Die holländische Parlevliet & Van der Plas-Gruppe ist von einem irischen Bezirksgericht zu einem Bußgeld von 105.000 Euro verurteilt worden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das Gericht im County Donegal sah es als erwiesen an, dass der P&P-Frosttrawler "Annelies Ilena" bei einer Fangfahrt in irischen Hoheitsgewässern im November 2013 so genanntes "high grading" betrieben habe. Damals hatten Fischereiinspektoren der irischen Marine an Bord des Schiffs 50 kg Stöcker entdeckt, die unterhalb der gesetzlichen Mindestlänge lagen. P&P-Geschäftsführer Diek Parlevliet bezeichnete die Strafhöhe als "unverhältnismäßig" für einen "kleineren Verstoß gegen technische Vorschriften".
Die Jersey Oyster Company ist als erste Austernfarm weltweit erfolgreich nach dem Muschelstandard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert worden, teilt der ASC mit. Die an der Südostküste der Kanalinsel Jersey liegende Zucht produziert seit mehr als 40 Jahren Pazifische Felsenaustern, deren Saatmaterial aus Brutanstalten an Land stammt. Mit einer Jahresproduktion von mehr als 700 Tonnen ist sie nach Angaben von The Shellfish Association of Great Britain die größte britische Austernzucht. "Die Austernzucht besitzt Vorzüge für die Umwelt, beispielsweise durch die Schaffung eines Ökosystems für andere Meereslebewesen und aufgrund der Verbesserung der Meerwasserqualität durch den Filterungsprozess der Muscheln", erklärt Inhaber und Betreiber Chris Le Masurier, "und die Abfallschalen der Farm werden zerkleinert und an Land als wertvoller Bodenverbesserer genutzt." Zwei weitere Austernzuchten auf Jersey, die Seymour Oyster Company und die Jersey Sea Farms, warten noch auf das Ergebnis ihres ASC-Prüfverfahrens. Mitte März hatten schon fünf Scallop-Farmen in Peru erfolgreich ein ASC-Verfahren abgeschlossen und in Chile warten drei Muschelfarmen des Produzenten Ria Austral auf die Prüfergebnisse.
Der Discounter Norma präsentiert pünktlich zum Ostergeschäft erstmals ein Frischfisch-Angebot. Im Mittelpunkt stehen frische Regenbogen-Forellen, aber auch frisches Kabeljaufilet in der 300g-Schale für 3,99 Euro wird angeboten, teilt der in Nürnberg ansässige LEH-Filialist mit. Dabei unterstreiche Norma einen seit Jahren geförderten Grundsatz: "Regionale Qualität sowie Nachhaltigkeit gehen auf jeden Fall vor." Die in den mehr als 500 bayerischen Filialen verkauften Forellen stammen demnach ausschließlich aus in der Region beheimateten kleinen Familienbetrieben wie der Fischzucht Alfred Stier aus Bärnau bei Tirschenreuth. Auch in den etwa 180 Filialen in Baden-Württemberg greife der Kunde ausschließlich zu frischen Forellen aus der Region. Das gelte auch für die rund 350 ostdeutschen Filialen. Die Zweier-Packung (500g) werde für 4,99 Euro angeboten. Bei dem Kabeljaufilet handele es sich um Ware "aus nachhaltig durchgeführtem Meeresfang", und zwar überwiegend nicht um 'refreshed', sondern um frischen Fisch, betont Wolfgang Stütz, Leiter Zentraleinkauf Deutschland bei Norma. Die bei Norma erstmals erhältlichen Frischfisch-Artikel tragen immer das Label "Transparente Fischerei". Norma besitzt mehr als 1.400 Filialen in Deutschland, Österreich, Frankreich und Tschechien.
