Das Edeka Frische-Center der Familie Breidohr in Hilden (Kreis Mettmann/Nordrhein-Westfalen) wird in den kommenden drei Monaten komplett umgebaut, meldet RP Online. "Am Ende bleiben eigentlich nur die Außenmauern erhalten", sagt Tobias Breidohr, der gemeinsam mit Daniel Breidohr die Geschäfte des über 100 Jahre alten Familienunternehmens leitet. Rund zehn Millionen Euro investieren die Breidohrs in den Markt an der Walder Straße, der um rund 250 Quadratmeter auf eine Fläche von dann 1.800 Quadratmetern erweitert wird. Das Ambiente erinnert eher an Marktstände, die Regale, in einem warmen Farbton gehalten, und die Auslagen werden übersichtlicher. Die Wände werden historische Foto aus der bis 1913 zurückreichenden Unternehmensgeschichte zieren. In Zukunft soll vor Ort Sushi gerollt werden. Die Fischtheke wird vergrößert und erhält einen Räucherofen, in dem mehrmals täglich Forellen, Lachs oder Garnelen veredelt werden. Eine gläserne Rückseite der neuen Wurst-, Fleisch- und Käsetheken gewährt den Kunden einen Blick in die Küchen- und Lagerräume. "Transparenz ist uns wichtig", sagt Tobias Breidohr. Die Wiedereröffnung ist für Mitte November geplant.
Der Jungunternehmer Henk Muus Meyer will seine deutsch-dänische Fischzucht um eine eigene Räucherei ergänzen, meldet der Nordschleswiger. Meyer (23) betreibt vier Fischzucht- und Angelseen, drei davon im deutschen Schleswig-Holstein (Barderup, Nordhackstedt, Ahrenviöl), einen im dänischen Nordschleswig, den Rens Fiskesø. Im dänischen Ort Renz/Rens etwa drei Kilometer nördlich der Landesgrenze - und 35 km nordwestlich von Flensburg - führt seine Familie seit mehreren Generationen eine Fischzucht, aus der Meyer 15 weitere Angelseen beliefert. Jahresproduktion: rund 100 Tonnen. Für 400.000 DKK, rund 54.000 Euro, will Henk Meyer jetzt eine Fischschlachtung und Räucherei in einer bestehenden Halle installieren. Dort habe es bis vor zehn Jahren eine Räucherei gegeben. Aufgrund zahlreicher Anfragen nach Räucherfisch soll die Produktion wieder aufgenommen werden."Anschlüsse und vieles andere sind noch vorhanden. Der Aufwand ist überschaubar", erläutert der Fischproduzent. Vorerst sei die Verarbeitung von jährlich zehn Tonnen Forellen geplant, die im eigenen Laden und an Geschäfte verkauft werden sollen. Für das Projekt kann seine Rens Forellen ApS mit einer Landdistriktförderung der Region Sonderburg-Apenrade von knapp 160.000 DKK, etwa 21.500 Euro rechnen.
Die Küsten-Räucherei Albrecht arbeitet an einem Neuanfang, nachdem ein Brand die Verkaufsräume und den Restaurantbereich des Fischunternehmens im ostfriesischen Kurort Carolinensiel Mitte Juni verwüstet hatte. Vier Ortsfeuerwehren mit mehr als 80 Einsatzkräften löschten über drei Stunden lang und konnten damit ein Übergreifen des Feuers auf weitere Bereiche des Betriebsgebäudes verhindern. Der Schaden beläuft sich nach Angaben der Geschäftsführung auf "mehr als 500.000 Euro". Brandursache soll ein technischer Defekt gewesen sein, schreibt die Ostfriesen-Zeitung online. Die Küsten-Räucherei bietet einen Teil ihres Sortimentes - Frischfisch, Räucherfisch, Fischsalate, Matjes und Bratheringe - seitdem in Töpfen zum einen über einen Zeltverkauf direkt hinter dem Gebäude an. Zum anderen arbeitet ein Teil der Belegschaft nun in der zweiten Betriebsstätte "Wattkieker", wo auch warme Speisen und Fischbrötchen verkauft werden. Im Jahre 2016 war die Küsten-Räucherei Albrecht mit dem Seafood Star für das "Beste Fischkonzept am Touristenort" ausgezeichnet worden.
