04.08.2014

Ecuador: Futterhersteller expandieren dank Shrimp-Boom

Die Shrimp-Produktion in Ecuador liegt in diesem Jahr etwa 35 Prozent über dem Ertrag von 2013. Das lateinamerikanische Land profitiert von den Verlusten, die die Garnelenkrankheit EMS Thailand und weiteren Erzeugerländern beschert hat, schreibt das Portal IntraFish. Im vergangenen Jahr wurden in Ecuador 278.000 t Shrimp geerntet, in diesem Jahr bis Mai fast 112.000 t. Begleitend expandieren die ecuadorianischen Hersteller von Shrimp-Futter. Die neun inländischen Futtermittelhersteller können den Bedarf der heimischen Aquakultur nahezu decken. 2013 wurden 460.000 t benötigt, in diesem Jahr dürften es mindestens 550.000 t Futter werden, schätzt Fabricio Vargas, kaufmännischer Leiter des Produzenten Nicovita. Das Tochterunternehmen des peruanischen Fischmehlproduzenten Alicorp hat gerade für 14,9 Mio. Euro eine neue Fabrik in Milagro (Provinz Guayas) gebaut, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Auch der Garnelenlieferant Alimentsa will für 3,7 Mio. Euro eine neue Shrimpfutterfabrik errichten. Indirekt beteiligen sich auch europäische Konzerne an dem Geschäft: Gisis - Kapazität: 120.000 t Fischfutter/Jahr - gehört zu 75 Prozent zur holländischen Nutreco-Gruppe.
Länderreport Länderreport
01.08.2014

Bremerhaven: Deutsche See widerspricht Greenpeace-Darstellung

In Reaktion auf eine Greenpeace-Demonstration vor dem Hauptsitz von Deutsche See hat die Fischmanufaktur in einer Pressemitteilung "unmissverständlich" betont, dass sie sich "ausdrücklich von den Aktivitäten seitens Kristján Loftsson[s] und seiner Firma Hvalur hf in Bezug auf Walfang" distanziere. "Unser Geschäftsführer Dr. Peter Dill hat unsere Ablehnung des isländischen Walfangs kürzlich in vielen Gesprächen mit isländischen Stakeholdern sowie in einer der wichtigsten politischen Zeitschriften des Landes sehr deutlich zum Ausdruck gebracht", schreibt Andreas Kremer, Leiter Unternehmenskommunikation Deutsche See. So hatte beispielsweise die isländische Wochenzeitung Fréttatíminn den DS-Geschäftsführer im April diesen Jahres zu Wort kommen lassen. Der isländische Geschäftspartner von Deutsche See sei das Unternehmen HB Grandi, das nachweislich keine Wale fange, diese nicht verarbeite und auch in keiner Weise mit Walen oder Walfleisch handele, betont Kremer: "Im Gegenteil: Das Fischereimanagement der Firma HB Grandi ist international vorbildlich und nachhaltig." Kristján Loftsson sei in keiner Weise am operativen Geschäft von HB Grandi beteiligt.
01.08.2014

Greenpeace wirft Deutsche See indirekte Walfang-Finanzierung vor

"Keine Geschäfte mit Walfängern" fordern heute vormittag 15 Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace vor der Zentrale der Fischmanufaktur Deutsche See in Bremerhaven. Vor dem Gebäude hatten sie eine stählerne Walskulptur mit der Aufschrift "Save the whales" aufgebaut und informierten die Mitarbeiter. Anlass für den Protest sind die Einkaufsbeziehungen von Deutsche See zum isländischen Fischereiunternehmen HB Grandi, das personell und über Kapitalanteile mit der Walfangfirma Hvalur verknüpft ist. "Deutsche See hat 2010 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten und finanziert gleichzeitig den isländischen Walfang mit. Das passt nicht zusammen", meint Dr. Sandra Schöttner, Meeresexpertin bei Greenpeace. In den Hallen von HB Grandi werden nach Angaben der Organisation die von Hvalur getöteten Finnwale zerlegt und für den Export vorbereitet. In der laufenden Fangsaison stehen in Island 154 bedrohte Finnwale auf der Abschussliste. Greenpeace kündigt an, dass am morgigen Sonnabend Ehrenamtliche in mehr als 20 deutschen Städten die Verbraucher über die Geschäftsbeziehungen von Deutsche See informieren werden.
TK-Report TK-Report
01.08.2014

