Sehr zufrieden äußerten sich Schleswig-Holsteins Muschelfischer anlässlich der diesjährigen Saisoneröffnung. "Ein Jahrgang mit einer ausgezeichneten Qualität", teilte Peter Ewaldsen, Geschäftsführer der Erzeugerorganisation, in Hörnum mit. Dank guter Konsistenz, geschmacklichen Gehalts und eines außerordentlich hohen Fleischanteils von teilweise bis zu 34 Prozent, im Schnitt 26 bis 28 Prozent würden auch auskömmliche Preise erzielt. "Wir liegen zur Zeit bei 2,50 Euro pro Kilo. Das ist ein Preis, den hat es noch nie gegeben", sagte Ewaldsen Mitte August, "das wird ein gutes Jahr werden." Zum Vergleich: 2013 vermarkteten Schleswig-Holsteins Fischer laut Agrarbericht 3.126 Tonnen für etwa 6,7 Mio. Euro, erhielten damit im Saisonschnitt 2,14 Euro/kg Miesmuscheln (2012: 1,13 Euro/kg). Im vergangenen Jahr hätten die Muschelfischer etwa 3.100 Tonnen in die Niederlande exportiert, in diesem Jahr erwarteten sie eine "deutliche höhere" Menge, bestätigte Peter Ewaldsen auf Nachfrage von FischMagazin.
Die Rewe hat zum 31. August ihre beiden Bistros "Made by Rewe" in Köln geschlossen, schreibt der Kölner Express. Die Test-Restaurants am Waidmarkt und am Höninger Weg waren ein Versuch, "Supermärkte in hochfrequentierten Lagen verstärkt zu sozialen Treffpunkten zu machen", hatte Rewe-Vorstandsmitglied Lionel Souque im Herbst vergangenen Jahres anlässlich der Eröffnung erklärt. Für die Umsetzung des Bistro-Konzeptes hatte Deutschlands führende Supermarktkette Vapiano-Gründer Mark Korzilius engagiert. Die experimentellen Bistros kombinierten Kühltheken mit Salaten, Sandwiches, Wraps, Softdrinks und alkoholischen Getränken mit offenen Küchen zum Selberkochen. Die gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse sollen für ein neues gastronomisches Konzept verwendet werden, teilte Rewe-Sprecher Raimund Esser mit. Kritik übt das Portal Supermarktblog: "Das gastronomische Erlebnis war gar keins: Statt frischem Essen gab es Curry aus der Plastikpackung und vorbereitete Salate zu üppigen Preisen." Die "Smart People - Ready to Cook"-Gerichte seien schon frühzeitig wieder aus den Regalen verschwunden. Der Anschluss an die Supermärkte sei nicht optimal genutzt worden. Die Rewe-Zentrale teilte mit, dass ein weiterer "Made by Rewe" in Heidelberg, der in das dortige Rewe-Center integriert ist, erhalten bleiben soll.
Russlands Importverbot für Norwegen und die Europäische Union (EU) wird zwar zu größeren Marktverschiebungen und Preisbewegungen führen, doch die weltweite Nachfrage nach Lachs dürfte in der nächsten Zeit anhaltend hoch bleiben. Das prognostiziert die Rabobank in einem aktuellen Bericht, zitiert im Portal IntraFish. In der EU, dem größten Lachsmarkt weltweit, befinden sich gegenwärtig keine Länder in der Rezession, so dass die Gemeinschaft zu einem mäßigen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zurückkehren dürfte, meinen die Analysten. Allerdings sei die Union der "reifste Lachsmarkt", führende Lachskonsumenten wie Frankreich und Großbritannien weisen bereits einen hohen Pro-Kopf-Verzehr auf.
Trotz eines Umsatzplus' von 9% notierte der dänische Konservenhersteller Bornholms im letzten Jahr einen Gewinnrückgang von 2,7 Mio. Euro (2012) auf 2,4 Mio. Euro (2013), meldet das Portal IntraFish. Ursache seien Kosten für eine neu installierte Technik, die die Befüllung von Kunststoffdosen ermögliche, sagte Geschäftsführer Christian Sievert. Bornholms, das auch eine Fabrik auf Island betreibt, produziert jährlich rund 26 Mio. Dosen vor allem mit Kabeljauleber und -rogen sowie Patés. Hauptmärkte sind neben Dänemark die Exportländer Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Russland, das Fischkonserven bislang nicht seinem Importverbot für Seafood unterwirft.
