Ein Großfreuer im niedersächsischen Hollenstedt hat Ende Juni Millionenschäden in einem Kühllagerhaus von Nordfrost angerichtet, schreibt das in Buchholz erscheinende Wochenblatt. Der Komplex, etwa 44 Kilometer südwestlich von Hamburg, mit einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern umfasst ein Regallager von 140.000 Kubikmetern und Schockfrostanlagen. Rund 250 Feuerwehrleute verhinderten, dass sich der Brand über die gesamte Anlage ausbreitet. Zwei große, 9.000 Liter Ammoniak fassende Tanks konnten vor den Flammen geschützt werden. Erst nach mehreren Stunden waren die Flammen unter Kontrolle. Fünf Tage später nannte Polizeisprecher Michael Düker als Brandursache einen technischen Defekt in einer Türrahmenheizung im Rampenbereich des Altbaus. Der Betrieb in dem Kühllager soll nach Möglichkeit in zwei Monaten wieder aufgenommen werden, teilte Britta Heine mit, Marketingleiterin in der Nordfrost-Zentrale. Das im friesischen Schortens ansässige Unternehmen Nordfrost ist mit einem Jahresumsatz von rund 400 Mio. Euro nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich Tiefkühllogistik und besitzt bundesweit 40 Standorte. In der Niederlassung Hollenstedt sind 55 Mitarbeiter beschäftigt. Das Kühlhaus wird auch von Fisch verarbeitenden Betrieben genutzt.
Die führenden Supermarktketten in Großbritannien haben in den vergangenen Wochen begonnen, den seit Monaten anhaltend hohen Preis für Lachsrohware auch an den Verbraucher weiterzugeben. Eine stichprobenartige Marktpreiserhebung des in London ansässigen Portals IntraFish bei den führenden Filialisten Tesco und Asda hat bei Räucherlachs-Produkten Preiserhöhungen von bis zu 53 % festgestellt, schreiben die Journalisten: so verlange Tesco für geräucherte Abschnitte statt bislang 1,10 Euro jetzt 1,80 Euro. Räucherlachsscheiben in der 'Tesco Value Range' seien um 40 Prozent teurer und kosteten statt vor einigen Wochen 2,90 Euro jetzt 4,10 Euro je Packung. Etwas moderater fiel das Drehen an der Preisschraube beim Wettbewerber Asda aus. Die geräucherten Streifen legten von 1,10 Euro um 32,7 Prozent auf 1,50 Euro zu, während Räucherlachsscheiben im Preiseinstieg, der 'Smart Price'-Range, statt bislang 3,30 Euro jetzt 4,10 Euro kosten - ein Plus von 25,9 Prozent. Nielsen-Daten hatten schon für den Zeitraum Mai 2012 bis Mai 2013 notiert, dass Tescos Marktanteil im Segment frischer Räucherlachs um 3,2 Prozent gefallen war, derweil Asda 1,3 Prozent gewinnen konnte. Angesichts der erheblichen Preissteigerung stellt sich nun die Frage, wie die Nachfrageseite reagieren wird. Mit ersten Erkenntnissen rechnet einer der Hersteller in vier bis acht Wochen.
In zwei Wochen findet erneut eine Aalbesatzaktion für die Oste und die verbundenen Nebengewässer in Niedersachsen statt, schreiben die Cuxhavener Nachrichten. Am 18. Juli um 10:00 Uhr werden die Ostepachtgemeinschaft, der FSV Bremervörde und die ARGE Wanderfische insgesamt 93.600 Aale mit einem Gesamtgewicht von 468 Kilo in den Nebenfluss der Unterelbe einsetzen. Wie schon im vorigen Jahr stammen 60 Prozent der benötigten Finanzmittel aus EU- und Landestöpfen. Organisator der Aktion ist der Landssportfischerverband Niedersachsen, verantwortlich der Biologe Ralf Gerken. Während einige Naturschützer der Ansicht sind, man solle die Aalbestände sich selbst überlassen, spricht die Entwicklung offenbar für den Sinn der Besatzmaßnahmen. Experten der 'Sustainable Eel Group' (SEG) berichten von zuletzt überaus guten Glasaalfängen an der gesamten Atlantikküste. Ihren Angaben zufolge sei das Aufkommen in den letzten vier Jahren drastisch gestiegen. So lag die Fangmenge im Winter 2012/13 um 600 bis 1.000 Prozent höher als noch im Jahre 2007. Allerdings sei es noch zu früh, um von einer nachhaltigen Erholung der Art zu sprechen.
Im Nordosten von Island ist eine neue Produktion für Fischleberöl gegründet worden, meldet die Icelandic Review. Gründer von CLO in Dalvík ist Snorri Halldórsson, der gerade die Universität von Akureyi mit einem von der Entwicklungsbehörde Eyjafjördur unterstützten Projekt zum Thema Fischöl abgeschlossen hat. "Wir konzentrieren uns auf die Qualität des Fischleberöls", erkärt Halldórsson. Die Leber stamme von Fisch, der vor der Küste Nordislands gefangen werde. Zunächst würden zwei Beschäftigte täglich acht Tonnen Leber verarbeiten. Islands führender Hersteller für das Öl ist die in der Hauptstadt Reykjavík ansässige Lysi mit einer Jahresproduktion von etwa 6.000 Tonnen.
