04.11.2016

Norwegen: Seelachs-Quote auf 150.000 t angehoben

Das norwegische Fischereiministerium hat die Fangquote für Seelachs im Nordostatlantik um 10.000 t oder 7,1 Prozent auf 150.000 t im Jahr 2017 angehoben, meldet IntraFish. "Nach einer langen Zeit des Rückgangs beim Seelachs-Laicherbestand im Norden haben wir jetzt erfreulicherweise im dritten Jahr in Folge die Basis für eine Anhebung der Gesamtquote", freute sich Norwegens Fischereiminister Per Sandberg. Die Quote 2017 entspricht den Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES).
Länderreport Länderreport
04.11.2016

Demmin: Störzucht offenbar endgültig am Ende

Die Störzucht in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) ist geschlossen. "Es klang von Anfang an zu schön, um wahr zu sein. Vorpommern wird als Kaviar-Exporteur reich! Immerhin, eine Zeit lang schien es wirklich zu laufen, jetzt aber sind die letzten Störe weg", schrieb der Nordkurier gestern. Für den Betreiber Russian Sturgeon, der die Fischzucht im Jahre 2010 aus der Insolvenz von Caviar Creator übernommen hatte, wurde Ende Oktober das Insolvenzverfahren eröffnet. Rund elf Jahre nach dem Start ist jetzt Schluss mit der Störkaviar-Erzeugung am Demminer Caviar-Creator-Platz. Zuletzt sollen noch rund 15 Tonnen Fische in den 200 Becken der Kreislaufanlage geschwommen sein, meldete der NDR. Das sind etwa 5 Prozent der möglichen Kapazität von 300 Tonnen. Die letzten Störe seien an Zuchtbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern und in Litauen bzw. Russland verteilt worden. Auch die Geschäftsführung von Russian Sturgeon sitzt in Moskau und wollte die Vorgänge nicht kommentieren. In der vom Kreisveterinäramt regelmäßig kontrollierten Fischzucht hatte es mehrfach akute Probleme gegeben, weil Energielieferanten gedroht hatten, die Versorgung wegen unbezahlter Rechnungen einzustellen. Außerdem seien die Störe wiederholt tagelang nicht gefüttert worden.
03.11.2016

Thailand: Erste Shrimp-Farm erhält ASC-Zertifikat

In Thailand hat jetzt erstmals eine Garnelen-Farm ein Zertifikat des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten. Zertifiziert wurde die zum Unternehmen Best Aquaculture Partners Co., Ltd, gehörende Farm Metric Tones in der Stadt Surat Thanee, die im Jahr 200 Tonnen White Shrimps (Penaeus vannamei) produziert. Bei ihrer Zertifizierung wurde die Shrimp-Farm von der WWF Market Transformation Initiative (MTI) und dem Aquaculture Improvement Project (AIP) unterstützt. BAP-Muttergesellschaft ist die wiederum zur ebenfalls thailändisches Wales Group gehörende Sea Wealth Frozen Foods Co., die schon seit dem Jahre 2006 eine BAP-Zertifizierung besitzt und insgesamt rund 2.400 t Shrimps pro Monat produzieren soll. Thailand hat im vergangenen Jahr Seafood im Wert von 5,4 Mrd. Euro exportiert. Als Produktionsland für Shrimps ist Thailand von Platz 2 der Weltrangliste auf derzeit Platz 5 zurückgefallen. Im ersten Quartal diesen Jahres haben sich die Shrimp-Exporte Thailands allerdings erholt und sind auf 42.000 t gestiegen - ein Plus um 20% gegenüber dem Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet das Land eine Produktionsmenge von 270.000 bis 300.000 t Garnelen.
TK-Report TK-Report
03.11.2016

