Der Asiatische Rote Knurrhahn (Lepidotrigla microptera) ist als Handelsbezeichnung vorläufig festgelegt worden. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entscheidet binnen fünf Monaten über die endgültige Aufnahme in das Verzeichnis. Der Fisch gehört zur Familie der Knurrhähne (Triglidae), die bevorzugt auf sandigem oder weichem Grund leben, in dem sie mit ihren verlängerten Flossenstrahlen nach Nahrung stochern. Seine Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Krebstieren und Weichtieren. Der Asiatische Rote Knurrhahn wird bis zu 30 cm groß. Markant sind seine Kopfform sowie das große, breite, endständige Maul. Die Lippen sind fleischig, die Zähne auf den Kiefern und dem Gaumen bürstenartig. Die genannte Spezies kommt im nordwestlichen Pazifik vor, im Süden Japans und im Gelben Meer bis zum Südchinesischen Meer, beides Teile des Chinesischen Meeres.
Islands Fischereiminister Einar K. Gudfinnsson hat ein Komitee berufen, das die Perspektiven der Muschelzucht in Island ausloten soll, zitiert die Icelandic Review einen Artikel des Morgunbladid. Die Muschelproduktion könne sich auf Island ebenso wie schon in Kanada zu einer konkurrenzfähigen Industrie entwickeln. Denn während vielen europäischen Ländern schlichtweg der Platz an der Küste fehle, habe Island hinreichend Raum. Nur fehle es den heimischen Fischern an einschlägiger Erfahrung. Jetzt soll zunächst die Qualität von Muscheln in Islands Gewässern untersucht werden.
Das EU-Parlament hat einem neuen Fischereiabkommen zwischen der EU-Kommission und Mauretanien zugestimmt, das eine Reduzierung der Fangmöglichkeiten für die Schiffe der Gemeinschaft vorsieht, meldet Fish Information & Services (FIS). Das neue Protokoll, das vom 1. August dieses Jahres bis zum 31. Juli 2012 in Kraft bleiben wird, erlaubt Fangschiffen aus Spanien, Italien, Portugal, Griechenland und Frankreich die Fischerei in den Gewässern des westafrikanischen Staates. Da die unter dem vorangegangenen Abkommen festgelegten Fangquoten in der Vergangenheit nicht ausgefischt worden waren, sieht die neue Vereinbarung eine Reduzierung der Gesamtfangmenge von 440.000 t auf jährlich 250.000 t vor. Dabei wird die Quote für Kopffüßler um 25% gesenkt, die Schwarmfischquote liegt je nach Art zwischen 10 und 50% niedriger und bei den kleinen pelagischen Arten ist um 43% gekürzt worden. Entsprechend geringer fallen die Kompensationszahlungen an Mauretanien aus, die von 86 Mio. € pro Jahr auf 76,25 Mio. € sinken, insgesamt 305 Mio. € über die kommenden vier Jahre. Die Entwicklungshilfe für Fischerei und Aquakultur des Landes wird hingegen von 10 Mio. € auf 16,25 Mio. € angehoben. Neu eingeführt wurde ein biologisch begründeter Fangstopp in den Monaten Mai und Juni, zusätzlich zu einem schon bisher geltenden Fangverbot im September und Oktober.
Norwegische Exportstatistiken geben an, dass Kabeljau aus Aquakultur höhere Preise erziele als wild gefangener Kabeljau. Experten seien jedoch uneins, ob die Tabellen tatsächlich die Marktrealität spiegeln, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. „Die Exportstatistiken differenzieren nicht nach Qualität oder Größe. Deshalb ist ein fairer Vergleich von Zucht- und Wildkabeljau nicht möglich“, meint Ragnar Nystoyl, Geschäftsführer von Kontali Analyse. Björn-Eirik Stabell, Marketingleiter Skandinavien beim Norwegischen Seafood-Exportrat (NSEC), weist darauf hin, dass die beiden Produkte zu unterschiedlichen Jahreszeiten angeboten würden, außerdem die gefarmten Mengen noch verschwindend gering seien. Jörgen Borthen vom Norsk Sjømatsenter bestätigte, dass der Markt gegenwärtig zwischen 0,25 und 0,37 € mehr für Farmware zahle, dass die Zuchtware vor drei Jahren allerdings noch 0,37 bis 0,50 € teurer gewesen sei. Borthen nannte als Grund für den besseren Preis langfristige Vereinbarungen mit europäischen Handelsketten. Diese honorierten den Umstand, dass Zuchtkabeljau ganzjährig frisch geliefert werden könne. Henrik Vikjær Andersen, Marketingleiter des Züchters Codfarmers, wies ergänzend darauf hin, dass die Filetausbeute beim Zuchtfisch besser sei als bei Wildkabeljau.
