Mit einem Fischautomaten bietet der Bad Iburger Forellenzüchter Frederik Dettmeyer seine Produkte seit vergangenem Jahr quasi rund um die Uhr an, meldet die Neue Osnabrücker Zeitung. Der in einem Häuschen untergebrachte "Forell-o-mat" ist mit geräucherten und frischen Forellen bestückt, darüber hinaus mit Spargelcremesuppe, Rinderroulade und einer Frikadelle mit Senf für den kleinen Hunger. "Der Forell-o-mat wird täglich nach Bedarf mit Waren befüllt und mehrmals am Tag desinfiziert", betont die Familie Dettmeyer auf ihrer Facebook-Seite. Zu ihrer Forellenzucht im Südwesten des niedersächsischen Landkreises Osnabrück gehören 19 naturbelassene Aufzuchtteiche am nördlichen Rande des Teutoburger Waldes. In dem seit 2013 EU-zertifizierten Kategorie-I-Betrieb werden Regenbogenforellen, Saiblinge, Lachs- und Goldforellen produziert. Zum einen werden Gastronomie, Party Service-Betriebe und Hotelkunden beliefert, zum anderen verkaufen die Dettmeyers Setzlinge der Regenbogenforelle sowie beäugte Eier und robuste raschwüchsige Brut.
Die Schweizer Fischfarm Berghof Süess & Gsell in Dintikon ist wegen Lieferengpässen von Besatzfischen und hohen Konkurrenzdrucks im Juli offiziell aufgelöst worden, meldet die Aargauer Zeitung (AZ). Landwirt Stefan Süess hatte die Zanderzucht vor fünf Jahren gegründet, da er mit Milch kaum mehr Geld verdiente. Doch als Nebenerwerb zum Gemüse- und Ackerbau sei die auf eine Jahresproduktion von neun Tonnen ausgelegte Fischzucht "ein Flop" gewesen, schreibt die Zeitung. Für die Auflösung nannte Anita Süess auf Anfrage der AZ zwei Gründe. Zum einen sei der Setzlingslieferant zweimal nicht in der Lage gewesen, Jungfische zu liefern. Auch andernorts hätten die Betreiber keine Satzfische erhalten können. Die Folge: ein Jahr lang generierte die Fischzucht kein Einkommen. Zum anderen fürchteten die Züchter den Wettbewerb der neuen Schweizer Zanderzucht Basis 57, die am Nordportal des Gotthard-Basistunnels mehrere hundert Tonnen produzieren und Ende diesen Jahres erstmals Filets liefern wolle.
Die Hauptverwaltung des Fischsystemgastronomen Nordsee in Bremerhaven wurde am 5. August ganztägig bestreikt. An dem Streik, der um 8:00 Uhr begann, nahmen rund 40 Mitarbeiter teil, etwa die Hälfte der aktuell noch am Standort in der Herwigstraße Beschäftigten. Das teilten die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft Bremerhaven (CDA) und die Gewerkschaft für Nahrung-Genuss-Gaststätten Bremen-Weser-Elbe (NGG) in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Streikenden verlangten vor allem Klarheit in der Standortfrage. Die NGG fordere einen "offenen Dialog" zu den Vor- und Nachteilen eines Verwaltungsstandortes Bremerhaven und streike für Tarifverhandlungen auf Augenhöhe, erklärten NGG-Gewerkschaftssekretär Moritz Steinberger und Claudia Köhler-Treschok, Kreisvorsitzende der CDA Bremerhaven. Die Mitarbeiter bräuchten endlich Planungssicherheit. Falls von der Geschäftsführung nach dem gestrigen Tag keine Reaktion komme, würden weitere Aktionen folgen. Nach Angaben der NGG war es der erste ganztägige Warnstreik in der Geschichte des Unternehmens.