Der niedersächsische Fischer Ulrich Willig (57) hat am vergangenen Freitag erstmals im Bremer Europahafen frischen Fisch direkt vom Kutter verkauft, schreibt der Weser Kurier. Seit August vergangenen Jahres steuert der Fischer schon regelmäßig Blumenthal und Vegesack an. "Wenn wir in Blumenthal anlegen, stehen da 300 Leute", berichtet der Bremerhavener. In Bremen wäre er am liebsten bis zur Schlachte gefahren, doch das verhindere der Schiffsmast. So habe das Hafenamt ihm den Europahafen empfohlen - näher an der Innenstadt gehe nicht. Als der 25 Meter-Kutter "Margrit" gegen 8:30 Uhr dort festmachte, hatte das Schiff insgesamt 400 Kilo Kabeljau, Scholle und Seezunge an Bord. Der Fang stamme von drei Schiffen auf der Außenweser und sei drei bis vier Tage alt, beantwortet Ulrich Willig Kundenfragen nach dem Fangdatum. Nach Ende der Verkaufsaktion gegen Mittag ist er noch nicht sicher, ob er regelmäßig kommen werde: höchstens 50 zahlende Kunden habe er gehabt - kein wirklich lohnendes Geschäft. Den verbliebenen Fisch wolle er nach der mehr als fünfstündigen Rückfahrt der Bremerhavener Auktion verkaufen. Am 1. April soll die "Margrit" wieder im Europahafen sein - sofern an den Vortagen das Wetter mitspielt.
Der dänische Seafood-Trader Kangamiut Seafood ist zum Jahresbeginn in das Geschäft mit Schwarmfisch eingestiegen, schreibt das Portal IntraFish. Hierfür habe man eigens im Januar 2015 die neue Tochter Dan Marin A/S gegründet, teilt Kangamiut-Geschäftsführer Roed Jensen mit. Dabei handelt es sich um die Firmenhülse eines früheren ebenfalls in Dronninglund ansässigen Lachstraders. Dan Marin werde ein breites Spektrum an Schwarmfischarten gefroren und vor allem rund insbesondere Märkten in Afrika und dem Mittleren Osten anbieten. Derzeit liege der Fokus auf Nigeria. Anlass für den Einstieg ins Geschäft mit Pelagischen seien Anfragen von Fangunternehmen, mit denen Kangamiut seit vielen Jahren kooperiere und die jetzt auch Schwarmfischquoten erhalten hätten, nachdem sie ehemals nur Grundfische gefangen hatten - vor allem russische Schiffseigner. Kangamiut Seafood gehört zur Kangamiut Holdings, die 2014 mit sehr guten Ergebnissen abschloss: auf Basis von 212,9 Mio. Euro Umsatz (2013: 179,5 Mio. Euro) wurde ein Nettogewinn von 4,1 Mio. Euro erwirtschaftet (2013: 3,3 Mio. Euro). Kangamiut Seafood wiederum trug hierzu mit 125,5 Mio. Euro Umsatz (2013: 102 Mio. Euro) und einem Nettoprofit von 1,9 Mio. Euro (2013: 870.506 Euro) bei.
Die Sardellenfischerei im Golf von Biscaya hat als erste europäische Fischerei auf die Anchovy eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Betrieben wird die Fischerei von den Produzentenvereinigungen Inshore Guipúzcoa (OPEGUI) und Vizcaya (Opescaya), die die Fänge der baskischen Fischer und der Fischer von San Martín de Laredo verarbeiten. Die Fischerei war in den Jahren 2005 bis 2010 geschlossen und anschließend mit einem verbesserten Management, stärker auf die Nachhaltigkeit orientierten Methoden und einem Bekenntnis zum Umweltschutz wieder aufgenommen worden. Das kommerzielle Interesse an den Sardellen aus dem Golf von Biscaya mit MSC-Zertifikat sei sowohl in Spanien als auch auf europäischer Ebene groß, teilte die Geschäftsführerin der Fischervereinigung von Guipúzcoa, Miren Garmendia, mit. Die Zertifizierung erstreckt sich auf eine Flotte von 58 Booten, die im Jahre 2013 insgesamt 7.000 Tonnen fischten, und zwar insbesondere in den Monaten März bis Juni.
