hergestellten Lebensmitteln als Paket zu verhandeln, um ausreichend Gewicht in den Gesprächen zu haben. Die Vortrags- und Podiumsveranstaltung, zu der der Dachverband interessierte Politiker, Behördenvertreter und Wissenschaftler in die Bremer Landesvertretung geladen hatte, informierte in diesem Jahr über "Fischfang 4.0 - Mit innovativer Technik in die Zukunft!". Vertreter der deutschen Hochsee- und Kutterfischerei stellten ihre Schiffsneubauten vor.