Der Völklinger Stadtrat hat am Montagabend beschlossen, die Meeresfischzucht Völklingen GmbH (MFV) bis zum 30. Juni 2015 zu liquidieren. "Fische raus, Licht aus, Tür zu", schreibt pointiert Doris Döpke, die das Projekt als Redakteurin der Saarbrücker Zeitung (SZ) jahrelang begleitet hat. "Unverzüglich" sollen jetzt die verbliebenen Doraden, Wolfsbarsche und Gelbschwanzmakrelen abgefischt und verkauft werden, insgesamt rund 180 Tonnen, teilt Wolfgang Bintz (CDU) mit, Völklinger Bürgermeister und seit Herbst 2014 Geschäftsführer der Stadtwerke. Der bis Ende März angestrebte Verkauf der MFV war zuvor gescheitert. Über 20 Interessenten hätten sich gemeldet, doch keiner wollte mehr als einen Euro zahlen. Noch immer sei der Rat offen für einen Verkauf, forciere jedoch parallel das Ende des Projektes, schreibt die SZ. Für die Schließung sind mehr als 20 Mio. Euro Kredite und eine weitere Million Euro an Liquidationskosten zu kalkulieren. Derweil habe die Saar-LB den durch die Fischzucht in Schieflage geratenen Völklinger Stadtwerken für Mai weitere Kredite angekündigt. Über die Lehre aus Völklingen kann diskutiert werden. "Denkbar, dass Völklingen so auch neuer, vielleicht zukunftsweisender Technologie einen Bärendienst erwiesen hat", schreibt Doris Döpke in einem SZ-Kommentar.
In Ecuador ist mit der Industrial Pesquera Santa Priscila S.A. (IPSP) eine weitere Garnelenzucht (Litopenaeus vannamei) nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert worden. Ende letzten Jahres hatten zwei Auditoren der Control Union Peru SAC die bei Santa Elena im Südwesten des Landes gelegene Chanduy-Farm zur Prüfung besucht. Der Besatz für die Farm mit einer Fläche von 3.500 Acres, etwa 1.400 Hektar, stammt aus eigenen Brutanstalten. Chanduy produziert für die Marke 'Blue Foot White Shrimp' des in Vermont (USA) ansässigen Handelsunternehmens Tropical Aquaculture Products. Auf den Einsatz von Antibiotika werde verzichtet. Auditiert wurden auch die zwei Verarbeitungsbetriebe der IPSP, und zwar im Hinblick auf eine Produktkettenzertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC), die auch die Rückverfolgung ASC-zertifizierter Seafood-Produkte ermöglicht. Die IPSP produziert nach eigenen Angaben jährlich mehr als 32.000 t Shrimps und exportiert sie vor allem gekocht mit Kopf und frisch in der Lake gefroren nach Europa, in die USA sowie nach Lateinamerika und Asien. Monatlich verschiffe das Unternehmen, das auch Tilapia und Früchte produziert, 130 Container.
Im Jahre 2014 wurden in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 4.293 Tiere und vom Tier stammende Lebensmittel auf Antibiotika untersucht. Die meisten Proben stammten von Tieren, die im Tierhaltungsbetrieb oder auf dem Schlachthof beprobt wurden. "Wir haben in unserem zertifizierten Labor nur bei 0,16 % beziehungsweise 7 Proben Rückstände von Antibiotika oberhalb der zugelassenen Höchstwerte nachgewiesen", teilte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus mit und urteilte: "Diese 7 sind natürlich zu viel. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass der absolute Großteil der Lebensmittel ohne Probleme gegessen und genossen werden kann." In Fischprodukten wurden dabei keinerlei Antibiotikarückstände gemessen, sondern nur in Rinder-, Schweine- und Geflügelproben. Backhaus betonte, dass "im Gegensatz zu anderen Studien eine repräsentative Probenzahl" zugrundegelegt worden sei - "gerade wenn ich daran denke, dass Verbände mit 60 Proben einen riesigen Medienhype entwickeln." In den auf Einzelhandelsstufe gezogenen Proben konnten keine Antibiotika nachgewiesen werden.
