Die wissenschaftlichen Bezeichnungen für vier Arten sind im Verzeichnis der Handelsbezeichnungen für Erzeugnisse der Fischerei und Aquakultur neu gefasst worden. Fischerei- und Aquakulturerzeugnisse sowie Verpackungen, die vor der Veröffentlichung der Änderung etikettiert oder gekennzeichnet wurden, dürfen noch vermarktet werden, bis die Bestände aufgebraucht sind. Gegen die mit dieser Bekanntmachung erfolgte Änderung und Festlegung der genannten Handelsbezeichnungen kann Widerspruch erhoben werden. Der Widerspruch ist innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe der Handelsbezeichnung im Bundesanzeiger (Datum der Veröffentlichung: 28.01.2013) bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Referat 523, schriftlich oder zur Niederschrift einzulegen.
Zwei Thunfisch-Fabriken in Thailand, die auch den europäischen und den US-Markt beliefern, sehen sich mit ernsthaften Vorwürfen bezüglich Kinderarbeit, Menschenhandels und weiterer Verstöße gegen Arbeits- und Menschenrechte konfrontiert, schreiben Fish Information & Services (FIS) und IntraFish. Die gemeinnützige finnische Organisation Finnwatch (Helsinki) hatte die Situation insbesondere illegaler burmesischer Arbeitsmigranten bei Unicord und bei Thai Union Manufacturing (TUM), einer Tochter des größten thailändischen Fischsproduzenten Thai Union Frozen Products PCL, untersucht. Nach Angaben von Finnwatch zahlen die Arbeiter für ihren Arbeitsantritt häufig hohe Anwerbegebühren, ihre Arbeitsgenehmigungen werden einbehalten. Ihre Löhne sind niedrig und sie erhalten Tageslohn ohne reguläres monatliches Einkommen. Einige Beschäftigte besitzen keinen schriftlichen Arbeitsvertrag und zwei befragte Arbeiter erklärten, sie hätten Kontrakte in einer fremden Sprache unterzeichnet, die sie nicht verstanden.
Die Fangquote für den Hering im Nordostatlantik ist erneut erheblich gekürzt worden und liegt für das Jahr 2013 bei nur noch 619.000 t, meldet IntraFish. Bei ihrer Quotenfestlegung für Hering und Wittling folgten die Europäische Union, Norwegen, Russland und Island den Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES). Die Quote für den Frühjahrslaicher lag 2011 bei noch 1,17 Mio. t und war schon 2012 um 337.000 t auf 833.000 t reduziert worden. Nach der aktuellen Reduzierung um weitere 214.000 t fehlen der Fischerei 551.000 t oder 47 Prozent. Doch der Bestand ist "in gutem Zustand" und nachhaltig befischt, nur die Nachwuchsjahrgänge bleiben schwach, sagt das norwegische Fischereiministerium. Norwegen hat weiterhin einen Anteil von 61 Prozent an der Heringsquote und darf 377.590 t fischen. Anlass zur Sorge gibt das Verhalten der Färöer Inseln: die färingische Delegation hat sich aus dem gemeinsamen internationalen Quotenmanagement zurückgezogen, weil sie ihre Heringsquote von 32.000 t für zu gering erachte. Positiv ist die Entwicklung beim Blauen Wittling: die TAC wurde gegenüber 2012 um 64 Prozent auf 643.000 t für 2013 angehoben.
Eine gemeinnützige Interessenvertretung von Eskimo-Dörfern im Westen Alaskas hat McDonald's mit einem Boykott gedroht, weil die Fastfood-Kette demnächst mit dem MSC-Label auf ihren Packungen werben will. Die Vertretung von mehreren Dutzend Yup'ik-Dörfern im Yukon-Kuskokwim-Delta wehrt sich gegen das Marketing mit dem Argument, dass die Alaska-Pollack-Fangflotte jedes Jahr Tausende von Königslachsen als Beifang fische, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf einen Artikel in den Anchorage Daily News. Der Präsident des in Bethel anässigen Verbandes kündigte an, die Gruppe werde einen Protestbrief an McDonald's senden. Nach Angaben des Nationalen Fischereidienstes konnten die AP-Trawler die Beifangzahlen vom Königslachs von 121.000 Stück im Jahre 2007 auf 11.350 Stück im letzten Jahr verringern.
Der norwegische Lachsverarbeiter Vikenco ist der erste in Europa, der eine Best Aquaculture Practices (BAP)-Zertifizierung erhalten hat, schreibt Worldfishing. Vikenco, Teil der SalMar-Gruppe, verarbeitet in einer Fabrik in der nordwest-norwegischen Region Romsdal jährlich 24.000 t Atlantischen Lachs und Lachsforelle. Produziert werden frische und gefrorene ganze Fische, Filets und Portionen sowie frische Steaks und TK-Bauchabschnitte. Vikenco verarbeitet auch Biolachs. Hauptmärkte sind Norwegen, Europa und die USA.
Die Internationale Kommission für den Pazifischen Heilbutt (IPHC) hat für die diesjährige Heilbutt-Fischerei eine Fangquote von 31,028 Mio. Pounds (14.087 t) festgelegt - ein Rückgang um 7,5 Prozent gegenüber der letztjährigen Fangmenge von 33,54 Mio. Pounds (15.227 t). Damit sei die Quotenreduzierung erheblich geringer ausgefallen als erwartet, sagt IPHC-Manager Claude Dykstra anlässlich der Jahrestagung im kanadischen Victoria (British Columbia): "Hätte sich die Kommission an die Fangmengen gehalten, die den diesjährigen Gutachtendetails entsprächen, dann wären wir in der Summe bei 22,55 Mio. Pounds (10.238 t) gelandet." Selbst der Geschäftsführer des Verbandes der Fangschiffseigner (FVOA), Robert Alverson, hatte erwartet, dass insbesondere die Fangquoten für das Beringmeer stärker gekürzt worden wären. Die Quotenkürzung folgt einem seit 2004 anhaltenden Trend. Die diesjährige Fangmenge ist 58 Prozent niedriger als die damalige Quote von 73,7 Mio. Pounds (33.460 t). Da die Kürzung für 2013 vergleichsweise moderat ausgefallen sei, erklärten mehrere Teilnehmer, dass sie für 2014 die Notwendigkeit drastischer Fangmengen-Beschneidungen für möglich halten.
