23.05.2017

Italien: Konferenz zu Fischverhalten und Fischwohl

Das Fischwohl ist ein in der Aquakultur weitgehend vernachlässigter Aspekt, meint die Tierschutzorganisation Fair-Fish. Dennoch greife zunehmend die Erkenntnis, dass "humanere" Zuchtmethoden nicht nur dem Tierwohl dienten, sondern auch die Qualität des Produktes, die Zufriedenheit des Verbrauchers und die Gewinne der Industrie beförderten. Das Projekt "FishEthoBase" sei mit dem Ziel gegründet worden, ein Rahmenwerk zu schaffen, um das Tierwohl gezüchteter Fischarten zu bewerten. Letztendlich soll nicht nur den Farmern ein Instrument an die Hand gegeben werden, das Wohl ihrer eigenen Tiere zu verbessern, sondern es soll auch eine globale Perspektive bieten, welche Arten am ehesten "menschenwürdig" gehalten werden können. "Unseres Erachtens ist dies der erste Versuch, ein Bewertungsschema für das Tierwohl in der Aquakultur zu erarbeiten. Und es könnte ein entscheidender Schritt sein, um in naher Zukunft eine Tierwohl-Zertifizierung für die Branche zu schaffen", meint Billo Heinzpeter Studer, Präsident von fair-fish international und Projektleiter von FishEthoBase. Hierzu findet vom 2. bis 5. September 2017 im italienischen Monfalcone die Konferenz "Fish ethology & welfare (FEW) - Summer Shoal 2017" statt, deren Vortragsprogramm von Referenten aus sechs Ländern bestritten wird. Näheres unter: http://www.fair-fish.net/FEW2017/
Länderreport Länderreport
18.05.2017

Österreich: Erste Garnelenfarmer wollen 10 Tonnen produzieren

Im österreichischen Hall (Bundesland Tirol) haben die Großcousins Daniel Flock und Markus Schreiner vor zwei Jahren eine Kreislaufanlage für die Produktion von White Tiger-Shrimps gebaut. In der kleinen, selbst konstruierten Pilotanlage, untergebracht in der ehemaligen Kaserne Hall, ernten sie bislang 300 Kilo im Jahr, die sie an Restaurants, Hotels, aber auch an Privatkunden verkaufen. Ende März startete der Verkauf der Garnelen auch bei der Metzgerei Brindlinger in Rum, wo die Shrimps - neben Fleischprodukten - über einen 24 Stunden rund um die Uhr zugänglichen, gekühlten "Gourmet-Automaten" verkauft wurden. Die Nachfrage nach den ohne Medikamenteneinsatz produzierten Shrimps sei enorm, zitiert der Österreichische Rundfunk (ORF) Daniel Flock. Im November vergangenen Jahres hatten die beiden beim Innovationspreis der Österreichischen Jungbauernschaft mit ihrem Projekt "Alpengarnele" den mit 1.000,- Euro dotierten dritten Platz belegt. Jetzt sind die Züchter, die im Hauptberuf als Maschinenbaukonstrukteure arbeiten, auf der Suche nach einer geeigneten Halle, um eine große Kreislaufanlage zu bauen. Läuft alles nach Plan, wollen sie in Tirol zehn Tonnen Warmwassergarnelen züchten. Damit könnte der Grundstein für eine Garnelenzucht in Österreich gelegt sein.
18.05.2017

Island: Exporteure leiden unter starker Krone

Die anhaltend starke Isländische Krone (ISK) bereitet dem exportierenden Fischereisektor des Landes Sorgen. Während die Krone in den letzten zwei Jahren um 24% an Wert gewonnen hat, verloren entsprechend der US-Dollar, das britische Pfund und der Euro. Da die meisten Exporteure in Euro oder USD bezahlt werden, haben sie in den vergangenen zwei Jahren versucht, ihre Euro-/USD-Preise anzuheben, um ihr Ergebnis in ISK zu halten, schreiben die Undercurrent News. "Aber auch mit Blick auf den Brexit und den Versuch, Märkte wieder zurückzugewinnen, ist das Anheben der Preise keine wirkliche Option. Das würde nicht akzeptiert werden", sagt Jon Stefansson von der Beratungsfirma Markó Partners. Nach Ende des um die Jahreswende stattgefundenen, fast drei Monate währenden Streiks isländischer Fischer startete die Branche eine "olympische Fischerei" und landete große Mengen insbesondere Weißfisch an. Eine Folge: die Kabeljaupreise sanken von 3,95 Euro/kg Mitte Januar auf unter 3,00 Euro/kg in den letzten April-Wochen, sagt Stefansson. Islands Finanzminister Benedikt Johannesson erwog Anfang April schon, die isländische Krone an den Euro oder das britische Pfund zu koppeln, um die schwankende Währung zu stabilisieren - ein Vorschlag, den Regierungschef Bjarni Benediktsson allerdings zurückwies, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
TK-Report TK-Report
18.05.2017