Karstadt: Keine Entlassung wegen Krabbenbrötchen

Der Warenhauskonzern Karstadt hat gestern in einem Berufsverfahren vor dem Hamburger Landesarbeitsgericht einen Prozess verloren, meldet das Hamburger Abendblatt. Das Gericht entschied, dass die Entlassung einer Verkäuferin, die ein Krabbenbrötchen aus dem eigenen Sortiment aß, aber nicht bezahlte, unwirksam sei. Songül Uludogan, die im bis zum Sommer 2013 als Thekenkraft in der Feinkostabteilung von Karstadt an der Mönckebergstraße arbeitete, war damals von ihrem Vorgesetzten dabei erwischt worden, wie sie in ein halbes, mit Nordseekrabbensalat belegtes Brötchen biss. Die etwa 50 bis 100 Gramm Salat hatte die Angestellte aus der Fischtheke entnommen, jedoch nicht bezahlt. Karstadt Feinkost sprach wenige Tage später eine zunächst fristlose, dann fristgemäße Kündigung aus. Beide Kündigungen kassierte das Gericht als nicht rechtmäßig. "Meine Mandantin hat einen Fehler gemacht, aber eine Abmahnung hätte hier völlig ausgereicht", sagte ihr Verteidiger Heiko Hecht, Fachanwalt für Arbeitsrecht. Die vierfache Mutter hatte seit 1999 für Karstadt gearbeitet. Der Vorsitzende Richter schlug zunächst einen Vergleich vor, den Karstadt jedoch ablehnte. Der Arbeitgeber sollte der Verkäuferin 11.000 Euro Abfindung zahlen, ihr Anwalt forderte hingegen 15.000 Euro.
31.07.2014

Unterfranken: Fischzucht Müller baut neue Verarbeitung

Die Fischzucht Müller im unterfränkischen Birkenfeld will erheblich investieren, um eine EU-Zulassung als Zucht und Verarbeitungsbetrieb für Frisch- und Räucherfisch zu erhalten, meldet die baden-württembergische Mediengruppe Main-Post. Die Inhaber Walter und Pascal Müller planen auf dem Gelände der bisherigen Zucht-Rundbecken, die abgebrochen werden sollen, eine Lager- und Verarbeitungshalle mit getrennten Hygienebereichen für Frischfisch, eine Räucherei und einen Verkauf, außerdem ein Kundenbüro sowie eine offene Unterstellhalle für Geräte und Fahrzeuge. "Allerdings muss der Betrieb noch eine ganze Reihe weiterer Hürden nehmen", schreibt die Main-Post und zählt ein gutes Dutzend staatlicher Behörden und Ämter auf. Die 1990 gegründete Fischzucht konzentriert sich auf Regenbogen- und Lachsforellen, Saiblinge und Karpfen. Die heiß- oder kaltgeräucherten Spezialitäten aus der eigenen Räucherei, insbesondere von Lachsforelle und Lachs, werden nicht nur an den Endverbraucher abgegeben, sondern auch an den Groß- und Einzelhandel vertrieben.
31.07.2014

China: Garnelen-Aquakultur schädigt Seegraswiesen

Seegraswiesen spielen im globalen Kohlenstoffkreislauf eine außerordentlich wichtige Rolle als Kohlenstoffsenke, dienen als Kinderstube einer großen Zahl wirtschaftlich wichtiger Fisch- und Schalentiere und sind eine Futterquelle für große Meerestiere wie Schildkröten und Seekühe. Die Seegraswiesen in chinesischen Küstengewässern leiden jedoch unter den Auswirkungen intensiver Aquakultur. Diese Erkenntnis gewannen Wissenschaftler vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) in Bremen im Rahmen eines deutsch-chinesischen Kooperationsprojektes, dessen Forschungsergebnisse im Marine Pollution Bulletin veröffentlicht wurden, teilte das ZMT gestern mit. Das Team von deutschen und chinesischen Wissenschaftlern hatte auf der tropischen Inseln Hainan Seegraswiesen in Küstengebieten untersucht, die unterschiedlich stark mit Garnelenteichen durchsetzt waren. "Wir konnten den Weg der Abwässer aus den Zuchtteichen bis ins Zellgewebe der Seegräser einige Kilometer vor der Küste verfolgen", sagt ZMT-Projektleiter Dr. Tim Jennerjahn.
31.07.2014

Großbritannien: Jakobsmuschel-Fischer bereiten MSC-Zertifizierung vor

Langfristig will die britische Jakobsmuschel-Fischerei ihre Aktivitäten einer Bewertung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) unterziehen, schreibt das Portal IntraFish. Seit drei Jahren finanziere die UK Scallop Association eine Doktorandin vom Fachbereich Meereswissenschaften der Universität Bangor, die gemeinsam mit den Fischern Vorarbeiten für eine Zertifizierung leiste. Noch in diesem Jahr werde die Biologin Claire Catherall ihre Arbeit zu den Beständen der Jakobsmuschel (Pecten maximus) im englischen Kanal abschließen, teilte Verbandssekretär John Hermes. Die Wissenschaftlerin hatte insbesondere drei Aspekte berücksichtigt: Einflüsse der Fischerei auf das Ökosystem Meeresboden, die genetische Differenzierung der Muschelpopulation und schließlich Beifänge. Die Fischerei mit Muschel-"Dredgen" sei nicht so schädlich wie gemeinhin angenommen, meint Catherall, insbesondere verglichen mit natürlichen Störungen. Probenahmen an acht Standorten sollen Erkenntnisse darüber geben, wie sehr sich die Scallops genetisch unterscheiden. Beifänge wiederum seien aufgrund der hohen Selektivität der Dredgen gering. Für die nicht quotierte Fischerei müsse jetzt ein Managementplan erstellt werden. Hilfreich sei dabei ein vor einigen Jahren erstelltes Praxishandbuch. Was die MSC-Zertifizierung anbelange, habe die Branche keine Eile, sagte John Hermes: "Vielleicht in den nächsten drei bis vier Jahren."
30.07.2014

