01.11.2017

Italien: Kaviarproduzent kauft Lachsräucherei

Italiens größter Kaviar-Produzent Agroittica hat für 3,4 Mio. Euro die ebenfalls italienische Lachsräucherei Fjord übernommen, meldet IntraFish. Agroittica mit Sitz im norditalienischen Calvisano (Brescia/Lombardei) produziert auf 60 Hektar Farmfläche Kaviar, der unter den Produktlinien Calvisius und Ars Italica Calvisius verkauft wird. Das Unternehmen im Mehrheitsbesitz der Familie Pasini hatte zuletzt einen Jahresumsatz von 24 Mio. Euro. Den seit 2016 insolventen Lachsverarbeiter Fjord hat Agroittica aus der Zwangsversteigerung verworben. Fjord erlebte in den letzten Jahren einen Umsatzrückgang von etwa 30 Mio. Euro (2014) über 23 Mio. Euro (2015) auf zuletzt 13,6 Mio. Euro (2016) und Verlusten von 3,3 Mio. Euro.
01.11.2017

Österreich: Produktrückruf bei Lidl

Die Supermarktkette Lidl Österreich hat am 31. Oktober 2017 über einen Produktrückruf informiert, teilt die Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) mit. Der Rückruf betrifft das Produkt "Sol & Mar Tacos de pota, Riesenkalmarstücke, 3x80g" des spanischen Herstellers Conservas Selectas de Galicia, und zwar in den beiden Sortierungen "mit natürlichem Knoblauch-Aroma" und "mit natürlichem Paprika-Aroma" mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 31.12.2023. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass in dem betroffenen Produkt natürlich vorkommende Salzkristalle enthalten sind, die von Kunden mit Glassplittern verwechselt werden können. Es handelt sich jedoch um sogenannte Struvit-Kristalle, die sich im Rahmen des Herstellungsprozesses von Fischkonserven aus dem Fischereierzeugnis und anhaftendem Seewasser bilden können. Wenn Kunden unglücklich auf diese Salzkristalle beißen, können Verletzungen im Mundraum nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund der möglichen Verletzungsgefahr sollten Kunden den Rückruf unbedingt beachten und das Produkt nicht verzehren. Andere bei Lidl Österreich verkaufte Produkte, insbesondere weitere Produkte des Herstellers Conservas Selectas de Galicia, sind von dem Rückruf nicht betroffen.
Länderreport Länderreport
01.11.2017

Norwegen: Größter Massenausbruch von Heilbutt

Norwegen hat gestern die größte Flucht von Zuchtheilbutt in der Geschichte des Landes erlebt, schreibt IntraFish. Aus einer Farm des Heilbutt-Züchters Tubilah in Bomlo seien 50.000 Heilbutt mit einem Durchschnittsgewicht von 1,5 kg entkommen, teilt das Norwegische Fischerei-Direktorat mit. Jetzt suche die Behörde Expertenrat, wie auf den Escape am Besten zu reagieren sei.
01.11.2017

Island: Makrelenfischerei ist jetzt MSC-zertifiziert

Islands Makrelenfischerei ist nach dem Nachhaltigkeitsstandard des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert worden, meldet IntraFish. Damit hat das vom Auftraggeber Iceland Sustainable Fisheries (ISF) beantragte Zertifizierungsverfahren nicht einmal ein Jahr gedauert. Aus dem Gesamtbestand haben mehrere Nationen im vergangenen Jahr zusammen über eine Million Tonnen Makrelen gefischt, wovon Island 2016 insgesamt 170.516 Tonnen fischte. Hiervon wiederum wurden fast 90 Prozent innerhalb der isländischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) gefangen, fast 7 Prozent in internationalen Gewässern und 4 Prozent innerhalb der AWZ von Grönland. Dabei wurden pelagische Schleppnetze, Ringwaden, Handleinen und Grundschleppnetze verwendet. "Makrele ist inzwischen auf Basis Wert nach dem Kabeljau die zweit- oder drittwichtigste Fischart, die in Island angelandet wird", sagt Kristinn Hjálmarsson, Projektleiterin beim ISF. Schon im Jahre 2009 war Norwegens Makrelenfischerei im Nordostatlantik (mit pelagischen Schleppnetzen, Ringwaden und Handleinen), die von der Fischereivereinigung Norges Fiskarlag verwaltet wird, nach dem MSC-Standard zertifiziert worden.
TK-Report TK-Report
30.10.2017

Kanada: Ureinwohner besetzen Lachszuchten

Angehörige der "First Nations", kanadischer Ureinwohner, halten an der Westküste Kanadas seit über zwei Monaten mehrere Lachsfarmen des norwegischen Züchters Marine Harvest besetzt, schreibt das Portal IntraFish. Am 25. August 2017 besetzte eine erste Gruppe unter Häuptling Ernest Alexander Alfred eine erste Zuchtanlage auf Swanson Island, Provinz British Columbia (BC). Die First Nations-Angehörigen behaupten, die Fischfarm liege illegalerweise auf dem Territorium der 'Namgis und Maya'xala Awinkola. "Meine Familie und ich werden hier solange bleiben, bis BC die Lizenzen für die Besetzung in unseren Gebieten zurückzieht", sagte Alfred, "Kanada muss diese Industrie daran hindern, infizierte oder kranke Atlantische Lachse in unsere Gewässer zu setzen." Die Lachsfarmen bedrohten die Wildfisch-Populationen. Unterstützung erhalten die Aktivisten von der Umweltorganisation Sea Shepherd, die ein Schiff an den Farmen liegen hat. Aktuell halten Mitglieder von insgesamt sechs First Nations-Gruppen mehrere MH-Farmen vor der kanadischen Pazifikinsel Vancouver Island besetzt. Inzwischen sei eine einstweilige Verfügung gegen die Besetzer der Farmen erlassen worden. In einem Gespräch mit dem Premierminister von B.C., John Horgan, wiederholten die First Nations-Vertreter ihre Forderung, Netzgehege-Farmen zu verbieten.
30.10.2017