Niederlande: Tel übernimmt Hoogendijk Import Export

Der holländische Garnelen-Großhandel Tel (IJmuiden) hat "eine strategische Beteiligung" an dem ebenfalls holländischen Im- und Export-Unternehmen Hoogendijk (Vlaardingen) erworben, meldet das Portal Vlaardingen24.nl. Tel habe die Gesellschaftsanteile des bisherigen Geschäftsführers Jaap Hoogendijk (58) übernommen, der im Laufe des Jahres 2017 ausscheiden werde. Damit endet eine über zehn Generationen laufende Familientradition. Der kaufmännische Leiter Leo Hattenbach hat seine Unternehmensanteile aufgestockt und wird Geschäftsführer. Tel beschreibt Hoogendijk als "ein profitables und wachsendes Unternehmen, das TK-Seafood von allen Kontinenten importiert und sowohl den Großhandel als auch Industriekunden in fast allen europäischen Ländern" beliefert.
16.05.2017

Zivilschutzkonzept: Fischkonserven für den Notfall

Mehrere Dosen Fisch sollte jeder Bundesbürger sicherheitshalber in seiner Speisekammer vorrätig halten. Das sieht der Entwurf zu einem Krisenversorgungskonzept vor, den die Bundesregierung allerdings schon im August vergangenen Jahres vorstellte. Darin werde unter anderem die Bevorratung mit haltbar gemachten Lebensmitteln für vier Wochen empfohlen, damit die Bevölkerung für einen möglichen Ernstfall wie einen bewaffneten Angriff gewappnet sei. Konkrete Informationen zur Nahrungsmittel-Bevorratung und detaillierte Lebensmittellisten stehen auf der Internetseite www.ernaehrungsvorsorge.de des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Mengenberechnungen orientieren sich an einem Gesamtenergiebedarf von ca. 2.200 kcal pro Tag für eine Person. Die Liste enthält auch Fischkonserven mit einer Einwaage von insgesamt 1.148 Gramm für 28 Tage, und zwar - in Klammern ist das Abtropfgewicht angegeben - Thunfisch (300g), Ölsardinen (442g) und Heringsfilet in Soße (406g).
15.05.2017

Ukraine wird zunehmend zum Verarbeitungsstandort

Die westeuropäische Fischwirtschaft setzt zunehmend auf die Ukraine als Verarbeitungszentrum für Fisch, meldet das Portal IntraFish. Trotz politischer Instabilität des Landes in jüngster Zeit haben extrem niedrige Löhne, ein im Januar 2016 in Kraft getretenes Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union und eine inzwischen stabiler gewordene Währung dazu geführt, dass die Ukraine China, Polen und weiteren osteuropäischen Staaten als Verarbeitungsstandort Konkurrenz macht. Oleg Bilodid, Inhaber und Geschäftsführer des ukrainischen Verarbeiters Ukrharchpromkomplex, nannte im Gespräch mit IntraFish auf der SEG 2017 die Lohnkosten als Hauptargument: "Wenn Sie die durchschnittlichen Stundenlöhne von 25,- bis 30,- Euro für einen Arbeiter in Dänemark dem 1,- Euro in der Ukraine gegenüberstellen, dann ist die Rechnung simpel." Tatsächlich liegt der Mindeststundenlohn in der Ukraine seit 1. Januar 2017 bei 19,34 Griwna, etwa 0,67 Euro. Der monatliche Mindestlohn beträgt 3.200,- Griwna, nicht ganz 111,- Euro.
12.05.2017