Marokko: Tod eines Fischhändlers provoziert Massenproteste

Der brutale Tod eines marokkanischen Fischhändlers in der Presse eines Müllwagens hat in dem nordafrikanischen Land zu landesweiten Massenprotesten geführt, schreibt 'Die Welt'. Der Tod des Fischhändlers Mohesin Fikro aus al-Hoceima war für zehntausende Menschen in über 20 Städten Anlass, gegen die grassierende Korruption in Marokko auf die Straße zu gehen. Was war passiert? Fikri hatte auf seinem Lkw am Freitag vergangener Woche 500 Kilo Schwertfisch geladen, der um diese Jahreszeit nicht hätte gefangen werden dürfen. Doch gemeinsam mit drei Kollegen gelangte er durch die Kontrollen im Hafen, obwohl der Staatsanwalt die Beschlagnahmung der Fracht angeordnet hatte. Außerhalb des Hafengeländes wurde er gestoppt. Beamte der Stadt konfiszierten die Fischladung und warfen sie in einen Müllwagen. Fikri und seine Kollegen waren erzürnt und sprangen in den Müllwagen, um die Vernichtung der Fische im Wert von mehreren tausend Euro zu verhindern. Als die Presse anspringt, können sich die drei Kollegen Fikris retten, er selbst aber bleibt hängen und wird von der Maschine erdrückt. Das Video des Vorfalls, das sich in kürzester Zeit in den sozialen Medien Marokkos verbreitete, führte wenige Stunden später zu spontanen Demonstrationen im Nordosten des Königsreichs. Unter dem Slogan "Wir sind Mohesin" prangerten die Protestierenden ein strukturelles Problem an: die staatliche Willkür und Korruption in dem Land.
02.11.2016

ASC-Standard für Seriola und Cobia liegt vor

Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat gestern den endgültigen Standard für Gelbschwanz-, Bernstein- und Japanische Bernsteinmakrele sowie den Offiziersbarsch abgeschlossen. Über einen Zeitraum von fast acht Jahren - seit Anfang 2009 - hatten sich Züchter, Wissenschaftler, Umweltschützer und weitere Interessierte damit befasst, wie diese Fische ohne Schaden für die Umwelt und die auf den Farmen Beschäftigten produziert werden können. Der Standard behandelt die Zucht von vier Seriola-Arten (S. rivoliana, S. quinqueradiata, S. dumerilli, S. lalandi) und von Cobia bzw. Offiziersbarsch (Rachycentron canadum). Bislang werden die vier Spezies Seriola und Offiziersbarsch zu 90 Prozent in Japan produziert. Entsprechend begrüßte der Geschäftsführer der japanischen Supermarktkette AEON die Veröffentlichung des neuen Standards. Die Makrelen werden aber auch in Australien, Südamerika und in den USA gezüchtet. Die Produktion von Offiziersbarsch hat in den letzten Jahren zugenommen und findet vor allem in den USA, in Puerto Rico, Belize und in vielen Regionen Asiens statt. In Deutschland wird die Gelbschwanzmakrele (Seriola lalandi) von Fresh Völklingen produziert und als Kingfish vermarktet.
01.11.2016

Völklingen: Stadtwerke fordern von Fischzucht-Chef Dahm 11,5 Mio. Euro

Der Rechtsstreit der Völklinger Stadtwerke gegen den früheren Leiter der Stadtwerke sowie der Meeresfischzucht Völklingen, Jochen Dahm, ist Ende Oktober wider Erwarten nicht mit einem Urteilsspruch abgeschlossen worden, meldet der Saarländische Rundfunk (SR). Stattdessen entschied die Vorsitzende Richterin, Anfang Dezember sieben weitere Zeugen anzuhören. Deren Befragung solle vor allem klären, wann der Aufsichtsratschef der Vöklinger Stadtwerke, Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU), was wusste. Die Stadtwerke werfen Dahm vor, für das finanzielle Debakel bei der Fischzucht verantwortlich zu sein. Deshalb wollen sie von ihm 11,5 Mio. Euro einklagen.
01.11.2016