Marel wird seine Aktivitäten auf der dänischen Insel Bornholm bis Ende des Jahres mit seinem zweiten dänischen Standort in Aarhus zusammenführen, teilt der isländische Anlagenbauer mit. In seinem Betrieb in Rønne, der größten Stadt auf Bornholm, entwickelt und baut Marel Portionierungstechnik für die Fleisch-, Fisch- und Geflügelindustrie. Von der Bündelung in Aarhus verspreche sich Marel Effizienzsteigerungen, eine leichtere Akquise qualifizierter Mitarbeiter und damit eine bessere Aufstellung für zukünftiges Wachstum, heißt es in einer Pressemitteilung. Den 43 betroffenen Beschäftigten auf Bornholm biete Marel Unterstützung an und die Möglichkeit, sich um Stellen in Aarhus zu bewerben. Klaus Holm, Vorsitzender der dänischen Metallergewerkschaft 'Dansk Metal Bornholm', äußerte im dänischen Fernseh- und Radiosender DR sein Bedauern auch mit Blick auf die Kollateralschäden, da Marel auf Bornholm (40.000 Einwohner) zahlreiche Zulieferer gehabt habe.
Kanadas Fangquoten für die diesjährige Eismeergarnelen-Fischerei liegen etwas höher als im Vorjahr, schreiben die Undercurrent News. Gestern gab Kanadas Fischereiministerin Gail Shea die Quoten für vier Fanggebiete des "Northern shrimp" bekannt, von denen drei (Gebiete SFA 0, 4 und 6) auf dem Niveau von 2014 liegen, während die Quote in SFA 5 von 20.970 auf 23.300 t angehoben wurde. Morgen startet die Fangsaison in den Gebieten SFA 4, 5, und 6, derweil die Fischerei in SFA 0 am 1. Januar begann. Der "Northern shrimp" ist unter den 30 Garnelenarten, die es im Atlantik vor Kanada gibt, die bei weitem häufigste Shrimpspezies und steht für 97 Prozent der gesamten kommerziellen Fischerei in der Region. Seit die Fangmengen bei Eismeergarnelen weltweit in fünf Jahren von rund 350.000 t (2010) auf aktuell etwa 235.000 t (2015) eingebrochen sind, werden für die Kaltwassergarnelen relativ hohe Preise gezahlt, die im vergangenen Jahr ein historisches Hoch erreichten. Für die größten Sortierungen seien Ende 2014 in Europa fast 12,30 Euro/kg (9,- GBP/kg) gezahlt worden.
Die holländische Parlevliet & Van der Plas-Gruppe ist von einem irischen Bezirksgericht zu einem Bußgeld von 105.000 Euro verurteilt worden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das Gericht im County Donegal sah es als erwiesen an, dass der P&P-Frosttrawler "Annelies Ilena" bei einer Fangfahrt in irischen Hoheitsgewässern im November 2013 so genanntes "high grading" betrieben habe. Damals hatten Fischereiinspektoren der irischen Marine an Bord des Schiffs 50 kg Stöcker entdeckt, die unterhalb der gesetzlichen Mindestlänge lagen. P&P-Geschäftsführer Diek Parlevliet bezeichnete die Strafhöhe als "unverhältnismäßig" für einen "kleineren Verstoß gegen technische Vorschriften".
Die Jersey Oyster Company ist als erste Austernfarm weltweit erfolgreich nach dem Muschelstandard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert worden, teilt der ASC mit. Die an der Südostküste der Kanalinsel Jersey liegende Zucht produziert seit mehr als 40 Jahren Pazifische Felsenaustern, deren Saatmaterial aus Brutanstalten an Land stammt. Mit einer Jahresproduktion von mehr als 700 Tonnen ist sie nach Angaben von The Shellfish Association of Great Britain die größte britische Austernzucht. "Die Austernzucht besitzt Vorzüge für die Umwelt, beispielsweise durch die Schaffung eines Ökosystems für andere Meereslebewesen und aufgrund der Verbesserung der Meerwasserqualität durch den Filterungsprozess der Muscheln", erklärt Inhaber und Betreiber Chris Le Masurier, "und die Abfallschalen der Farm werden zerkleinert und an Land als wertvoller Bodenverbesserer genutzt." Zwei weitere Austernzuchten auf Jersey, die Seymour Oyster Company und die Jersey Sea Farms, warten noch auf das Ergebnis ihres ASC-Prüfverfahrens. Mitte März hatten schon fünf Scallop-Farmen in Peru erfolgreich ein ASC-Verfahren abgeschlossen und in Chile warten drei Muschelfarmen des Produzenten Ria Austral auf die Prüfergebnisse.
