29.04.2019

Aale: Wasserkraft-Turbinen verursachen schwere Wirbelsäulenschäden

Aale werden auf ihren Wanderungen nicht nur von den Turbinen der Wasserkraftanlagen zum Teil regelrecht gehäckselt. Vielmehr erleiden viele überlebende, äußerlich unverletzte Tiere innere Verletzungen. Das ist die Erkenntnis einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, für die an der Weser gefangene Alle geröntgt wurden. Die Bilder zeigen, dass äußerlich unversehrte Tiere zu rund 50% teils schwerwiegende Wirbelsäulenverletzungen aufwiesen. Es gibt Stauchungen und Verschiebungen von Wirbelkörpern sowie Wirbelbrüche, die in dieser Form bei Menschen zu Gesundheitsschäden bis hin zu motorischen Ausfallerscheinungen und Querschnittslähmungen führen. Mit zunehmender Körperlänge steigt die Häufigkeit der Verletzungen. Abwandernde Blankaale, insbesondere große Weibchen, sind überproportional betroffen, wenn sie die Flüsse auf dem Weg in Laichgebiete in der karibischen Sargasso-See verlassen. Nach Einschätzung der Veterinäre können diese Wirbelsäulenverletzungen erhebliche Folgen für die Schwimmfähigkeit der Aale haben.
Länderreport Länderreport
26.04.2019

Thailand: CP Foods nutzt Vietnam als Export-Hub

Thailands führender Konzern Charoen Pokphand Foods will mehr als 200 Mio. USD - fast 180 Mio. Euro - investieren, um im Nachbarland Vietnam eine Export-Drehscheibe für Geflügel und Schweinefleisch, aber auch für seine Garnelen und Fisch zu errichten, meldet die Nikkei Asian Review. Der Hintergrund: der thailändische Exporteur will von Vietnams Mitgliedschaft im Freihandelsabkommen CPTPP - der Comprehensive and Progressive Trans Pacific Partnership - profitieren, das für Vietnam am 14. Januar 2019 in Kraft getreten ist. Außerdem könne CP Foods die Exportquote Vietnams nutzen, sagte ein Analyst des führenden thailändischen Finanzberaters Bualuang Securities. Mit Unterstützung der Regierung Vietnams will CP Food außerdem seine Produktionskapazität für Shrimp in Vietnam vervierfachen - von derzeit 12 auf 50 Mrd. "Einheiten". Hierfür soll schon 2019 die jährliche Produktionsmenge für Shrimpfutter von derzeit 300.000 auf 500.000 t gesteigert werden, teilte ein für den Bereich Fischprodukte Verantwortlicher bei CP Vietnam mit.
26.04.2019

Nordseekrabben: Überangebot führt zu Preisrückgang

Die Krabbenfischer an der niedersächsischen Küste müssen eine Zwangspause einlegen, weil Großhändler ihnen ihre Fänge derzeit nicht abnehmen, schreibt das Hamburger Abendblatt. Der Grund: ein momentanes Überangebot an Nordseekrabben. Denn während in den Jahren 2016 und 2017 nur 6.000 und 7.000 t Krabben angelandet wurden, waren es im vergangenen Jahr insgesamt 16.000 t. Entsprechend sind die Kühlhäuser noch immer voll und die Händler wollen zunächst ihre Lagerbestände abbauen. "Das ist wie ein Fangverbot", sagt Dirk Sander aus Neßmersiel im Landkreis Aurich, Sprecher der größten Erzeugergemeinschaft der deutschen Krabbenfischer. "Ein Abnehmer will neun Wochen keine neue Ware, ein anderer sechs Wochen", zitiert die Zeitung Sander, "der Ausfall könnte manchen Krabbenfischer in finanzielle Not bringen."
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26.04.2019

München: Lachszüchter Schörghuber unter neuer Führung

Die bayerische Schörghuber-Unternehmensgruppe erhält zum 1. Juli 2019 einen neuen Vorstandschef. Klaus Naeve (68) räumt seinen Posten in der Münchner Zentrale für den Holländer Nico Nusmeier (58), der bereits seit fünf Jahren im Stiftungsrat der weit diversifizierten Gruppe sitzt, meldet das Handelsblatt. Zu der Gruppe gehört neben Brauereien (Paulaner, Fürstenberg, Kulmbacher, Hoepfner), einem Immobiliengeschäft (Bayerische Hausbau) sowie zahlreichen Hotels auch die chilenische Lachszucht Productos Del Mar Ventisqueros. Zu dem patagonischen Lachsproduzenten gehören drei Brutanstalten, 26 Lachszuchten und zwei Verarbeitungsbetriebe. Jährlich produziert das integrierte Unternehmen 40.000 t Lachs, davon 75% Atlantischen Lachs und 25% pazifischen Coho. 2018 sei Ventisqueros der zweitgrößte Exporteur von chilenischem Lachs nach China gewesen und habe einen großen Marktanteil in Japan, schreibt IntraFish. Die Schörghuber-Gruppe hat insgesamt 5.200 Beschäftigte und erwirtschaftete 2017 rund 152 Mio. Euro Gewinn bei einem Umsatz von 762 Mio. Euro. Davon entfielen auf Ventisqueros 204,9 Mio. Euro bei einem Betriebsgewinn von 43,3 Mio. Euro.
25.04.2019

Rostock: Kühlhaus des Fracht- und Fischereihafens nahezu ausgelastet

Trotz schwieriger Marktlage hat der Rostocker Fracht- und Fischereihafen (RFH) im vergangenen Jahr das Umschlagsniveau der zurückliegenden fünf Jahre von jährlich rund einer Million Tonnen Gütern halten können. Gleichzeitig sei ein Jahresüberschuss von einer Million Euro erwirtschaftet worden, teilte Geschäftsführer Steffen Knispel mit. Das Kühlhaus des RFH mit einer Kapazität von 10.000 Tonnen sei aufgrund des Trends zu mehr Bevorratung im Fischhandel ganzjährig nahezu vollständig ausgelastet gewesen.
25.04.2019

Dänemark/Polen: Muttergesellschaft finanzierte Espersen-Umzug nach Polen

Für den dänischen Weißfischverarbeiter A. Espersen waren die Schließung seiner Produktion in Fredericia und der Umzug in eine ehemalige Royal Greenland-Fabrik im polnischen Koszalin mit Kosten von 41 Mio. DKK, etwa 5,5 Mio. Euro, verbunden, melden die Undercurrent News. Insepa, die Mutter der Espersen-Gruppe und des Seafood-Verpackungsunternehmens Beck Pack Systems, finanzierte den Umzug durch den Verkauf von 40% der Beck Pack-Aktien an das Investmentunternehmen Kirk Kapital. Der Umzug sei angesichts von 200 bis 250 Produktlinien und eines Produktionsvolumens von 8.000 bis 9.000 Tonnen komplex gewesen, sagt Espersen-Geschäftsführer Klaus Nielsen: "Es ist etwas anderes, nur eine Linie für frischen Kabeljau zu verlegen." Insepa schloss das Jahr 2018 mit einem Umsatz von 232 Mio. DKK (= 31,1 Mio. Euro) ab. Der Betriebsgewinn von 62 Mio. DKK (= 8,3 Mio. Euro) wurde allerdings zu mehr als 95% - 59,2 Mio. DKK - von Beck Pack erwirtschaftet. Espersen litt unter einem Anstieg der Rohwarenpreise insbesondere für Kabeljau und Schellfisch von 25% im ersten Halbjahr 2018. Außerdem sei der Ostseedorsch von schlechter Qualität gewesen. Aktuell blickt CEO Nielsen angesichts zwar hoher, aber stabiler Preise bei Kabeljau und Schellfisch optimistisch auf das Jahr 2019: "Insgesamt hatten wir das erste Mal seit mehreren Jahren einen guten Start ins neue Jahr."
24.04.2019

Schweden: EU-MdEP Linnéa Engström wird MSC-Programmdirektorin

Die Schwedin Linnéa Engström hat ihren Sitz im Europäischen Parlament nach fünf Jahren Mitgliedschaft aufgegeben, um in Zukunft als Programmdirektorin des Marine Stewardship Council (MSC) für Skandinavien und die Ostseeregion zu arbeiten, meldet der MSC. Engström war MdEP für die schwedischen Grünen und amtierte als stellvertretende Vorsitzende des Fischereiausschusses des Europäischen Parlaments (PECH). Dabei setzte sie sich für eine Gesetzgebung ein, die striktere Kontrolle und mehr Transparenz für die internationale Fischerei bedeutet. Außerdem ist sie Autorin eines Buches über die Fischerei im Senegal - "Queen-fish - recipe for sustainable development." Ihre Vorgängerin beim MSC, Minna Epps, wechselt zur Weltnaturschutzunion (IUCN) als Leiterin des Global Marine and Polar Programme.
24.04.2019

