Das Tropenhaus Frutigen im schweizerischen Kanton Bern hat Anfang November 20.000 Jungstöre verloren, meldet der Schweizer Tagesanzeiger. Ursache sei ein überhitztes Netzwerkteil im Steuerungsschrank einer neuen Fischhalle, außerdem funktionierte der installierte Alarm nicht. Eine letzte Kontrolle in der Halle des Tropenhauses war am Sonntagabend, den 3. November, kurz nach 18:00 Uhr erfolgt. Am Montagmorgen fanden Mitarbeiter die Störe tot in den Becken. Aufgrund des Steuerungsausfalls hatte die Sauerstoff- und Wasserversorgung blockiert, außerdem funktionierten die Filter nicht mehr. Die meisten Störe waren Fingerlinge mit einer Länge von 15 bis 20 Zentimetern, insgesamt sechs Tonnen. Geschäftsführer Marcel Baillods beziffert den finanziellen Schaden auf "sicher einen sechsstelligen Betrag". Deutsche Züchter bieten Sibirische Störe von 25 bis 30 Zentimetern Länge zu Besatzzwecken derzeit für 5,- Euro/Stück an. Der Frutiger Betrieb will, um lieferfähig zu bleiben, bei Lieferanten in Deutschland und Ungarn je circa 10.000 Jungstöre einkaufen. Ersetzt werden müssen Männchen, die 2016 als Fleischlieferanten, und Weibchen, die 2020 als Kaviarlieferanten vorgesehen waren. Im Tropenhaus Frutigen leben jetzt noch 35.000 Störe in verschiedenen Lebensstadien. Vorgesehen sei ein Ausbau auf bis zu 60.000 Tiere, die pro Jahr 18 Tonnen Fleisch liefern könnten.
In der Vorweihnachtszeit bietet der Handel "den großen Luxus für jedermann". Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat dies zum Anlass genommen, Lebensmittel mit Edelzutaten auf den Anteil der wertgebenden Inhaltsstoffe zu untersuchen. Das Fazit: Hummer, Trüffel, Steinpilze oder Champagner sind häufig nur in Spuren vorhanden. Im Rahmen des Projektes Lebensmittelklarheit wurden 15 als besonders hochwertig aufgemachte Produkte auf die beworbenen Zutaten untersucht. Darunter waren auch drei Fisch- und Seafood-Produkte.
Die Fangquote für den Pazifischen Heilbutt wird voraussichtlich im kommenden Jahr von zuletzt 36,4 Mio. Pound (16.525,6 t) um 32,8 Prozent auf dann nur noch 24,4 Mio. Pound (11.077,6 t) reduziert werden, heißt es im Portal IntraFish. Das zumindest ist die Empfehlung der Internationalen Kommission für den Pazifischen Heilbutt (IPHC) für 2014. Seit nunmehr sechs Jahren schwächelt der Heilbutt-Bestand und eine Erholung werde nicht vor Ablauf von drei Jahren erwartet, sagt Robert Alverson, Geschäftsführer des Fischereischiffseigner-Verbandes. Der Wert der diesjährigen Heilbutt-Fischerei liegt mit geschätzten 206,6 Mio. Euro etwa 44,1 Mio. Euro unter dem Ergebnis 2012. Die hohen Preise von 7,60 Euro/Pound (16,74 Euro/kg) konnten die Mengenverluste der Fischer nicht ausgleichen. Angesichts der angekündigten weiteren Kürzungen suchen diese nach Lösungen und alternativen Arten. Die Besatzungen wurden im Schnitt um ein bis zwei Mann verringert, um die Löhne für die übrigen konstant halten zu können. Quoten werden verliehen oder auf Booten zusammengefasst. Viele Schiffskapitäne haben schon begonnen, auch auf Pazifischen Taschenkrebs (Dungeness crab) und Weißen Thun zu fischen, um ihre Einkommen zu ergänzen. Im Handel haben sich die Endverbraucherpreise für Pazifischen Heilbutt in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt. Einige Restaurants in den USA sahen sich schon gezwungen, den Fisch von der Karte zu nehmen.