Zwischen August und Dezember 2014 - seit Beginn des russischen Importembargos - sind die Makrelenexporte aus Großbritannien um 44 % gestiegen, teilt Umweltministerin Elizabeth Truss mit, schreibt IntraFish. Im Gesamtjahr 2013 hatten die Briten Makrelen im Wert von 21,8 Mio. Euro nach Russland verkauft. Alleine Nigeria importierte seit Beginn der Sanktionen bis Jahresende Makrelen für 23,1 Mio. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Ausfuhr nach China legte auf Basis Wert um fat 6,8 Mio. Euro zu und Makrelenexporte insgesamt 2014 um 39,4 Mio. Euro auf 156,4 Mio. Euro. Eine Ursache für den Erfolg sind Werbemaßnahmen der Regierung in Asien und Nigeria.
Der chilenische Lachsproduzent Los Fiordos will seine gesamte Lachszucht vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) zertifizieren lassen, teilt der ASC mit. Eine entsprechende Vereinbarung (Memorandum of Understanding - MoU) hat die Aquakultur-Tochter des chilenischen Agrarkonzerns Agrosuper (Gesamtumsatz 2014: 1,4 Mrd. Euro) jetzt mit dem World Wildlife Fund for Nature (WWF) unterzeichnet. Zu Los Fiordos gehören mehr als 30 Lachsfarmen, die nach dem Lachsstandard des ASC geprüft werden. Im vergangenen Jahr konnte der in Puerto Montt ansässige Produzent seinen Umsatz um 41,1 Prozent auf 212 Mio. Euro steigern (2013: 149,8 Mio. Euro). Los Fiordos gehört zu der Gruppe jener 15 weltweit größten Lachsproduzenten, die sich im Sommer 2013 zusammengeschlossen hatten, um die Industrie unter Aspekten der Nachhaltigkeit zu optimieren.
Camanchaca, einer der führenden Lachszüchter in Chile, erwartet für das laufende Jahr steigende Lachspreise bedingt durch einen voraussichtlichen Nachfrageüberhang. Demnach werde 2015 weltweit 7% mehr Lachs nachgefragt, während die Produktionsmenge nur um 3% gegenüber 2014 steige, zitiert IntraFish den CEO Ricardo Garcia. Andererseits könnten der schwache Euro und der ebenfalls abgestürzte Real in Brasilien die Einkaufsmacht in wichtigen Märkten beeinträchtigen. Camanchaca notierte für 2014 auf Basis einer Produktionsmenge von 39.000 t Lachs einen Rekordumsatz von 466,8 Mio. Euro - ein Plus von 13% gegenüber dem Vorjahr (2013: 412,9 Mio. Euro).
Der luxemburgische Seafood-Import Alain Schmit ist am 21. Februar diesen Jahres bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Bei dem durch einen anderen Autofahrer verschuldeten Unfall auf der N4 bei Arlon (Luxemburg) kam auch Schmits 17-jährige Tochter Amanda ums Leben, schreibt das im belgischen Liège erscheinende Journal 'La Meuse'. Alain Schmit, der in Messancy lebte, war seit mehr als 20 Jahren im Import von Flusskrebsfleisch tätig und hatte sich zu einem anerkannten Fachmann auf diesem Gebiet entwickelt. Neben seinem eigenen Unternehmen Crawfresh, das Schmit mehr als 20 Jahre lang führte, war er viele Jahre für die Meeresfrüchteabteilung des Luxemburger Großhandels La Provencale tätig. 2013 arbeitete Alain Schmit eine Zeit lang für das Schweizer Handelshaus DKSH. FischMagazin hatte Alain Schmit in den vergangenen 15 Jahren mehrmals ins Ursprungsland China begleitet.