Norwegen hat im Jahre 2012 gut 40 Prozent mehr Lachsforellen geschlachtet als 2011, schreibt das Portal IntraFish. Nach Schätzungen des Analysten Lars Liabø von Kontali lag das Schlachtgewicht bei rund 74.000 t (Lebendfischgewicht/WFE), während es 2011 nur 53.000 t waren. Im Vergleich zur Lachsproduktion von mehr als einer Million Tonnen ist die Erzeugung von Meerforellen allerdings noch verschwindend gering. Für 2013 erwarte Liabø allerdings wieder einen leichten Rückgang auf 60.000 bis 70.000 t - falls die Marketing-Aktivitäten nicht intensiviert würden. Mehr als die Hälfte der Meerforellen-Exporte gehe nach Russland, gefolgt vom früheren Hauptmarkt Japan und dann Weißrussland. Im Durchschnitt der zwölf Jahre seit 2000 produzierten Norwegens Forellenfarmer im Jahr 50.000 t WFE. 2008 sah mit 86.000 t die bisherige Produktionsspitze. Das Gros der Menge entfalle auf einige wenige Züchter vor allem im Westen Norwegens, darunter Anders Pedersen, Ola Braanaas und Osland Havbruk. Ein wenig irritierend wirkt, dass der Norwegische Seafoodrat (NSC) für 2012 erheblich niedrigere Forellenzahlen nennt: NSC-Marktanalyst Paul T. Aandahl spricht von 55.000 t Produktgewicht bzw. 65.000 t Lebendgewicht.
Mit 10 Tonnen frischem Fisch und Meeresfrüchten beladen ist ein Lkw am Sonntagabend auf der Autobahn A 5 bei Achern (Baden-Württemberg) in die Böschung am Straßenrand gekippt, meldet die Badische Zeitung. Nach Angaben der Polizei in Karlsruhe war der Fahrer mit dem Lkw zu nahe an den Straßenrand geraten. Da ein Standstreifen fehlte, geriet der 40-Tonner vom Apshalt direkt auf die Erde und kippte zur Seite. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Autobahn musste jedoch in der Nacht zum Montag in eine Richtung für mehrere Stunden komplett gesperrt werden.
Das MSC-Zertifikat für die portugiesische Sardinen-Fischerei im Nordost-Atlantik ist wieder in Kraft gesetzt worden, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Die MSC-Zertifizierung für die Fischerei war im Januar 2012 ausgesetzt worden, nachdem der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) festgestellt hatte, dass der Sardinen-Bestand unter die für eine nachhaltige Fischerei akzeptable Mindestgröße gefallen war. Außerdem habe es keine geeigneten Fangmengen-Kontrollen gegeben. Die portugiesische Industrie reagierte und setzte eine "Sardinen-Kommission" ein, zu der der Fischereiverband Anopcerco, der Staatsbetrieb Docapesca, die Forschungseinrichtung IPMA und der Verband der Konservenhersteller ANCIP gehören. Die Kommission unter Leitung des Generaldirektors für natürliche Ressourcen einigte sich auf mehrere Maßnahmen: eine Begrenzung der Anlandemengen und ein Fangverbot für jeweils einzelne Regionen, einen "Fischereilichen Managementplan für die Sardine 2012 bis 2015" sowie eine Zusammenarbeit mit der spanischen Regierung bei der Fischereikontrolle. Im Dezember entschied nun der Zertifizierer Intertek Moody Marine, dass alle Forderungen des MSC erfüllt seien.
Die Scottish Salmon Company (SSC), neben Morpol einer der beiden großen Lachszüchter und -verarbeiter in Schottland, muss Personal in seiner neuen Fabrik in Marybank entlassen, meldet das Portal IntraFish. Hintergrund seien Engpässe bei der Versorgung mit Rohware, was wiederum mehrere Ursachen habe. Zum einen hat SSC für mehrere beantragte neue Farmen noch keine Genehmigung erhalten, teilte SSC-Geschäftsführer Stewart McLelland mit. Außerdem habe die neuerdings auch in Schottland auftretende Fischkrankheit AGD (amoebic gill disease), ein Befall der Lachse mit Amöben, die Sterblichkeit erhöht und die Erntemengen reduziert. Schließlich hatten die ungewöhnlich niedrigen Marktpreise für Lachs im vergangenen Jahr die Bilanz belastet. So lag das operative Ergebnis (EBIT) im dritten Quartal 2012 mit 161.005 Euro bei nicht einmal einem Fünftel des Vergleichsquartals 2011, als 854.563 Euro verdient wurden. SSC erwartet, dass die Rohwarenversorgung Ende 2013 und 2014 wieder besser sei, wenn Fisch aus neuen Zuchten in der Highland-Region schlachtreif sei. 2014 will SSC 29.000 Tonnen verarbeiten. Derzeit beschäftigt der Produzent in seinen Betrieben entlang der Westküste über 380 Menschen, zum Teil eingestellt auf Basis eines Investmentplans, der von zehn neuen Farmen ausging. Tatsächlich habe man seitdem nur zwei neue Lizenzen erhalten.