Dem chilenischen Lachsproduzenten Salmon Cupquelán, einer Tochter der kanadischen Cooke Aquaculture, droht ein Streik seiner Belegschaft, schreibt das Portal IntraFish. Die 119 der Gewerkschaft angeschlossenen Mitarbeiter, die 92 Prozent der Belegschaft ausmachen, fordern eine Lohnerhöhung um 15 Prozent, die Zahlung von Boni, die für vier Jahre eingefroren sind, sowie einen unentgeltlichen Transport zur und von der Arbeit, teilt Gewerkschaftssekretär Juan Carlos Arcos mit. Nachdem das Unternehmen am 4. September einen entsprechenden Tarifabschluss abgelehnt hatte, kündigte Gewerkschaftspräsident Pablo Veloso Mora jetzt an, für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen "bis zum bitteren Ende zu gehen".
Der australische Lachs- und Forellenzüchter Petuna produziert gegenwärtig jährlich rund 8.500 t. Dank einer neuen Hatchery für zusätzliche zwei Millionen Setzlinge und neuer Abwuchsanlagen könne die Kapazität jetzt auf rund 17.000 t per anno steigen, meldet das Portal IntraFish. Erweitert wurde auch die Verarbeitung in Devenport. Ein neu entwickeltes Ernteschiff, das mit Slurry-Eis gefüllt direkt an die Gehege fahren kann, reduziere den Stress für die Fische und diene damit dem Tierwohl. Lachs und Forelle werden in separierten Gegehen in Macquarie Harbor/Tasmanien gezüchtet. Petuna beliefert den heimischen australischen Markt mit Forellen, exportiert aber auch einen kleineren Teil in ausgewählte Märkte in Nordamerika und Asien.
In Vietnam kaufen chinesische Einkäufer seit etwa zwei Monaten offenbar derart große Mengen an Shrimps, dass örtliche Produzenten nur einen Bruchteils ihres Bedarfs decken können, schreibt das Portal IntraFish. Die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) befürchtet, dass Exporteure Schwierigkeiten bekommen könnten, ausländische Kontrakte zu erfüllen. Eine weitere Gefahr: da die chinesischen Händler ohne Rücksicht auf Antibiotika-Rückstände oder Verunreinigungen kauften, würden die Produzenten nachlässig im Hinblick auf die Einhaltung von Qualitätsstandards. Werde dieser Entwicklung nicht Einhalt geboten, seien die heimischen Verarbeitungskapazitäten umsonst aufgebaut worden.
Auf den Philippinen haben im September mehrwöchige Kämpfe zwischen der muslimischen Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF) und Regierungstruppen auch die Produktion von Sardinen-Konserven in Zamboanga City beeinträchtigt. Nachdem am 9. September hunderte von MNLF-Kämpfern in Fischerdörfer am Rande von Zamboanga eingedrungen waren und rund 200 Geiseln genommen hatten, stockte die Versorgung der Fabriken mit Rohware. Etwa 80 bis 85 Prozent der philippinischen Sardinen werden in der Region verarbeitet, alleine in Zamboanga werde im Jahr für 70 Mio. USD produziert, schreibt Fish Information & Services (FIS). Ende September brachte die Regierung die Hafenstadt wieder unter ihre Kontrolle.