Die Seelachs-Fischerei der Färöer Inseln ist nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) erfolgreich geprüft und für nachhaltig sowie gut gemanaged befunden worden. Damit dürfen die Fänge jetzt nach einer achtzehn Monate langen Überprüfung durch den unabhängigen Zertifizierer Det Norske Veritas (DNV) das blauweiße Label tragen. Betrieben wird die Fischerei von den zwei Fangunternehmen P/F JFK und P/F Faroe Origin, die sich hälftig in die färingische Seelachsquote teilen. Insgesamt 24 Boote befischen den Seelachs mit Grundschleppnetzen, Langleinen und Jigging-Routen auf dem Färöer-Plateau und der Färöer-Bank im FAO-Fanggebiet Nordostatlantik. Der an Land verarbeitete Fisch - im Jahre 2011 waren es insgesamt 25.572,3 Tonnen - wird in ganz Europa vermarktet. Jógvan Hansen, Verkaufsleiter bei JFK, betonte, dass damit erstmals eine Fischerei unter dem färingischen Fangtage-Management nach dem MSC-Standard zertifiziert worden sei. MSC-Berater Gisli Gislason verspricht sich für den MSC-zertifizierten Seelachs insbesondere im Foodservice-Segment Interesse.
In Sri Lanka wird im August mit dem Bau der ersten marinen Fischzucht des Landes begonnen, meldet der Daily Mirror. Vor der 115.000 Einwohner-Stadt Trincomalee im Nordosten des Inselstaates investiert Oceanpick rund 1,9 Mio. Euro in eine Offshore-Farm. Dort sollen "verantwortungsbewusst" hochwertige Barramundi gezüchtet werden - in einigen Jahren schon fast 1.000 t. Partner von Oceanpick ist ein nicht genanntes schottisches Farmunternehmen, das auf rund 40 Jahre Zuchterfahrung mit Lachs, Regenbogenforelle und Heilbutt im Nordatlantik zurückblicke. Die Aquakultur auf Sri Lanka beschränkte sich bislang auf die Zucht in Brackwasser-Lagunen, Süßwasser-Anlagen und landgestützten Teichen.
Eventuell noch in diesem Monat wil die Europäische Union Wirtschaftssanktionen gegen die Färöer Inseln verhängen, schreibt Fish Information & Services. Auslöser ist ein Ausstieg der Färöer aus dem multinationalen Fischerei-Management für den nordatlantischen Hering. Einseitig hatte die zur dänischen Krone gehörende Inselgruppe ihren traditionellen Anteil an der gemeinsamen Gesamtfangquote im März dieses Jahres verdreifacht - von 31.940 auf 105.000 t. Der Marine Stewardship Council (MSC) reagierte am 21. Juni mit einer Aussetzung des Zertifikats für die Heringsfischerei der Faroese Pelagic Organisation (FPO) durch den Zertifizierer Det Norske Veritas. Die EU-Kommission informierte die Färöer im Mai, Sanktionen zu verhängen - darunter die Schließung von Häfen und Einfuhrbeschränkungen für Hering und verwandte Fischarten, die von färingischen Schiffen gefangen würden.
Marinazul, ein Tochterunternehmen des peruanischen Agrarkonzerns Camposol, züchtet im hohen Norden Perus, nahe der Grenze zu Equador, auf rund 650 Hektar Teichfläche Shrimps. Wurde die Ernte von rund 3.500 t zunächst fast ausschließlich in die USA exportiert, kauft jetzt Südkorea 20 Prozent der Menge, dank eines 2012 unterzeichneten Freihandelsabkommens zwischen den Ländern. Da gegenwärtig die Garnelenseuche EMS die Produktion in Asien reduziert, wolle Marinazul seinen Marktanteil in Europa erhöhen, zitiert das Portal IntraFish Geschäftsführer Piero Martin Dyer Coria.
Die globale Produktionsmenge von Dorade und Wolfsbarsch wird in diesem Jahr mit voraussichtlich 326.000 t etwa zwei Prozent höher liegen als im vergangenen Jahr, prognostizieren die Marktanalysten von Kontali Analyse. Wachstumsmotor sind die türkischen Züchter, die in diesem Jahr 94.000 t ernten wollen - ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber 2012 - , während die griechische Erzeugung mit 123.000 t im Vorjahresvergleich nur 1,6 Prozent höher liege, heißt es im Portal IntraFish. Ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre notiert für die Türkei ein Wachstum von 30 Prozent, demgegenüber die Farmmenge in Griechenland um 8 Prozent sank und in Spanien um 10 Prozent. Parallel liegen die Preise auf einem Niveau, das an den Markteinbruch im Gefolge der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 erinnert. Insbesondere die Preise für kleine Doraden-Sortierungen (200 bis 300g und 300 bis 400g) sind um 15 bis 18 Prozent gefallen, da Züchter in Griechenland und Spanien aufgrund von Liquiditätsproblemen zum Verkauf gezwungen seien. Doch auch Preise für Fische von 400 bis 600g seien seit Anfang Mai um 6 bis 7 Prozent gesunken - eine für diese Jahreszeit untypische Entwicklung, sagt Basil Sudborough, Marketingmanager beim griechischen Produzenten Selonda.
Die Nordseefischer klagen über niedrige Schollenpreise. Zwar gebe es derzeit große Bestände und gute Fänge, das Kilo bringe aber im Schnitt nur einen Euro, teilte der Landesbauernverband am Montag in Hannover mit. Im Durchschnitt liege der Preis bei 1,40 Euro. Die niedersächsische Fischerei-Genossenschaft Elsfleth (Kreis Wesermarsch) liefert rund 60 Prozent der deutschen Fangquote. Ein Großteil der Schollen wird über Auktionen in Holland vermarktet. Die Fischer dort dürfen zehnmal soviel Schollen fischen wie in Deutschland. Rund vier Tonnen Schollen kann ein Fischkutter pro Tag anlanden. Gefischt wird rund 60 bis 70 Seemeilen von der Küste entfernt.