18.08.2008

Dänemark: Schwarmfisch-Produzenten wollen Herings-Zertifizierung

Die Dänische Organisation der Schwarmfisch-Produzenten (DPPO) hat für den Nordseehering die Zertifizierung nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) beantragt. Die Heringsfischerei der DPPO ist die zweite dänische Fischerei, die in diesem Jahr in das Hauptverfahren eingestiegen ist. Die 1984 gegründete Vereinigung ist ein Zusammenschluss von derzeit acht Schwarmfischtrawlern und Ringwadenfängern von über 40 Metern Länge. Die Zertifizierung erstreckt sich auf den Herbstlaicher in der Nordsee und im östlichen Kanal (ICES-Abteilungen IV a, b, c, VII d und II a), der schon im Fokus der Fischerei-Zertifizierungen der PFA (Pelagic Freezer Trawler Association) und der SPSG (Scottish Pelagic Sustainability Group) sowie der Fischerei der Astrid Fiske auf Matjes-Hering stand. Von den 26.165 t Hering wird das Gros nach Deutschland exportiert. Deutschland ist weiterhin der größte Markt für MSC-Produkte (Wert: ca. 180 Mio. € jährlich). Das Bewertungsverfahren wird von einem norwegischen Zertifizierer durchgeführt – Det Norske Veritas (DNV). Noch befindet sich DNV selber in jenem Verfahren, dass den Zertifizierer zur Beurteilung von Fischereien nach MSC-Standard berechtigen soll.
15.08.2008

Norwegen fordert striktere Maßnahmen gegen Discards

Im Rahmen der diesjährigen Quoten-Verhandlungen mit der Europäischen Union, die im Herbst anstehen, will sich Norwegen für eine Verschärfung der Discard-Regularien einsetzen, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. „Ich verlange eine Maßgabe, nach der sämtlicher Fisch, der in norwegischen Gewässern gefangen wird, auch von ausländischen Schiffen, hier angelandet werden muss, ohne Rücksicht darauf, für welchen Zielhafen er letztendlich bestimmt ist“, sagte Fischereiministerin Helga Pedersen. Jüngst sei ein ausländisches Fischereischiff beobachtet worden, das Fisch, den es in Norwegens exklusiver Wirtschaftszone (EEZ) gefangen hatte, nach dem Verlassen der Hoheitsgewässer über Bord geworfen habe, insgesamt mehr als 5.000 kg.
Länderreport Länderreport
15.08.2008

Indonesien: Schwarzfischerei im Wert von 53 Mio. USD verhindert

Indonesiens Fischereischutzboote haben allein in der ersten Hälfte dieses Jahres verhindert, dass illegal gefangener Fisch im Wert von 53,3 Mio. USD (= 35,7 Mio. €) angelandet werden konnte, meldet Fish Information & Services (FIS). Obwohl das Land nur 21 veraltete Patrouillenboote einsetze, die wiederum nur 160 Tage auf See waren, konnten 175 Schwarzfischer aufgebracht werden, teilte das Marine-Ministerium mit. Die Fischer stammten von den Philippinen, aus Vietnam, Thailand, Malaysia und China.
14.08.2008

Thunfisch: Rekordfänge im westlichen und mittleren Pazifik

Die Fischereikommission für den westlichen und mittleren Pazifik (WCPFC) meldet für dieses Jahr eine Rekordfangmenge an Thunfisch. Die Fänge von 2,4 Mio. t liegen 120.000 t über den Anlandemengen des Vorjahres (2,28 Mio. t), berichtet The National. Eine wachsende Bedeutung spiele dabei Papua-Neuguinea. Der Staat im Osten der Pazifikinsel Neuguinea hatte in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt 300.000 t Thun gefangen. In diesem Jahr entfielen 20% der Gesamtfangmenge – fast 500.000 t – auf den drittgrößten Inselstaat der Welt. Hiervon werden 150.000 t an Land verarbeitet. Exportiert werde der Thun vor allem nach Europa und in die USA.
TK-Report TK-Report
14.08.2008

Chile: Neuer Impfstoff gegen Lachsseuche lässt hoffen

Das chilenische Pharma-Unternehmen Corporación Farmaceutica Recalcine (CFR) hat Anfang August die Zulassung für einen Impfstoff beantragt, der Chiles Zuchtlachse vor der Infektiösen Salmanämie (ISA) schützen soll, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Der Nationale Fischereidienst (SERNAPESCA) soll Feldversuche des im Labor entwickelten Medikamentes genehmigen. ISA stellt eine der großen Bedrohungen für Chiles Lachsindustrie dar, die 2007 rund 1,5 Mrd. € generierte. Im selben Jahr vernichtete die Seuche 16 Lachsfarmzentren und hatte die Entlassung hunderter von Beschäftigten zur Folge.
13.08.2008

Indonesien: Weltgrößter Shrimp-Produzent legt 42 Prozent zu

Die indonesische PT Central Proteinaprima (CP Prima), weltgrößter Shrimp-Produzent, hat ihre Produktion im ersten Halbjahr 2008 um 86% auf 48.952 t gesteigert. Diese Menge entspricht fast der gesamten Jahresproduktion 2007 von 57.000 t, schreibt die Tageszeitung The Jakarta Post. Bis Jahresende könne die Erntemenge doppelt so hoch liegen wie jene des Vorjahres, prognostizierte CP Prima-Direktor Mahar A. Sembiring. Der Umsatz betrug im ersten Halbjahr 263 Mio. €, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 42,2% bei einem Gewinnzuwachs von 50% auf 54,8 Mio. €. Ursache für das beachtliche Wachstum ist ein Programm, in dessen Rahmen CP Prima in den Jahren 2007 bis 2009 zahlreiche stillgelegte Shrimp-Teiche wieder in Betrieb genommen hat bzw. nehmen will und gleichzeitig modernisiert. Die meisten Farmen sind im Besitz tausender örtlicher Züchter, mit denen der Verarbeiter kooperiert. CP Prima hatte im Mai 2007 von Dipasean, bis dahin der größte Shrimp-Farmer in Südostasien, 186.000 Hektar Teichfläche übernommen und war damit zum Weltmarktführer aufgestiegen.
13.08.2008