In China ist sie als hochpreisige Delikatesse geschätzt, in Deutschland bei Fischern als Schädling gehasst: die Chinesische Wollhandkrabbe, um 1912 mit chinesischen Frachtern nach Deutschland eingeschleppt, soll hierzulande jährlich Millionenschäden verursachen. Sinnvoll und vielversprechend klang deshalb die Mitteilung, dass in diesem Sommer über ein chinesisches Online-Portal innerhalb kürzester Zeit rund 300.000 Krabben deutscher Provenienz geordert wurden. "Wilde deutsche Krabben aus der unverschmutzten Elbe" wurden dort angeboten, schrieb die Stuttgarter Zeitung Anfang September - und zwar in unterschiedlichen Zusammenstellungen: sechs Stück, zusammen 750 Gramm und zu gleichen Teilen Männchen und Weibchen, für 25,- Euro oder vier Männchen von 175 Gramm/Stück plus vier Weibchen mit je 115 Gramm für zusammen 48,- Euro. In China sind die Wollhandkrabben insbesondere zum jährlichen Mondfest gefragt. China selbst soll rund 500.000 Tonnen dieser Spezies züchten. Das Geschäft scheiterte am Einfuhrverbot der chinesischen Lebensmittelkontrolle: der Importeur besaß keine Einfuhrgenehmigung. Hans Brauer, einer von zwei Fischern auf dem Nordostseekanal, habe eigene Abnehmer: er verkaufe an einen holländischen Zwischenhändler, der schon ab 100 Kilogramm die Wollhandkrabben abhole und vier Euro je Kilo zahle.
In Vietnam sollen fast alle Pangasius verarbeitenden Betrieben ihre Produktion zeitweilig eingestellt haben, weil sie kaum mehr Rohware erhalten, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf Informationen der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP). Obgleich das Land jährlich Pangasius im Wert von 2 Mrd. USD (1,5 Mrd. Euro) exportiert, befindet sich die Branche im Niedergang: schätzungweise 80 Prozent der Züchter sollen inzwischen aufgegeben haben, die übrigen kämpfen mit hoher Verschuldung. Verantwortlich für das Disaster seien die Weltfinanzkrise und Preise, die sich seit 2008 im Niedergang befinden. Der Direktor des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in der Provinz An Giang, Phan Thi Yen, wird von der Zeitung 'Tuoi Tre' mit einer Kalkulation zitiert, die die Situation der Farmer erhellt. Demnach liegen die Produktionskosten für Pangasius bei 23.000 bis 24.000 VND oder 1,08 bis 1,13 USD/kg (0,80 bis 0,84 Euro/kg), während die Verarbeiter den Züchtern nur 18.000 bis 19.000 VND (0,85 bis 0,89 USD/kg bzw. 0,63 Euro bis 0,66 Euro/kg) zahlen. Einige Farmer sähen sich gezwungen, ihren Fisch im Lande zu vermarkten oder an Produzenten von Trockenfisch zu verkaufen - langfristig keine Lösung des Problems. Die VASEP rechnet damit, dass Vietnam Ende diesen Jahres eine Produktionskapazität für Pangasius von nur noch 50.000 t besitze - darunter 30.000 t, die vertikal integrierte Verarbeiter produzieren, und 20.000 t aus den Farmen "unabhängiger" Züchtern.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat fünf neue Mitarbeiter eingestellt. Ab Oktober wird sich Esther Luiten als European Manager Commercial Marketing darum kümmern, interessierte Wirtschaftsunternehmen in das ASC-Programm aufzunehmen. Diese Integration sei entscheidend, um das Programm zu etablieren sowie Nachfrage und Angebot in den verschiedenen europäischen Märkten zusammenzubringen. Esther Luiten besitzt mehr als zehn Jahre Berufserfahrung im Seafood-Sektor. So war sie unter anderem stellvertretende Direktorin der North Sea Foundation und gehörte dem Stakeholder Council des Marine Stewardship Councils (MSC) an. Zuletzt verantwortete sie für The Sustainable Trade Initiative (IDH) das Aquakultur-Programm. Auf dem Fischwirtschaftsgipfel 2011 hatte Esther Luiten schon für den ASC an einer Podiumsdiskussion teilgenommen.