Die Anzahl der Lachsfarmen in Chile, in denen die Infektiöse Salmanämie (ISA) ausgebrochen ist, hat sich inzwischen von ehemals 24 auf 12 halbiert, heißt es in einem aktuellen Bericht der Fischereibehörde SERNAPESCA, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Sieben der von der Liste gestrichenen Farmen sind im Besitz von Marine Harvest und drei gehören Mainstream, einer Cermaq-Tochter. Um von der ISA-Liste gestrichen zu werden, müssen die Zuchten vollständig desinfiziert worden sein, das heißt: alle infizierten Fische werden geerntet und getötet, die infizierten Gehege werden entfernt und es muss eine dreimonatige Bracheperiode folgen. Weitere 23 Zuchten gelten noch als ‚verdächtig’: in einem oder in mehreren Gehegen wurde Fisch positiv auf ISA getestet, ohne dass die Seuche schon ausgebrochen ist. 37 andere Farmen wurden ‚unter Quarantäne gestellt’. Dies geschieht, wenn zwar der Virus nicht nachgewiesen wurde, die Zucht aber in einer Gegend oder nahe einer anderen Farm liegt, die als infiziert gilt.
Polizeibeamte kontrollierten am 7. Juli einen Lebensmitteltransport im holsteinischen Bad Oldesloe. Der 42jährige Fahrer aus Lübeck war gegen 11.30 Uhr mit seinem Kleintransporter mit Kühlung auf dem Weg, um verschiedene Marktketten in den Kreisen Stormarn und Ostholstein sowie Lübeck zu beliefern. Die Ladung bestand aus Sushi, Sandwiches und zubereiteten Fisch- und Fleischsnacks. Als der Fahrer den Beamten die eingestellte Kühltemperatur zeigen sollte, bemerkte er, dass das Kühlgerät nicht funktionierte. Die Temperatur der Lebensmittel betrug relativ warme 16 Grad Celsius, obwohl die vorgeschriebene Temperatur für diese Kühlwaren nur 6 Grad betragen darf. Zudem hatte der Fahrer zwei Tiefkühlboxen mit mehreren Kilo Fisch im Transporter, deren Temperatur nur noch Null Grad statt der vorgeschriebenen minus 18 Grad anzeigte. Die Polizisten versiegelten in Absprache mit dem Veterinäramt in Bad Oldesloe das Fahrzeug und schickten den Fahrer mitsamt der Ware zurück zu seiner Firma. Dort ordnete der zuständige Veterinär die Vernichtung der gesamten Ware an. Der Fahrer wird sich wegen eines Verstoßes gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch verantworten müssen.