Schweizer Supermärkte listen isländischen Kabeljau aus

Die drei führenden Supermarktketten der Schweiz haben wilden isländischen Kabeljau ausgelistet, weil er nicht als nachhaltig zertifiziert sei, meldet die Icelandic Review. Die drei Filialisten hielten einen Anteil von 75% am Schweizer Frischfischmarkt. Insgesamt habe Island im Jahre 2006 zwischen 2.000 und 3.000 t Kabeljau in das Alpenland verkauft, schreibt Morgunbladid. Hilma Sveinsdóttir, Gesellschafterin des Importunternehmens Ice-co, Brugg, und Exporteurin des Kabeljaus, sagte, sie habe Islands Behörden und Unternehmen seit 2004 aufgefordert, isländische Seafood-Produkte zertifizieren zu lassen – jedoch ohne Erfolg. Fridrik J. Arngrímsson, Geschäftsführer der Föderation Isländischer Fischfangschiffseigner (LÍU), erklärte gegenüber dem Morgunbladid, „Propaganda des WWF“ sei Grund für die Auslistungen. Hier ginge es nicht nur um nachhaltige Fischerei, sondern um die Frage, wer das Recht habe über die Fischerei zu bestimmen – „demokratisch gewählte Regierungen oder Umweltschutzorganisationen mittels der Supermärkte“. Islands Fischerei arbeitet derzeit an einem eigenen Zertifizierungssystem. Allerdings würden parallel auch Verhandlungen zwischen dem Marine Stewardship Council (MSC) und isländischen Seafood-Unternehmen hinsichtlich einer MSC-Zertifizierung für die Fischerei in isländischen Gewässern geführt.
13.08.2008

Isle of Man: Fischerei auf Kammmuscheln starten Zertifizierung

Die Schleppnetzfischerei auf Kammmuscheln vor der Isle of Man ist in das Verfahren für eine MSC-Zertifizierung eingetreten. Da die Bewohner sich und ihre Insel auch als ‚Manx’ bezeichnen, firmieren die Muscheln auch als ‚Manx Queenies’. Die Kammmuschel-Fischerei vor der Insel Man in der Irischen See wird mit unterschiedlichen Fangmethoden betrieben, die Zertifizierung wurde jedoch ausschließlich für die Trawl-Fischerei beantragt. Ein gemeinsam mit der Universität von Bangor begonnenes Forschungs- und Überwachungsprojekt soll nun belegen, dass die Muschelfischerei nachhaltig erfolgt. In den Sommermonaten betreiben bis zu 25 Boote die Fischerei. 2007 landete die Flotte mehr als 2.000 t an, die in vier Betrieben manuell verarbeitet wurden.
12.08.2008

Russland: Enormer Dieselverbrauch der veralteten Fangschiffe

Die russische Fischereifangflotte benötigt für jede Tonne gefangenen Fischs 406 Liter Dieseltreibstoff und damit mehr als doppelt soviel wie die norwegische Fangflotte. Das sagte der Leiter des Russischen Fischereikomitees, Andrei Krainij, in einem Gespräch mit der russischen Internetseite Rybnie Resursi. Da die russische Flotte während der kommunistischen Ära staatlich subventionierten Treibstoff erhielt, bestand lange Zeit kein Interesse am Bau kraftstoffsparender Schiffe. Derzeit planen Russlands Behörden erneut ein Subventionsprogramm im Umfang von 134 Mio. €, das jenen Schiffen vergünstigten Diesel gewährt, die ihre Fänge in heimischen Häfen anlanden.
12.08.2008

Erste irische Fischerei startet MSC-Zertifizierungsverfahren

Für Irlands Makrelenfischerei im Nordostatlantik haben die Irish Pelagic RSW und die Processors Sustainability Group einen Antrag auf MSC-Zertifizierung gestellt. Zu der letztgenannten ‚Nachhaltigkeits-Gruppe der Verarbeiter’ gehören die Killybegs Fishermen’s Organisation (KFO), die Irish Fish Producers Organisation (IFPO) und die Donegal Fish Merchants Association. Sollte die von dem unabhängigen Zertifizierer Food Certification International durchgeführte Untersuchung nach etwa zwölf Monaten erfolgreich abgeschlossen werden, dürfen 86% der irischen Makrelenquote von 49.643 t das blaue MSC-Label tragen. Die Makrelen werden in der Nordsee und im Norden, Westen sowie Südwesten Irlands von einer Fangflotte gefischt, die aus 23 irischen Schwarmfischtrawlern besteht. Die Fänge werden überwiegend als Frostware exportiert, wobei die großen Makrelen nach Russland und Japan, die Fische mittlerer und kleiner Größe außerdem in die EU, nach Ägypten und Westafrika verkauft werden. Die Makrelenfischerei ist die erste irische Fischerei, die in die Hauptphase der MSC-Zertifizierung eintritt.
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