In einer Forellenzucht im österreichischen Bezirk Klagenfurt-Land (Kärnten) bedroht die Fischseuche VHS einen Gesamtbestand von 70 Tonnen, schreibt die in Klagenfurt erscheinende Kleine Zeitung. Die Virale Hämorrhagische Septikämie (VHS), umgangsprachlich als Forellenseuche bezeichnet, befällt vor allem die Regenbogenforelle, sagt Landesfischereiinspektor Wolfgang Honsig-Erlenburg. Die heimische Bachforelle sei nicht betroffen. Tritt sie in Fischzuchten oder dicht besiedelten Fischgebieten auf, können ihr bis zu 100 Prozent der Tiere zum Opfer fallen. Im aktuellen Fall hat die Veterinärabteilung der Bezirkshauptmannschaft die umgehende Sperrung des Betriebes veranlasst. Sämtliche Fische, die Anzeichen der Erkrankung aufweisen, müssen getötet werden. Alle Geräte wie Becken, Kescher und Stiefel, die mit den befallenen Tieren oder mit dem Wasser in Berührung gekommen sind, müssen desinfiziert werden.
Der Fund von Lachsgräten in einer Höhle im Kaukasus widerlegt die Hypothese, dass der enge Speiseplan des Neandertalers dazu beitrug, dass er vom modernen Menschen verdrängt wurde, schreibt das Portal Scinexx. Demnach waren die Neandertaler in der Wahl ihrer Nahrung zu stark eingeschränkt und jagten nur große pflanzenfressende Säugetiere wie Pferd, Bison und Mammut, während der anatomisch moderne Mensch, der Homo sapiens, ein breiteres Nahrungsspektrum nutzte, darunter auch Fisch. Jetzt wurde in einer Höhle an den nördlichen Hängen des Kaukasusgebirges ein ganzer Berg von Lachsgräten entdeckt. Asiatische Höhlenbären und Höhlenlöwen scheiden als Konsumenten aus, meint Hervé Bocherens, Wissenschaftler an der Universität Tübingen. Denn dann hätte die Isotopenverteilung von Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel in Kollagenproben aus Bären- und Löwenknochen Hinweise auf den Lachsverzehr liefern müssen. Doch die Bären waren wie ihre europäischen Pendants reine Vegetarier und die Löwen erbeuteten pflanzenfressende Tiere der trockenen Gebiete. Nach dem Ausschlussverfahren komme nur der Neandertaler als Lachs-Esser in Frage. Wenn also die Ernährung von Neandertaler und "anatomisch modernem Menschen" nicht grundsätzlich verschieden war, kann ein vermeindlich zu enger Speiseplan nicht der Hauptgrund für den Untergang dieses Menschen sein. Damit muss sich auch das Fisch-Marketing von dem simplen Warnhinweis verabschieden: Wer keinen Fisch ist, stirbt aus.
Im hessischen Hessenaue (Kreis Groß-Gerau) hat die Fischmaster-IP-Services mit der Produktion von Zander-Setzlingen begonnen, meldet das Portal der Zeitung Main-Spitze. Seit Ende Mai produziert der Treburer Unternehmer Eric Nürnberger auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrdepots Hessenaue 15 bis 20 Zentimeter große Jungfische für die weitere Aufzucht in Fischereibetrieben. Durch eine ausgeklügelte Licht- und Wassertemperatursteuerung kann Nürnberger ganzjährig Jungfische liefern. In vier Temperaturzonen wird den Zandern der Jahreslauf vorgegaukelt. Aus dem "Sommer"-Laichbecken mit 20 °C kommen sie in das "Winterbecken", in dem die auf 9 °C absinkende Wassertemperatur und die Lichtsteuerung Winterzeit suggerieren. Nach sechs Wochen steigen die Temperaturen und bei 23 °C erlangen die Fische ihre Handelsgröße. Den Strom für die Zucht erzeugt eine 95 kWP-Photovoltaikanlage, das über ein Speichersystem auch nachts Energie liefert. Die Zander sind vollständig an Trockenfutter adaptiert. In diesem Jahr produziert der IT-Spezialist 200.000 Jungfische. Voll ausgebaut sollen in den insgesamt 28 Becken jährlich zwei Millionen Zander-Setzlinge produziert werden.