Jedes Jahr werden alleine in den Gewässern der USA mehrere hundertausend Fallen für den Fang von Fischen und Krebstieren verloren oder aufgegeben. Das Problem: viele dieser "Geisterfallen" (DFTs = derelict fishing traps) fischen jedoch weiterhin und produzieren damit für die Fischerei und das Ökosystem Verluste, die vermeidbar sind, schreibt Fish Information & Services (FIS). Neue Erkenntnisse hierzu lieferte eine im 'Marine Pollution Bulletin' (August 2014) veröffentlichte Studie der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanographie-Behörde (NOAA), die erstmals die Ergebnisse vorangegangener regionaler Untersuchungen zusammenführt und damit umfangreiches Datenmaterial präsentiert. Die herrenlosen Fallen fingen nicht nur die ursprünglichen Zielarten, sondern auch andere Tierarten, darunter bedrohte und gefährte Spezies, sagt Dr. Ariana Sutton-Grier vom Nationalen Meeresdienst des NOAA, Mitautorin der Studie. Die Studie berücksichtigte sieben Fischereien, und zwar die Fischerei auf Kalifornischen Taschenkrebs (Cancer magister) in Alaska und im Pudget Sound, die Fischereien auf Blaukrabbe (Callinectes sapidus) in Maryland, Virginia und North Carolina, die Langustenfischerei (Palinurus argus) in Florida sowie die Korallenriff-Fischerei auf den Amerikanischen Jungferninseln.
Die Preise für chilenischen Lachs sind seit Verhängung des russischen Einfuhrverbots für norwegischen Lachs um bis zu 50 Prozent gestiegen. Nachdem Russland angekündigt hatte, verstärkt Lebensmittel, insbesondere Zuchtlachs aus dem südamerikanischen Land zu importieren, zogen die Kilopreise in nur zwei Tagen um 0,75 Euro an, schreibt das Portal IntraFish. Die Undercurrent News zitierten vergangene Woche mehrere russische Importeure, die sogar von 50 Prozent Preisanstieg sprechen - von 5,40 USD/kg CIF St. Petersburg (ca. 4,07 Euro/kg) für Fische von 5 kg vor dem Einfuhrverbot auf 8,35 USD/kg (ca. 6,30 Euro/kg) nach der Verhängung. "Morgen liegen wir wahrscheinlich bei rund 9,- USD/kg (ca. 6,79 Euro/kg)", meinte ein Importeur am 18. August. Angeblich denken chilenische Lachsexporteure und russische Käufer über Flugfisch aus Chile nach. Kritiker verweisen jedoch nicht nur auf die horrenden Flugkosten, sondern auch auf gesetzliche Hindernisse in Russland. Der russische Landwirtschaftsminister Nikolai Fjodorow will die Lebensmittelpreise im Lande deckeln, um eine Teuerung durch Spekulationsgeschäfte zu verhindern, schreibt das Handelsblatt. In jedem Fall werde die Menge Lachs, die per Luftfracht nach Russland gelangen könnte, vergleichsweise klein bleiben.
Russlands Offizielle sind zuversichtlich, dass das Land die durch die Handelssanktionen wegfallenden Fischimporte aus der EU, den USA, Kanada und Norwegen durch heimische Produktion ausgleichen kann, schreibt IntraFish. Diese Meinung habe der Leiter der Fischereibehörde Rosrybolovstvo, Ilya Shestakov, auf einer Pressekonferenz am 19. August in Moskau geäußert. Shestakov verwies auf Statistiken aus dem eigenen Hause. Demnach erntete Russland im vergangenen Jahr 4,3 Mio. t Fisch und Meeresfrüchte, von denen 1,8 Mio. t exportiert wurden. Die Einfuhrmenge lag bei knapp über einer Million Tonnen. "Es ist ziemlich offensichtlich, dass wir uns mit Fischereiprodukten komplett selbst versorgen können", folgerte er. Aus den von dem Einfuhrverbot betroffenen Ländern importierte Russland 2013 insgesamt 462.000 t, das sind 45 Prozent aller russischen Fischimporte. Die wichtigsten von dem Embargo betroffenen Arten seien Atlantischer Lachs, atlantischer Hering, Makrele, Garnelen, Sardelle und Sprotte.