Die Müritzfischer treten quasi die Nachfolge von Fischhändler Gerald Meyl in Röbel an, meldet der Nordkurier. Meyl war im März diesen Jahres im Alter von 59 Jahren bei einem Unglück ums Leben gekommen. Sein Fischkahn in der kleinen Hafenstadt Röbel im Südwesten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte ist dort ein wichtiger touristischer Anlaufpunkt. Zur offiziellen Wiedereröffnung Anfang Juli servierte Müritzfischer Steffen Steinbeck (57) Fischbrötchen. Das vierköpfige Team wird auf dem blau-weißen Fischkutter eine große Auswahl Fisch anbieten, die die Müritzfischer auf 28.000 Hektar Seenfläche fangen. Standortleiter Sascha Müller wünscht sich in der Saison 150 Gäste am Tag, damit sich der Betrieb rechnet. Darüberhinaus soll in Röbel in den Räumen des einstigen Fischhauses Meyl ein Fischkaufhaus entstehen, wie es die Müritzfischer bereits 18 km weiter nördlich in Eldenburg betreiben. Das Verkaufsangebot in Röbel solle halbjährlich zwischen dem Kutter und dem Fischkaufhaus wechseln, das dann von Oktober bis März geöffnet wäre. Dort soll auch ein Teil dessen produziert werden, was aktuell in Eldenburg hergestellt wird - wie Bratfisch, Fischsuppe und Fisch in Aspik, kündigte Sascha Müller an.
Noch im August beginnen die Bauarbeiten für den neuen Markt von Edeka Osterkamp im rheinland-pfälzischen Höhn, meldet der WW-Kurier. Am neuen Standort im Gewerbepark Höhn (Westerwaldkreis) wird es neben Bedientheken für Fleisch, Wurst und Käse auch eine für Fisch geben, kündigt Marleen Steinebach an, die den Markt gemeinsam mit Bruder Steffen Osterkamp betreiben wird. Steffen Osterkamp hat seit 2010 den Markt in Bad Marienberg (Westerwald). Am neuen Standort werde sich die Verkaufsfläche deutlich vergrößern. LED-Beleuchtung, Photovoltaik, Wärmerückgewinnung, Betonkern-Aktivierung als Element der Klimatechnik und eine energieeffiziente Kühlung gewährleisten eine nachhaltige Bewirtschaftung. Zu den technischen Neuerungen gehören auch elektronische Preisetiketten. Die rund 40 Mitarbeiter am bisherigen Standort sollen im neuen Markt um 20 weitere ergänzt werden. Eröffnung ist zum Jahresende 2021 geplant.
Den Fischen in den sächsischen Zuchtteichen geht es aufgrund der seit Jahren anhaltenden Trockenheit nicht gut, meldet das Portal ProPlanta. "In ganz Sachsen ist die Situation angespannt", sagt Georg Stähler, Geschäftsführer der Teichwirtschaft Wermsdorf und Vizepräsident des Sächsischen Landesfischereiverbandes. In einem Positionspapier "Schwierigkeiten bei der Bewirtschaftung von Teichen durch die nichtkalkulierbare Wasserversorgung" warnt der Verband, dass der Wassermangel seit vier Jahren immer größer werde. Die Wermsdorfer bewirtschaften rund 650 der insgesamt etwa 8.500 Hektar Teichfläche in Sachsen. Neben dem durch das traditionelle Volksfest "Horstseefischen" bekannten gleichnamigen See gehören der Döllnitz- und Götzwitzsee sowie der Große Teich in Torgau dazu.
Der Aquaculture Stewardship Councils (ASC) hat am 3. August eine neue Runde öffentlicher Konsultationen eingeleitet. Die erste Konsultation bezieht sich auf ein neues Modul, das Anforderungen für geschlossene Kreislaufanlagen (KLA - Recirculating Aquaculture Systems - RAS) definiert. Diese KLA haben andere Auswirkungen auf die Umwelt als traditionelle Betriebe. Deswegen umfasst das neue Modul Indikatoren zu den Bereichen Wasserverbrauch, -entsorgung und -aufbereitung, Klärschlamm sowie Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen. Es soll sowohl auf Süß- als auch auf Salzwassersysteme anwendbar sein. "Kreislaufanlagen sind immer noch in der Minderheit, aber es ist ein Gebiet mit rasantem Wachstum, und viele dieser Betriebe wollen mit einer ASC-Zertifizierung zeigen, dass sie verantwortungsvoll produzieren", sagt Dr. Kathrin Steinberg, die das Projekt leitet. Bei dem neuen Modul handelt es sich um eine Interimslösung, da der bevorstehende vereinheitlichte ASC Farm Standard, der für alle ASC-Betriebe unabhängig von der gezüchteten Spezies gilt, auch spezifische Anforderungen für RAS-Anlagen enthalten wird. Das neue Modul, das bereits im Frühjahr 2021 veröffentlicht wird, kann noch bis zum 4. September kommentiert werden. Details finden Sie hier.