Im schweizerischen Wolhusen wurde am 26. Juni der Spatenstich für ein neues Tropenhaus mit kombinierter Obst- und Fischproduktion gesetzt, meldet das Gartenbauportal Gabot. Es wird nach dem Tropenhaus Frutigen und dem seit zehn Jahren bestehenden Modellprojekt in Ruswil das dritte seiner Art in der Schweiz. Hauptinvestor bei dem 7.500 Quadratmeter großen Objekt ist auch hier wieder die Schweizer Coop, die als Aktionär bei der Tropenhaus AG eingestiegen ist und die Vermarktung der Tropenhaus-Produkte übernehmen wird. Der Einzelhändler propagiert mit dem Projekt sein Bekenntnis zu biologischer und ökologischer Landwirtschaft, zu sparsamem Umgang mit Energie sowie der Erhaltung bedrohter Fischbestände. In Wolhusen entstehen für 9,9 Mio. € ein Erlebnis-Tropengarten, ein Restaurant, ein Laden sowie eine Produktionsfläche. Die angebauten Kulturpflanzen – vor allem Papayas, Gourmetbananen, Guaven und Karambolen – werden mit Abwässern aus einer integrierten Tilapien-Zucht gedüngt. Energielieferant ist die Transitgas AG, die Erdgas durch die Schweiz transportiert. Im nahen Ruswil wird dieses Gas verdichtet, wobei große Mengen Abwärme enstehen, jährlich 100 Gigawattstunden (GWh). Nach Eröffnung Ende 2009 rechnet man in Wolhusen mit 50.000 Besuchern pro Jahr.
Heiploeg, Marktführer im Geschäft mit Nordseekrabben, reagiert auf die gestiegenen Treibstoffpreise. Die Niederländer fahren ihre Nordseekrabben nicht mehr per Lkw zum Pulen nach Marokko, sondern bringen die Garnelen von Zeebrugge mit dem Schiff ins spanische Bilbao. Erst dort übernimmt wieder der Lkw den Transport, heißt es in der Tageszeitung Die Welt. „Wenn sich der Dieselpreis um einen Cent verteuert, erhöht das unsere Kosten jedesmal um 30.000 €“, erklärt Heiploeg-Sprecher Jacob Smit. Jährlich spare der Produzent damit zwischen 450.000 und 600.000 € Transportkosten. Unabhängig von dieser neuen Logistik war Heiploeg schon am 20. Mai eine Bio-Zertifizierung verliehen worden, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Damit sei Heiploeg der erste niederländische Seafood-Verarbeiter, der eine Bio-Zertifizierung besitzt, in diesem Fall für Fisch, Muscheln und Krebstiere. Der Standard wurde gemeinsam von dem niederländischen Zertifizierer SKAL, dem Holländischen Fischbüro sowie privaten Beteiligten entwickelt.
Die Biosphäre in den Gewässern um Island hat sich in den letzten Jahren beachtlich verändert, bedingt durch die steigenden Meerestemperaturen, meldet die Icelandic Review. Fischarten, die bis dato um Island selten waren oder gar nicht vorkamen, können inzwischen schon ökonomisch genutzt werden. So ging den isländischen Fischern bis vor einigen Jahren nur gelegentlich eine verirrte Makrele ins Netz. In nur wenigen Jahren haben sich die Makrelenbestände verzehnfacht, so dass der Fisch heute kommerziell genutzt werden könne. Seeteufel wurde vor 20 Jahren nur selten gefangen, heute geschehe dies häufig. Schellfisch, ehemals nur vor der isländischen Süd- und Westküste anzutreffen, könne jetzt um ganz Island gefischt werden. Ursache für den Wandel sei eine Wärmeperiode, die im Meer um Island 1996 begonnen habe, sagt Ólafur S. Ástthórsson, stellvertretender Direktor des Isländischen Meeresforschungsinstituts. Einige dieser Veränderungen seien vermutlich von Dauer. Ástthórsson rechne etwa damit, dass die Lodde, die seine Landsleute seit Jahrzehnten fischen, so weit nach Norden wandern werde, bis sie Islands Fischereizone verlassen haben wird.
Die Lachslaus (Caligus rogercresseyi) gilt als ein Überträger der Infektiösen Salmanämie (ISA). Chile hat deshalb Ende Juni ein ‚Spezielles Programm zur Überwachung und Kontrolle von Caligidosis’ eingeführt, schreibt Fish Information & Services (FIS). In einem ersten Schritt werden sämtliche Salmoniden-Farmen auf Läuse getestet. Anschließend unterliegen alle Zuchten einer zweimonatlichen Kontrolle mit Berichtspflicht an die Nationale Fischereibehörde Sernapesca.