Wedel: Investor will Fischräucherei vertreiben

Einer traditionellen Fischräucherei im holsteinischen Wedel droht das Aus, meldet das Hamburger Abendblatt. Auf einem Hinterhof nahe dem Wedeler Hafen räuchert die Familie Schwan seit 1945 Fische. Jetzt plant ein Investor auf einem Nachbargrundstück fünf bis zu fünfstöckige Mehrfamilienhäuser mit bis zu 62 Wohnungen. "Das Problem: Wohnen und Räuchern nach alter Art verträgt sich nicht gut", meint Abendblatt-Redakteurin Katy Krause. Bislang genießen Hans Werner Schwan (73), seine Tochter Jutta Schwan (44) und Cousine Heike Menge Bestandsschutz für die Räucherei mit ihren Altonaer Öfen. Schon vor einigen Jahren mussten die Schwans aufgrund verschärfter Auflagen in eine Rauchwaschanlage investieren.
31.10.2016

Friedrichshafen: Skepsis gegenüber einer Felchen-Aquakultur

Bei der diesjährigen Tagung des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg am 22. Oktober in Friedrichshafen nahmen Beiträge und Debatten zum Felchen den größten Raum ein, schreibt der Südkurier. Denn dessen Erträge aus dem Bodensee schrumpfen stetig. Zuletzt holten Baden-Württembergs Berufsfischer kaum noch 50 Tonnen im Jahr aus dem See, dazu von schlechter Qualität, teilte Peter Dehus mit, Referent für Fischerei im Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz. In den 1990er Jahren waren es noch bis zu 400 Tonnen. Neue Forschungen hätten ergeben, dass insbesondere der Stichling dem Felchen arg zusetze, sagte Alexander Brinker, Leiter der Fischereiforschungsstelle Langenargen. Dessen Population breite sich explosionsartig aus und sei für die Hälfte des Ertragsrückgangs beim Felchen verantwortlich. Um den Bedarf von rund 700 bis 800 Tonnen Felchen am Bodensee zu decken, werden jährlich 400 bis 500 Tonnen aus Skandinavien, Polen und Kanada importiert.
31.10.2016

Dänemark: Futterproduzent Aller Aqua will um 40% wachsen

Der dänische Fischfutter-Hersteller Aller Aqua will seine Produktionsmenge bis 2019 um 40% steigern, schreibt IntraFish. Derzeit betreibt Aller Aqua vier Produktionsbetriebe in Dänemark, Polen, Deutschland und Ägypten mit einer Kapazität von 150.000 t und einem Jahresumsatz von 120 Mio. Euro. In der zweiten Jahreshälfte 2017 startet im afrikanischen Zambia eine neue Fabrik für Wels- und Tilapiafutter und im selben Zeitraum soll eine neue 50.000 t-Fabrik in Qingdao anlaufen, die Futter für Kaltwasserfische (Forelle, Lachs, Stör, Seezunge) produzieren wird. Außerdem haben die Dänen Tochtergesellschaften in den afrikanischen Wachstumsmärkten Nigeria, Kenia und Ghana gegründet.
31.10.2016

Niederlande: MSC-Zertifikat für Miesmuschelfischerei

Die holländische Miesmuschelfischerei, betrieben von der Producentenorganisatie van de Nederlandse Mosselcultuur (PO-Mosselcultuur) und der Vereniging Zeeuwse Hangcultuurkwekers, hat am vergangenen Mittwoch ein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Die Miesmuscheln (Mytilus edulis) werden im holländischen Wattenmeer und im Zeeuwse Delta, das von Gent bis zum Hafen von Terneuzen reicht, auf Muschelbetten und in Hängekulturen produziert. Die Muscheln - im vergangenen Jahr wurden 20.300 Tonnen geerntet - werden überwiegend frisch vermarktet, und zwar vor allem in Belgien (60%) und Holland (10%), aber auch in Frankreich (20%) sowie auf anderen EU-Märkten (10%), darunter auch Deutschland. Die diesjährige Muschelsaison startete am 1. Juni 2016.
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