Zu dem morgen beginnenden Deutschen Fischereitag werden rund 200 angemeldete Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und der gesamten deutschen Fischerei erwartet, teilt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) mit. Übergeordnetes Thema der dreitägigen Veranstaltung im hessischen Fulda sind aktuelle Entwicklungsmöglichkeiten der deutschen Aquakultur. Während die Aquakultur weltweit der am stärksten wachsende Zweig der Lebensmittelproduktion ist, verhindern in Deutschland und in Europa bürokratische Hürden und die Naturschutzgesetzgebung eine wettbewerbsfähige Entwicklung der deutschen Betriebe, kritisiert der DFV in seiner Ankündigung der Veranstaltung. In einer Vortragsveranstaltung und einer international besetzten Podiumsdiskussion wird die Lage erörtert, wobei der nationale Strategieplan für Aquakultur und die Forschungsstrategie der DAFA zur Aquakultur ebenfalls auf der Tagesordnung stehen. Die Kutterfischer und die Hochseefischerei werden sich in Anwesenheit der EU-Parlamentarier Werner Kuhn und Ulrike Rodust mit der Umsetzung der reformierten EU-Fischereipolitik befassen. Für die Fluss- und Seenfischerei stehen die Kormoranproblematik und die Erhaltung der Aalbestände auf der Agenda.
Als deutschlandweit erster Anbieter bringt Deutsche See Fischmanufaktur ab Herbst exklusiv Forellen in den Handel, die die Anforderungen des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erfüllen, teilt das Unternehmen mit. Die Forelle aus ASC-zertifizierter Zucht in Dänemark wird zum einen als klassisches Thekenprodukt angeboten, darüber hinaus aber auch im SB-Regal erhältlich sein. "Mit den neuen Produkten bleiben wir unserer langfristig angelegten Nachhaltigkeitsstrategie treu und erweitern erfolgreich unser bestehendes Sortiment an ASC-zertifizierten Fischprodukten", sagt Yvonne Ronke, Qualitätsmanagerin bei Deutsche See.
Russlands Einfuhrverbot für Waren nicht nur aus der EU, sondern auch aus den USA und Kanada, könnte die Preise für Alaska-Wildlachs und dessen Rogen beeinflussen, schreiben die Homer News. Ersten Schätzungen von Alaskas Behörde für Fisch und Wild (ADF&G) zufolge haben Alaskas Fischer bislang 72,5 Mio. Buckellachse (pink), 41,7 Mio. Rotlachse (sockeye), 2,1 Mio. Silberlachse (coho), 8,4 Mio. Ketalachse (chum) und 413.000 Königslachse (king) angelandet. Russland war bislang Alaskas zweitwichtigster Markt für Wildlachsrogen. Nach Angaben von Alexa Tonkovich, die das internationale Programm des Alaska Seafood Marketing Institutes (ASMI) leitet, exportierte der Bundesstaat im vergangenen Jahr Lachsrogen im Wert von 34,6 Mio. Euro direkt nach Russland. Hinzu kommen unbekannte Mengen, die über die Ukraine nach Russland gelangten. Das Embargo habe "einen erheblichen Einfluss auf den Markt für Rogen", meint die ASMI-Mitarbeiterin. Der Wegfall Russlands könne Alaskas Position bei Verhandlungen mit Japan, seinem wichtigsten Rogenmarkt (Export 2013: 94,1 Mio. Euro), schwächen. Insofern wolle das Lachskomitee des ASMI in den kommenden Monaten die Chancen in anderen Märkten eruieren, darunter das drittplatzierte China (Export 2013: 15,1 Mio. Euro) sowie Frankreich und Deutschland.