Deutsche Hochseefischerei fischt 67 Prozent in britischen Gewässern

Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union könnte für die deutsche Hochseefischerei gravierende Folgen haben. Das betonte der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, noch einmal anlässlich des morgen stattfindenden 5. Traditionstreffens der Hochseefischerei mit ehemaligen Angehörigen des Fischkombinates Rostock. "Die deutsche Hochseefischerei erwirtschaftet in den Seegewässern Großbritanniens traditionell etwa 67% ihrer Jahresgesamtanlandungen und 65% der Jahresgesamterlöse", unterstrich Backhaus. Mit 53.000 t Nordseehering kommen jährlich sogar 82% der Heringsgesamtfänge der deutschen Hochseefischerei aus britischen Gewässern. "Ich werde mich weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die bestehenden Zugangsrechte zu britischen Gewässer erhalten bleiben", versprach der Minister. Auf den fünf in Rostock beheimateten Hochseetrawlern kommen ganzjährig etwa 180 Seeleute zum Einsatz. Der Jahresfang liegt bei ca. 100.000 t. Vor der Wende waren alleine in der Großen Hochseefischerei des Fischkombinates Rostock über 4.000 Seeleute tätig, die in Spitzenzeiten mit über 100 "Fangeinheiten" mehr als 220.000 t Fisch anlandeten.
12.05.2017

Amsterdam: 4.300 Stände auf der Handelsmarkenmesse PLMA

In der kommenden Woche findet in Amsterdam am 16./17. Mai die diesjährige internationale Fachmesse "Welt der Handelsmarken" - "World of Private Label" (PLMA) - statt. Über zwei Tage erwarten im RAI Exhibition Centre mehr als 4.300 Aussteller (2016: 4.200) sowie fast 60 nationale und regionale Pavillons mehr als 12.000 Fachleute aus 115 Ländern. Ausgestellt werden Produkte wie Frisch-, Kühl- und TK-Lebensmittel, Getränke und haltbare Lebensmittel sowie Non-Food-Produkte. Die überwiegende Zahl der 314 deutschen Aussteller wird sich erneut unter dem Gemeinschaftsdach "Made in Germany" präsentieren. Die Ausstellergemeinschaft aus Mecklenburg-Vorpommern setzt auf den Claim "Best of Northern Germany". Zu den diesjährigen Ausstellern gehören dort unter anderem die Rügen Fisch AG aus Sassnitz und die FEMEG Produktions- und Vertriebs GmbH aus Rehna. "Die wachsende Beliebtheit von Handelsmarken hat dazu geführt, dass ihr Marktanteil weitweit auf ein bisher unerreichtes Niveau gestiegen ist", schreibt das Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern anlässlich der PMLA. In Deutschland beträgt der Einzelhandelsmarkenanteil seit mehr als 8 Jahren konstant mehr als 40%.
12.05.2017

Island: Größter Kabeljau-Bestand seit Beginn der Aufzeichnungen

Der Kabeljau-Bestand in isländischen Gewässern ist der größte, seit Islands Meeresforschungsinstitut (MRI) 1985 mit dem regelmäßigen Monitoring begonnen hat, meldet die Iceland Review. Das Durchschnittsgewicht von Kabeljau, der sieben Jahre oder älter ist, ist höher, während jüngere Fische im Schnitt kleiner sind, heißt es in dem Bericht, der die Ergebnisse einer Forschungsfahrt im Februar und März enthält. Seit 2007 ist Islands Kabeljau-Bestand nun ununterbrochen gewachsen. Auch die Populationen von Rotbarsch und Leng seien größer als im Durchschnitt der letzten drei Jahrzehnte, während die Schellfisch-Menge durchschnittlich und der Katfisch-Bestand etwas geringer als normal ausfalle.
12.05.2017

Belize: Drei Shrimpfarmen verlieren ihre ASC-Zertifizierungen

Vier Shrimpfarmen im zentralamerikanischen Belize haben ihr Zertifikat des Aquaculture Stewardship Council (ASC) zurückgezogen, weil sie aufgrund eines Ausbruchs der Garnelenseuche EMS (Early Mortality Syndrom) derzeit keine Produktion haben. Die betroffenen Farmen - Paradise Shrimp Farm, Tex Mar Farm, Tropical Aquaculture Investment Farm und Bel-Euro Aquaculture Farm - planen, sich rezertifizieren zu lassen, sobald die Seuche überstanden ist, teilt Barbara Janker mit, die für den ASC die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz betreut.
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