Die Rügen Fisch Gruppe, einer der größten Fisch-Feinkost-Hersteller Deutschlands, hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden: Andrew Bergmann übernimmt diese Position vom Gesellschafter Klaus Peper, der sich aus dem aktiven Geschäft zurückzieht. Zum Unternehmen gehören neben Rügen Fisch die Marken Hawesta, Lysell, Ostseefisch und SaßnitzFisch. Die Unternehmen produzieren Fischkonserven, geräucherte Fischspezialitäten sowie Fischfeinkostprodukte vorwiegend für den Lebensmitteleinzelhandel. Bevor Andrew Bergmann zu Rügen Fisch kam, war er zuletzt bei Homann Feinkost als Geschäftsführer Operations tätig. Vor seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre und dem Abschluss als Diplom-Kaufmann an der Universität Hamburg absolvierte der gebürtige Husumer eine Ausbildung zum Molkereifachmann und arbeitete später unter anderem bei Bahlsen und Lorenz Bahlsen Snack-World. Sein Vorgänger Klaus Peper hat als geschäftsführender Gesellschafter bzw. Vorstandsvorsitzender maßgeblich die Rügen Fisch Gruppe zu einem auf Fischverarbeitung spezialisierten Unternehmensverbund aufgebaut. Die Rügen Fisch Gruppe beschäftigt rund 800 Mitarbeiter an drei Standorten in Deutschland (Lübeck, Rostock und Saßnitz auf Rügen) sowie an einem weiteren in Litauen. Die Unternehmensgruppe hat einen jährlichen Umsatz von etwa 170 Millionen Euro und beliefert Kunden in über 100 Ländern.
Derzeit treten in Großbritannien die LEH-Filialisten Morrisons und Aldi mit preiswerten Hummer-Produkten gegen die Premium-Supermärkte Waitrose sowie Marks & Spencer an, berichtet die Tageszeitung Daily Mail. Auf der ganzen britischen Insel würde Hummer derzeit zum Preis eines klassischen Truthahn-Bratens angeboten. Während M&S und Waitrose für einen frischen Hummer bis zu 28,60 Euro (24,- £) aufrufen, gibt es es bei Morrisons einen verzehrfertigen Hummer für 11,90 Euro (10,- £) und Aldi verkauft Hummerschwänze für 5,90 Euro (4,99 £). In den Tiefkühltruhen der Walmart-Tochter Asda liegen gefrorene Varianten für 5,90 Euro (5,- £). Tesco offeriert Schwänze zu 11,90 Euro für 300g (10,- £) und bei Sainsbury's kosten 280g unter der Marke 'Taste the Difference' 17,90 Euro (15,- £).
EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki hat in der vergangenen Woche die Färöer-Inseln besucht, um unter anderem nach einer Lösung im Konflikt um die Makrelenfang-Quoten zu suchen. Dabei sprach Damanaki mit Premierminister Kaj Leo Johannesen, mehrmals mit Fischereiminister Jacob Vestergaard sowie mit Mitgliedern des Ausschusses für Außenpolitik im Løgting, dem färingischen Parlament. Unbestätigten Gerüchten zufolge habe sie den Fischern der Färöer einen Quotenanteil von 11,9 Prozent und freien Zugang zu den EU-Gewässern angeboten, schreibt das Portal IntraFish. In einem gestrigen Schreiben des Fischereiministers an Maria Damanaki zitiert er ihren Vorschlag, "dass die Färöer Inseln und Island einen gleichen Anteil an der Makrelenquote" erhalten sollten, und zwar weit unter 15 Prozent - ein Angebot, das Vestergaard ablehnt.