Mit einem Fischautomaten bietet der Bad Iburger Forellenzüchter Frederik Dettmeyer seine Produkte seit vergangenem Jahr quasi rund um die Uhr an, meldet die Neue Osnabrücker Zeitung. Der in einem Häuschen untergebrachte "Forell-o-mat" ist mit geräucherten und frischen Forellen bestückt, darüber hinaus mit Spargelcremesuppe, Rinderroulade und einer Frikadelle mit Senf für den kleinen Hunger. "Der Forell-o-mat wird täglich nach Bedarf mit Waren befüllt und mehrmals am Tag desinfiziert", betont die Familie Dettmeyer auf ihrer Facebook-Seite. Zu ihrer Forellenzucht im Südwesten des niedersächsischen Landkreises Osnabrück gehören 19 naturbelassene Aufzuchtteiche am nördlichen Rande des Teutoburger Waldes. In dem seit 2013 EU-zertifizierten Kategorie-I-Betrieb werden Regenbogenforellen, Saiblinge, Lachs- und Goldforellen produziert. Zum einen werden Gastronomie, Party Service-Betriebe und Hotelkunden beliefert, zum anderen verkaufen die Dettmeyers Setzlinge der Regenbogenforelle sowie beäugte Eier und robuste raschwüchsige Brut.
Die Schweizer Fischfarm Berghof Süess & Gsell in Dintikon ist wegen Lieferengpässen von Besatzfischen und hohen Konkurrenzdrucks im Juli offiziell aufgelöst worden, meldet die Aargauer Zeitung (AZ). Landwirt Stefan Süess hatte die Zanderzucht vor fünf Jahren gegründet, da er mit Milch kaum mehr Geld verdiente. Doch als Nebenerwerb zum Gemüse- und Ackerbau sei die auf eine Jahresproduktion von neun Tonnen ausgelegte Fischzucht "ein Flop" gewesen, schreibt die Zeitung. Für die Auflösung nannte Anita Süess auf Anfrage der AZ zwei Gründe. Zum einen sei der Setzlingslieferant zweimal nicht in der Lage gewesen, Jungfische zu liefern. Auch andernorts hätten die Betreiber keine Satzfische erhalten können. Die Folge: ein Jahr lang generierte die Fischzucht kein Einkommen. Zum anderen fürchteten die Züchter den Wettbewerb der neuen Schweizer Zanderzucht Basis 57, die am Nordportal des Gotthard-Basistunnels mehrere hundert Tonnen produzieren und Ende diesen Jahres erstmals Filets liefern wolle.
Die Hauptverwaltung des Fischsystemgastronomen Nordsee in Bremerhaven wurde am 5. August ganztägig bestreikt. An dem Streik, der um 8:00 Uhr begann, nahmen rund 40 Mitarbeiter teil, etwa die Hälfte der aktuell noch am Standort in der Herwigstraße Beschäftigten. Das teilten die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft Bremerhaven (CDA) und die Gewerkschaft für Nahrung-Genuss-Gaststätten Bremen-Weser-Elbe (NGG) in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Streikenden verlangten vor allem Klarheit in der Standortfrage. Die NGG fordere einen "offenen Dialog" zu den Vor- und Nachteilen eines Verwaltungsstandortes Bremerhaven und streike für Tarifverhandlungen auf Augenhöhe, erklärten NGG-Gewerkschaftssekretär Moritz Steinberger und Claudia Köhler-Treschok, Kreisvorsitzende der CDA Bremerhaven. Die Mitarbeiter bräuchten endlich Planungssicherheit. Falls von der Geschäftsführung nach dem gestrigen Tag keine Reaktion komme, würden weitere Aktionen folgen. Nach Angaben der NGG war es der erste ganztägige Warnstreik in der Geschichte des Unternehmens.