Der Discounter Norma präsentiert pünktlich zum Ostergeschäft erstmals ein Frischfisch-Angebot. Im Mittelpunkt stehen frische Regenbogen-Forellen, aber auch frisches Kabeljaufilet in der 300g-Schale für 3,99 Euro wird angeboten, teilt der in Nürnberg ansässige LEH-Filialist mit. Dabei unterstreiche Norma einen seit Jahren geförderten Grundsatz: "Regionale Qualität sowie Nachhaltigkeit gehen auf jeden Fall vor." Die in den mehr als 500 bayerischen Filialen verkauften Forellen stammen demnach ausschließlich aus in der Region beheimateten kleinen Familienbetrieben wie der Fischzucht Alfred Stier aus Bärnau bei Tirschenreuth. Auch in den etwa 180 Filialen in Baden-Württemberg greife der Kunde ausschließlich zu frischen Forellen aus der Region. Das gelte auch für die rund 350 ostdeutschen Filialen. Die Zweier-Packung (500g) werde für 4,99 Euro angeboten. Bei dem Kabeljaufilet handele es sich um Ware "aus nachhaltig durchgeführtem Meeresfang", und zwar überwiegend nicht um 'refreshed', sondern um frischen Fisch, betont Wolfgang Stütz, Leiter Zentraleinkauf Deutschland bei Norma. Die bei Norma erstmals erhältlichen Frischfisch-Artikel tragen immer das Label "Transparente Fischerei". Norma besitzt mehr als 1.400 Filialen in Deutschland, Österreich, Frankreich und Tschechien.
Der niedersächsische Fischer Ulrich Willig (57) hat am vergangenen Freitag erstmals im Bremer Europahafen frischen Fisch direkt vom Kutter verkauft, schreibt der Weser Kurier. Seit August vergangenen Jahres steuert der Fischer schon regelmäßig Blumenthal und Vegesack an. "Wenn wir in Blumenthal anlegen, stehen da 300 Leute", berichtet der Bremerhavener. In Bremen wäre er am liebsten bis zur Schlachte gefahren, doch das verhindere der Schiffsmast. So habe das Hafenamt ihm den Europahafen empfohlen - näher an der Innenstadt gehe nicht. Als der 25 Meter-Kutter "Margrit" gegen 8:30 Uhr dort festmachte, hatte das Schiff insgesamt 400 Kilo Kabeljau, Scholle und Seezunge an Bord. Der Fang stamme von drei Schiffen auf der Außenweser und sei drei bis vier Tage alt, beantwortet Ulrich Willig Kundenfragen nach dem Fangdatum. Nach Ende der Verkaufsaktion gegen Mittag ist er noch nicht sicher, ob er regelmäßig kommen werde: höchstens 50 zahlende Kunden habe er gehabt - kein wirklich lohnendes Geschäft. Den verbliebenen Fisch wolle er nach der mehr als fünfstündigen Rückfahrt der Bremerhavener Auktion verkaufen. Am 1. April soll die "Margrit" wieder im Europahafen sein - sofern an den Vortagen das Wetter mitspielt.
Der dänische Seafood-Trader Kangamiut Seafood ist zum Jahresbeginn in das Geschäft mit Schwarmfisch eingestiegen, schreibt das Portal IntraFish. Hierfür habe man eigens im Januar 2015 die neue Tochter Dan Marin A/S gegründet, teilt Kangamiut-Geschäftsführer Roed Jensen mit. Dabei handelt es sich um die Firmenhülse eines früheren ebenfalls in Dronninglund ansässigen Lachstraders. Dan Marin werde ein breites Spektrum an Schwarmfischarten gefroren und vor allem rund insbesondere Märkten in Afrika und dem Mittleren Osten anbieten. Derzeit liege der Fokus auf Nigeria. Anlass für den Einstieg ins Geschäft mit Pelagischen seien Anfragen von Fangunternehmen, mit denen Kangamiut seit vielen Jahren kooperiere und die jetzt auch Schwarmfischquoten erhalten hätten, nachdem sie ehemals nur Grundfische gefangen hatten - vor allem russische Schiffseigner. Kangamiut Seafood gehört zur Kangamiut Holdings, die 2014 mit sehr guten Ergebnissen abschloss: auf Basis von 212,9 Mio. Euro Umsatz (2013: 179,5 Mio. Euro) wurde ein Nettogewinn von 4,1 Mio. Euro erwirtschaftet (2013: 3,3 Mio. Euro). Kangamiut Seafood wiederum trug hierzu mit 125,5 Mio. Euro Umsatz (2013: 102 Mio. Euro) und einem Nettoprofit von 1,9 Mio. Euro (2013: 870.506 Euro) bei.