Wermsdorfer Fisch verkauft in diesem Jahr schätzungsweise zwei Tonnen Störkaviar, meldet die Nachrichtenagentur dpa. Damit generiere die Teichwirtschaft und Fischzucht im sächsischen Espenhain (Landkreis Leipzig) schon ein Viertel ihres Gesamtumsatzes mit dem "schwarzen Gold". Erst 2012 hatte Wermsdorfer mit der Kaviargewinnung begonnen und im ersten Jahr eine Tonne Störrogen erhalten. In der Saison von Oktober bis April seien alleine in diesem Bereich vier der 14 Mitarbeiter beschäftigt. Die bis zu zwölf Kilo schweren Störe werden auch geräuchert und als Filet verkauft. Wermsdorfer Fisch verarbeitet überwiegend Süßwasserfische wie Karpfen, Forelle und Welse zu Frisch-, Tiefkühl- und Räucherprodukten.
Der Fischmarkt in der englischen Hafenstadt Grimsby strebt nach einer Produktkettenzertifizierung gemäß den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC), meldet das Portal IntraFish. Ende November haben MSC-Zertifizierer erstmals den Markt inspiziert, der 2012 für 1,4 Mio. Euro modernisiert worden war. Unter anderem aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) waren Temperaturkontrollsysteme, eine Hygienekontrolle sowie neue Beleuchtung und Decken installiert worden. Die Auktionsware - jährlich rund 20.000 t - wird insbesondere von kleinen und mittleren lokalen Produzenten gekauft, heißt es in der IntraFish-Schwesterpublikation Fishing News. Anfang Januar soll entschieden werden, ob Grimsby der erste Fischmarkt überhaupt mit einer Chain of Custody (CoC)-Zertifizierung wird.
Auf insgesamt 1,267 Mio. t hat das North Pacific Fishery Management Council (NPFMC) die Fangquote 2014 für den Alaska-Pollack (AP) in der Beringsee und auf den Aleuten-Inseln (BSAI) festgelegt, ein Plus von 1,6 % im Vergleich zur Vorjahresquote. Die TAC entspricht den wissenschaftlichen Empfehlungen des NPFMC-Grundfischplanungsteams vom November, liege jedoch 13.000 t niedriger als die von der Industrie geforderten 1,28 Mio. t, schreibt das Portal IntraFish. Die Pollack-Quote für den Golf von Alaska (GoA) wurde auf 174.976 t festgesetzt. Einige Tonnen der Alaska-Seelachs-Quote waren gestrichen worden zugunsten der Nördlichen Pazifischen Zunge und anderer kleinerer Fischereien, nachdem Wirtschaftsführer sich hierfür eingesetzt hatten. "Fischer wiesen uns darauf hin, dass schon ein paar hundert Tonnen weniger bei diesen kleineren Fischarten für einige Unternehmen Millionenverluste bedeuten könnten", erklärte Duncan Fields, Mitglied des NPFMC-Rates.
Langfristig wird die Verarbeitung von Weißfisch wieder von China nach Europa zurückverlegt werden. Das zumindest erwarten dänische Weißfisch-Lieferanten, schreibt IntraFish. Niedrigere Lohnkosten und eine durch das manuelle Schneiden bedingte bessere Ausbeute sind Ursachen dafür, dass China seit etwa einem Jahrzehnt Fisch aus dem Nordostatlantik verarbeitet, erklärt Kim Roed Jensen, Geschäftsführer des Weißfisch-Händlers Kangamiut Seafood. Ein schleichender Anstieg der Löhne und weiterer Kostenfaktoren in China reduziere jedoch sukzessive den Anreiz für diese Verlagerung, zumal die Frachtkosten vom Nordostatlantik nach China und zurück nach Europa erheblich seien. Auch Niels Buch Vestergaard, Verkaufsdirektor bei Sirena, erwartet diese Rückverlagerung: "Es ist ein langsamer Prozess, genauso wie es der Beginn der Produktion in China vor vielen Jahren war."