Russland: Fish & More schiebt MSC-Verfahren für Flussbarschfischerei an

Das deutsche Fischhandelsunternehmen Fish & More, bekannt durch seine Marke Followfish, hat zusammen mit den russischen Fischereiunternehmen Fish-ka und Volna einen Antrag auf eine MSC-Bewertung der gemeinsamen Fischerei auf den Flussbarsch beantragt. Das von dem unabhängigen Zertifizierer MRAG Americas geleitete Verfahren werde voraussichtlich 15 Monate dauern, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Flussbarsch (Perca fluviatilis) ist insbesondere in der Schweiz und in Süddeutschland ein beliebter Speisefisch, dort auch bekannt als Egli. Die Fischerei wird in den Flüssen des zentralrussischen Iriklinskoje-Reservoirs von 46 Booten betrieben, die ganzjährig fischen, abgesehen von einer Schonheit von Mitte April bis Mitte Juni. Dabei setzen sie Stellnetze mit einer Maschenweite von 30 bis 36 Millimetern ein. Hauptabsatzmärkte für den insbesondere als gefrorenes Filet exportierten Flussbarsch sind Kanada und die Schweiz. Fish & More komme bei erfolgreicher Zertifizierung seinem Streben nach einer zu 100 Prozent nachhaltigen Marke nahe, sagt Geschäftsführer Harri Butsch: "95 Prozent unserer Produkte sind bereits zertifiziert nachhaltig, das heißt sie stammen entweder aus MSC-zertifizierten Fischereien oder aus biologischer Herkunft. Bis 2015 wollen wir diesen Anteil auf 100 Prozent steigern."
30.07.2014

Trebur: Energieeffiziente Produktion von Zandersetzlingen

Besuch aus der Politik erhielt die noch junge Fischzucht Fischmaster IP Service im hessischen Trebur, schreibt die Frankfurter Neue Presse. Der Groß-Gerauer Kreistagsabgeordnete Walter Astheimer (Grüne) besichtigte die Produktion von Zandersetzlingen mit Blick insbesondere auf den energieeffizienten Betrieb der Anlage. Geschäftsführer Eric Nürnberger hat dort zur Zeit einen Bestand von 260 Laichtieren und 160.000 Setzlingen. Mittelfristig sollen pro Jahr eine Million Besatzfische gezüchtet werden. Den Strom für die Beheizung der Becken liefert eine Photovoltaikanlage. Die mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe zusätzlich erzeugte Energie wird gespeichert und nachts abgerufen. Nürnberger holt sich immer wieder Rat von regionalen Hochschulen, um einen möglichst hohen Grad der Energieeigenversorgung zu erreichen. Das jüngste Forschungsprojekt untersucht, wie überschüssiger Photovoltaik-Strom in Wasserstoff und Sauerstoff umgewandelt und gespeichert werden kann. Der Wasserverbrauch der gesamten Anlage sei schon heute niedriger als der durchschnittliche Bedarf eines Einfamilienhauses. Noch in diesem Jahr will der Geschäftsführer auf der Hessenaue frisch geschlachtete Zander, aber auch Karpfen und Forellen verkaufen.
30.07.2014

Muschelfischerei: In Niedersachsen nur noch 1.200 Tonnen

Die Muschelanlandungen in Niedersachsen sind in der Saison 2013/14 weiter gesunken: nur rund 1.200 Tonnen kamen in den Verkauf, derweil es im Vorjahr noch rund 2.000 Tonnen waren, im Jahre 2011 sogar gut 10.000 Tonnen, schreibt die Nordwest-Zeitung (NWZ). Ursache für die geringe Ernte seien unter anderem die Herbst- und Winterstürme "Christian" und "Xaver", die mehr als die Hälfte der Miesmuscheln von den Bänken gespült haben. Außerdem leide die Muschelfischerei unter der konkurrierenden industriellen Nutzung des Wattenmeeres: Kabelverlegung für Offshore-Windparks, Ausbaggerung von Fahrrinnen für Schiffe, die Einleitung von Kühlwasser aus Kohlkraftwerken und von Sole aus dem Bau unterirdischer Gasspeicher. Die Folge: die Muschelkulturen versanden und die Wasserqualität sinkt. Eine positive Entwicklung erhofften sich die Muschelfischer von der 2013 erhaltenen MSC-Zertifizierung. Naturschutzverbände wie der BUND, der Niedersächsische Heimatbund und der WWF lehnen das MSC-Zertifikat für die Muschelfischerei jedoch ab, da ihrer Ansicht nach die Fischerei auf wilden Muschelbänken im Widerspruch zum Naturschutzrecht stehe. An der niedersächsischen Küste gibt es vier Muschelfischereibetriebe mit fünf Kuttern und 18 Beschäftigten.
Fischmagazin
Fischmagazin
Fischmagazin Newsletter
jetzt kostenlos anmelden

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen.


Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag