Dänemark bereitet sich darauf vor, die britischen Ansprüche auf umfangreichere Fischereirechte nach dem Brexit auf dem Rechtswege zu bekämpfen, schreibt die englische Tageszeitung 'The Guardian'. Die Klage werde sich auf die Behauptung dänischer Fischer stützen, ihren Zugang zu den Meeren rund um Großbritannien auf historische Rechte zu stützen, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Der Streit werde eventuell vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag enden, obgleich dänische Behördenvertreter betonten, dass sie dies nicht beabsichtigten. Dänemark strebe vielmehr im Zusammenhang mit dem Brexit nach einem Kompromiss, der die Rechte seiner Flotte respektiere, auch weiterhin hunderte gemeinsam befischter Bestände wie Kabeljau, Hering, Makrele, Scholle und Sandaal ausbeuten zu dürfen. Offiziellen Angaben zufolge werden 40 Prozent dessen, was dänische Fischer alljährlich anlanden, in der sich auf 200 Seemeilen erstreckenden Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Großbritanniens gefischt. Bei sieben anderen EU-Mitgliedsstaaten werde erwartet, dass sie die dänische Position teilen werden, da sie ebenfalls betroffen sind, sollte das UK den Zugang der EU-Flotte zu seinen Gewässern nach 2019 zu beschränken suchen.
Wer in einem britischen Fish & Chips-Laden ein Menü bestellt, der erhält in mehr als 95 Prozent der Fälle tatsächlich jenen Weißfisch unter der Panade, den er bestellt hat. Das hat der Marine Stewardship Council (MSC) bei seiner regelmäßig durchgeführten "Echtheitsprüfung" bei 122 Fish & Chips-Shops im UK und in Irland festgestellt. Allerdings, so betont der MSC, sei die Wahrscheinlichkeit, einen "falschen Fisch" zu bekommen, in einem nicht MSC-zertifizierten Laden fünfmal so hoch wie in einem Fischimbiss, der eine Produktkettenzertifizierung des MSC besitzt. Die Organisation hatte jeweils eine Stichprobe in 61 MSC-zertifizierten Shops gezogen und ergänzend außerdem eine Probe im nächstliegenden nicht-zertifizierten Imbiss. Das Ergebnis: bei den 61 MSC-Proben wurde bei den folgenden DNA-Tests im Labor nur in einem Fall Schellfisch nachgewiesen, wo Kabeljau deklariert war (= 1,64%), während es bei den Läden ohne Zertifikat 5 von 61 waren (= 8,2%). Allerdings wurde nur in einem Fall eine geringerwertige Fischart verkauft - Wittling statt Kabeljau -, während in den übrigen vier Fällen entweder Kabeljau gekauft und Schellfisch serviert worden war oder umgekehrt.
Niemals zuvor haben Norwegens Fischer soviele große Skrei angelandet wie in diesem Jahr, meldet das Portal IntraFish. Warme Wassertemperaturen, ein günstiges Nahrungsangebot und ein seit Jahren gutes Bestandsmanagement haben dem Handel jetzt ein Problem beschert, denn: der Markt will keinen zu großen Winterkabeljau. Die Folge: die Exporteure haben Schwierigkeiten, diesen Skrei zu vernünftigen Preisen zu verkaufen. Nach Angaben der Norwegischen Verkaufsorganisation der Fischer (Norges Råfisklag) habe sich der prozentuale Anteil von Kabeljau, der mehr als 9 kg Lebendgewicht bzw. 6 kg ausgenommen mit Kopf (H&G) auf die Waage bringt, von 2010 bis heute nahezu verdoppelt. Alleine im vergangenen Jahr nahm die Anlandemenge dieser Sortierung um 3 Prozent zu. Auf der anderen Seite gingen die Fangmengen von Skrei kleiner als 2,5 kg seit 2011 um 10 Prozent zurück. Große Kabeljaue eigneten sich am besten für den Salzfischmarkt, doch selbst dieser Markt könne die gestiegenen Mengen nicht aufnehmen. Noch laufen die diesjährigen Bestandsuntersuchungen für den Skrei, doch für 2016 wurde beim Kabeljau ein Durchschnittsgewicht von etwa 9 kg gemeldet. Obgleich die großen Kabeljaue erheblich mehr Eier tragen als kleinere Exemplare, gebe es jedoch keine Garantie für zukünftige starke Jahrgänge.
Die Icelandic Group will ihre britische Tochter Icelandic Seachill verkaufen, meldet IntraFish. Der im Fischereihafen Grimsby ansässige Fischproduzent ist Inhaber der Marke The Saucy Fish Co. und mit 750 Beschäftigten einer der führenden Frischfisch-Lieferanten für den LEH in Großbritannien. In diesem Jahr ist The Saucy Fish Co. auch in das Geschäft mit Frostprodukten eingestiegen. Für 2016 meldete Seachill Umsätze in Höhe von 318,1 Mio. Euro und einen Gewinn (EBITDA) von 12,4 Mio. Euro. Das Verkaufsverfahren für Icelandic Seachill liegt in den Händen von Islandsbanki und Oghma Partners, einer der führenden Beratungsfirmen in Großbritannien.
Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren sind aufgerufen, in diesem Sommer Fisch aus dem deutschen Handel auf seine Herkunft zu überprüfen. Das Berliner "Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr 2016*17 - Meere und Ozeane" und das "Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel" veranstalten gemeinsam die "#fischdetektive challenge". "Über 30 Prozent der weltweiten Fischbestände sind überfischt. Verbindliche Fangquoten sollen dies eigentlich verhindern, doch eine flächendeckende Überwachung aller Fischereiflotten ist kaum zu bewerkstelligen. Doch die Verbraucherinnen und Verbraucher können selbst mithelfen, dass sich Fische aus überfischten Beständen nicht mehr gut verkaufen lassen", schreiben die Veranstalter in ihrer Pressemitteilung. Deshalb soll der Nachwuchs bei der #fischdetektive challenge überprüfen, ob die Angaben zu Fischart, Fangregion und -methode vorliegen. Ab dem 8. Juni 2017, dem Welttag der Ozeane, ziehen die jungen Detektive mit Probenahme-Kits durch Supermärkte, Restaurants und Fischläden, um Proben zu sammeln.
Der dänische Weißfisch-Verarbeiter Espersen will seine Fabrik in Fredericia (Jütland) bis Ende 2018 schließen und die Produktion nahezu vollständig nach Polen verlegen. Das bestätigte Geschäftsführer Klaus Nielsen gegenüber dem Portal IntraFish. Rund 125 Beschäftigte in Dänemark verlieren damit ihre Arbeit. Die Höhe ihrer Löhne sei auch der Hauptgrund für Espersen, in Zukunft in Polen zu produzieren, wo insbesondere die Arbeitskosten niedriger sind. Jahrelang habe die Fabrik in Fredericia versucht, durch eine Reihe von Effizienzsteigerungen die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, jedoch ohne durchschlagenden Erfolg. "Das Team in Dänemark hat einen sehr guten Job gemacht, aber die Kosten ziehen unser Ergebnis nach unten", sagte Nielsen,"die Produktion von Fertiggerichten und Backfischprodukten ist arbeitsintensiv und wir waren nicht in der Lage, die Produktion derart zu optimieren, dass sie wieder profitabel war." Ende März hatte Espersen in seinem Jahresbericht für 2016 Verluste in Höhe von 4,7 Mio. Euro gemeldet. Der zukünftige Standort der Fabrik in Polen stehe noch nicht fest.
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Vietnams Pangasius-Exporte nach Spanien lagen in den ersten zwei Monaten 2017 mengenmäßig um 19,9% niedriger als im Vergleichszeitraum 2016. Der Wert der Ausfuhren ging sogar um 46,7% auf 5,8 Mio. Euro zurück, schreibt IntraFish unter Verweis auf Zahlen der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP). Zum Vergleich: in vergangenen Jahren exportierte Vietnam Pangasius im Wert von durchschnittlich bis zu 9,4 Mio. Euro. pro Monat nach Spanien. Auch die Pangasius-Ausfuhr in die EU ging im Januar/Februar um 17,6% auf 23,8 Mio. Euro zurück. Hauptursache sei negative Publicity, die der Auslistung des Fischs durch den französischen Filialisten Carrefour im Januar folgte.
In der Affäre um die Meeresfischzucht Völklingen (MFV) hat die CDU im Rat der saarländischen Mittelstadt (40.000 Einwohner) erstmals Fehler eingeräumt, meldet der Saarländische Rundfunk (SR). Die Postenverteilung hinter den Kulissen sei unter parteipolitischen und nicht auf Fachkompetenzen beruhenden Gesichtspunkten erfolgt, sagte Fraktionschef Stefan Rabel. Bei den Verträgen für den ehemaligen Geschäftsführer Jochen Dahm (61) sprach Rabel von "Geldgier, Naivität und Selbstüberschätzung" der handelnden Personen. Anfang April war bekannt geworden, dass Dahm laut Vertrag als Altersversorgung monatlich fast 11.000 Euro zustehen. Dahm war bis 2014 nicht nur Geschäftsführer der Stadtwerke Völklingen, sondern auch der über Jahre defizitären MFV. Für das Projekt waren Kosten von über 20 Mio. Euro angefallen. Nach dem Verkauf der Zuchtanlage 2015 an einen privaten Investor für 1,9 Mio. Euro blieben den Stadtwerken nach Darlehen und Reparaturen 250.000 Euro. Konsequenzen für Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (65, CDU) forderte sein Parteikollege Stefan Rabel nicht. Lorigs Amtszeit als Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender neige sich ohnehin dem Ende entgegen.
Vietnam will bis zum Jahre 2025 die jährliche Erntemenge seiner Shrimpfarmen auf 1,1 Mio. t steigern, schreibt IntraFish. Für die Jahre 2017 bis 2020 plant das Land ein jährliches Wachstum von 9,5 bis 12% und Exportumsätze von 4,2 bis 4,7 Mrd. Euro, heißt es in einem vom Landwirtschaftsministerium (MARD) erstellten nationalen Aktionsplan, der jetzt dem Premierminister vorgelegt wurde. In den Jahren 2021 bis 2025 sollen eine Hightec-Shrimpindustrie und große Biofarmgebiete entstehen. In diesen fünf Jahren soll das jährliche Wachstum bei 12 bis 14% liegen, der Exportwert per annum bei 9,4 Mrd. Euro. Dann sollen auf einer Fläche von 750.000 Hektar jährlich 1,1 Mio. t Shrimps produziert werden.