Belgien: Kaviarproduzent erhält Friend of the Sea-Zertifikat

Der belgische Kaviarproduzent und -händler Imperial Heritage hat Ende Oktober eine Zertifizierung von Friend of the Sea (FoS) für seine Störzucht im italienischen Apennin erhalten, meldet FoS. Dort produziert das von Koenraad Peter Colman gegründete Familienunternehmen Donau-Stör (Acipenser gueldenstaedtii) und Sibirischen Stör (Acipenser baerii). Bei dem Audit wurde die Aquakultur im Hinblick auf Umwelteinflüsse, Wasserparameter, den etwaigen Einsatz von Antifouling und Wachstumshormonen, Energieeffizienz und soziale Aspekte geprüft. Imperial Heritage mit Sitz in Mol (Provinz Antwerpen/Flandern) verkauft seinen Störkaviar in Europa, aber auch nach Südafrika und in die USA.
30.10.2017

Fischmehl: Produktion in Europa sinkt um 18 Prozent

Die europäische Produktion von Fischmehl ist binnen Jahresfrist um 17,7 Prozent von 601.518 t (2015) auf zuletzt 494.978 t (2016) zurückgegangen, meldet das Portal IntraFish unter Verweis auf aktuelle Daten der Branchenvereinigung EUfishmeal. Die Erzeugung von Fischöl sank ebenfalls: von 165.354 t um 12 Prozent auf 145.411 t im letzten Jahr. Bei beiden Produkten ist Dänemark der bei weitem größte Hersteller mit 165.989 t Fischmehl und 48.411 t Fischöl. Es folgen als weitere wichtige Produzenten Norwegen und Island. Verantwortlich für den Einbruch der EU-Zahlen ist die Produktion auf Island, das bei Fischmehl 40 Prozent weniger lieferte - 91.485 t statt 153.300 t im Jahre 2015 - und bei Fischöl sogar 43 Prozent weniger produzierte.
27.10.2017

Dänemark: Fischmehlfabrik übernimmt größte Heringsfabrik

Der dänische Fischmehl- und Fischölproduzent FF Skagen hat den Heringsverarbeiter Skagerak Pelagic übernommen, berichtet das norwegische Fiskeribladet. Demnach hat FF Skagen sämtliche Anteile des größten dänischen Produzenten von Hering für den direkten menschlichen Verzehr gekauft. Johannes Palsson, CEO von FF Skagen, bezeichnete die Übernahme als "natürliche Entwicklung" für sein Unternehmen, da man auf diese Weise besseren Zugang zu Rohware erhalte. Skagerak Pelagic produziert mit 150 Beschäftigten jährlich etwa 30.000 t Fertigprodukte, während FF Skagen rund 150.000 t Fischmehl und -öl produziert und in 60 Länder weltweit exportiert.
27.10.2017

Völklingen: Schadensersatz-Klage läuft nach Dahms Tod weiter

Der frühere Geschäftsführer der Meeresfischzucht Völklingen (MFV), Jochen Dahm, ist tot. Dahm starb am 7. Oktober 2017 "plötzlich und unerwartet an einer Hirnblutung", meldete die Saarbrücker Zeitung. Der Christdemokrat war bis Ende 2014 in Personalunion Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke und der gescheiterten MFV. Seitdem führt die Stadt Völklingen Schadensersatzprozesse gegen Dahm und zwei frühere Stadtwerke-Prokuristen. Alleine von Dahm forderten die Stadtwerke rund 11,5 Mio. Euro. Der ehemalige Geschäftsführer war seit seinem 62. Geburtstag am 6. Juli 2017 Rentner und erhielt monatlich 11.000,- Euro. Diesen Umstand hatte der Bund der Steuerzahler (BdSt) in seinem Schwarzbuch 2017/18 aufgegriffen, woraufhin die Bild-Zeitung am 5. Oktober 2017 titelte: "Fischzucht-Versager kassiert 11.000 Euro Rente." Das Schadensersatzverfahren gegen Dahm sei nach dessen Tod zunächst ausgesetzt worden, teilte der derzeitige Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Böddeker der SZ mit. Es sei abzuwarten, wer Dahms Erbe antrete. "Die Schadensersatz-Klage soll weiterlaufen", kündigte Böddeker ohne Wenn und Aber an.
26.10.2017

Vietnam erhält von der EU die "Gelbe Karte"

Die Europäische Union (EU) hat Vietnam eine "Gelbe Karte" erteilt, weil das Land nicht genug unternehme, um die illegale, nicht deklarierte und nicht reglementierte Fischerei (IUU-Fischerei) zu bekämpfen, meldet IntraFish. Die EU stufe Vietnam als "nicht kooperierendes Land ein". So besitze Vietnam kein effektives Sanktionssystem als Abschreckung gegen IUU-Aktivitäten und unternehme zu wenig gegen illegale Fischerei vietnamesischer Schiffe in den Gewässern der Nachbarländer. Außerdem habe Vietnam ein nur schlechtes System, um Anlandungen zu kontrollieren, die vor Ort verarbeitet und u.a. in die EU exportiert werden. Die "Gelbe Karte" als Warnung ist nicht mit Handelssanktionen verknüpft.
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