Bad Bramstedt: SeeStern Feinkost unter neuer Geschäftsführung

Gerhard Schönau hat die Geschäftsführung des von ihm seit 1995 geführten Fischfeinkost- und Salatherstellers SeeStern Feinkost im holsteinischen Bad Bramstedt im April an Jan Dirksen übergeben, gibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Verbunden mit der neuen Leitung ist eine Änderung des Geschäftskonzeptes. Der Großhandel mit Seelachs-, Matjes- und Marinadenprodukten wird nicht, wie in der März-Ausgabe von FischMagazin mitgeteilt, aufgegeben, doch die Produktion wird vom Standort Bad Bramstedt an Partnerbetriebe abgegeben, die die Fischprodukte in Zukunft nach SeeStern-Rezeptvorgaben herstellen. SeeStern werde sich auf die Fertigung der Feinkostsalate, Mayonnaisen und Tunken sowie die Endfertigung der Marinaden konzentrieren. "Die Kundschaft bekommt also weitgehend das gewohnte Sortiment", teilte Dirksen mit, "mehr als bislang soll die Regionalität, Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte bekanntgemacht werden." Im kommenden Jahr soll der Fabrikladen direkt neben der Edeka neu gebaut werden. Gerhard Schönau bleibe dem Unternehmen als Gesellschafter und Berater verbunden.
22.04.2019

Dänemark: Dramatische Gewinneinbrüche bei Fischmehl-/Fischölproduzenten

Die beiden großen dänischen Produzenten für Fischmehl und Fischöl, Triple Nine und FF Skagen, haben das Jahr 2018 mit Gewinnrückgängen von fast 80 bzw. 90 Prozent abgeschlossen, meldet das Portal Finans. Bei der Triple Nine in Esbjerg brach der Gewinn von 111 Mio. DKK (= 14,9 Mio. Euro) im Jahre 2017 auf nur noch 24 Mio. DKK (= 3,2 Mio. Euro) im Jahre 2018 ein. Hauptursache sei ein erheblicher Preisanstieg bei den Rohwaren, die Triple Nine verwendet, insbesondere Sandaal. Trotz des gefallenen Überschusses zahlte das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 70 Mio. DKK (= 9,4 Mio. Euro) - im Vorjahr waren es 270 Mio. DKK (= 36,2 Mio. Euro). Hauptaktionäre sind Koppernæs (Norwegen) mit 82% der Anteile, während sich die verbleibenden 18% in Händen der Unternehmen Calypso (Inhaber: der Esbjerger Fischer Niels Arne Hounisen) und H. F. Industrifiskehandel befinden, letzteres eine Tochter des Triple Nine-Wettbewerbers FF Skagen. Der Umsatz der Triple Nine-Gruppe ging 2018 von 1,85 Mrd. DKK (= 247,8 Mio. Euro) auf 1,6 Mrd. DKK (= 214,3 Mio. Euro) zurück.
22.04.2019

Wales: Mowi Scotland kauft Putzerfisch-Zucht

Der Lachsproduzent Mowi Scotland hat Ocean Matters gekauft, einen Züchter von Seehasen in Anglesey/Nordwales, meldet der Fishfarming-Expert. Ocean Matters hatte im vergangenen Jahr 1 Mio. GBP erhalten, um seine Produktion der als Putzerfische in der Lachszucht verwendeten Fische auf jährlich 4 Mio. Stück zu erweitern. Für Mowi, die seit Gründung von Ocean Matters deren größter Kunde sind, ist der Einsatz von Putzerfischen zentraler Bestandteil seiner Bekämpfung der Lachslaus, die daneben auf weitere nicht-medikamentöse Methoden wie Süßwasserbäder und das mechanische Entfernen der Fischparasiten setzt. Ocean Matters ist nach eigenen Angaben der größte britische Putzerfisch-Produzent.
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