Der Fischgastronom Nordsee hat seine Kunden-App erweitert. Das Tool zur Kundenbindung verzeichnet bislang 680.000 Downloads. Die App liefert aktuelle Rabatte, Wissenswertes über Produkte, einen Filialfinder, News zum Thema Fisch und Meeresfrüchte und einiges mehr. Jetzt wurde mit "Fish & Friends" der Nordsee-Kundenclub neu ins Leben gerufen und in die App integriert. "Auf diese Weise können unsere Kunden einfach und bequem von vielfältigen Nordsee-Aktionen sowie unseren Coupons profitieren", erklärt Carsten Horn, CEO Nordsee. "Mit dem Kundenclub haben wir serviceorientiert unsere App erweitert und treffen unsere Kunden dort, wo sie sich häufig aufhalten - am Smartphone." Mitglieder können Fische sammeln, diese gegen Gratisprodukte einlösen und erhalten Prämien. Außerdem hält der neue Kundenclub exklusive Angebote bereit. Gewinnspiele sind in Planung. Wer sich bis Ende August in der App neu registriert, erhält gratis ein Backfisch-Baguette in Form eines Coupons. Nordsee hat an 370 Standorten, davon 150 im Franchise betrieben, knapp 5.300 Beschäftigte, bedient jährlich mehr als 17 Mio. Kunden und erwirtschaftete zuletzt einen systemweiten Umsatz von rund 329,3 Mio. Euro.
Bei der Frosta AG hat sich im ersten Halbjahr 2020 die Nachfrage nach Fischstäbchen mit einem Plus von über 50 % gegenüber dem Vorjahr besonders erfreulich entwickelt. "Das starke Wachstum unserer Fischstäbchen hat uns selber überrascht", konstatierte Vorstand Hinnerk Ehlers auf der jüngsten Hauptversammlung des Tiefkühl-Produzenten im Juli, "es liegt bestimmt daran, dass die Schulen und Kitas seit März geschlossen sind und die Kinder nun zu Hause unsere Fischstäbchen essen."
Wissenschafter der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) entwickeln eine Schutzbeschichtung für Fischzuchtnetze, die ohne umweltschädliche Bestandteile auskommt. Bislang werden Netze häufig mit kupferhaltigen Anstrichen beschichtet, um eine starke Ansiedlung von Algen, Muscheln oder Seepocken zu verhindern. Diese Anstriche geben jedoch schädliche Bestandteile ins Wasser ab. Forscher des Instituts für Materialwissenschaft der CAU haben jetzt eine umweltfreundliche Netzbeschichtung zum Patent angemeldet. Langzeittests in Zusammenarbeit mit der Meeresbiologin Dr. Yvonne Rößner und Sophie Bodenstein, die in der Kieler Förde eine Lachsforellenzucht betreiben, sprechen für die Wirksamkeit des Lacksystems, das bislang für Schiffe eingesetzt wird.
Der weltgrößte Lachszüchter Mowi will dank seiner Biolachszucht in Schottland in Zukunft ganzjährig Biolachs anbieten, und zwar unter seiner neuen Marke Scottish Organic Salmon Company, meldet IntraFish. Bislang sei dies nur neun Monate im Jahr möglich gewesen, teilt Pat Connors, Direktor Verkauf und Produktion für Mowi Ireland, im hauseigenen Newsletter von Mowi Scotland mit. Den Vertrieb des im schottischen Loch Ewe gezüchteten Biolachses übernehme das Verkaufsteam in Irland, sagt Verkaufsmitarbeiterin Georgina Wright. Der Lachs ist nach den Standards der Soil Association, von EU-Bio sowie von Agriculture Biologique (AB) in Frankreich zertifiziert. Das Futter stamme aus Mowis Futtermühle in Kyleakin.
Der Handelskonzern Metro hat aufgrund der Corona-Pandemie in seinem dritten Geschäftsquartal, das heißt in den Monaten April bis Juni, erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Dank Einsparungen seien diese jedoch nicht so schlecht gewesen wie befürchtet. Flächenbereinigt lag der Umsatz in jenen drei Monaten mit rund 5,57 Mrd. Euro um 17,5 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Im vierten Quartal des Ende September auslaufenden Geschäftsjahres zeichne sich aber eine Erholung ab. Das laufende Quartal solle sich annähernd auf Vorjahresniveau bewegen. Nicht nur Freiberufler und unabhängige Händler, sondern auch die Gastronomie entwickelten sich positiv, teilte Metro-CEO Olaf Koch mit. Für das gesamte Finanzjahr 2019/20 prognostiziert der Konzern einen Umsatzrückgang von 3,5 bis 5 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) soll um 200 bis 250 Mio. Euro sinken. Während sich das Geschäft in Russland und Osteuropa deutlich besser entwickelt habe, schnitten Westeuropa und Asien schwächer ab als erwartet. Ursache waren die Restaurant- und Hotelschließungen während der Corona-Pandemie.
Der Schweizer landgestützte Lachszüchter Swiss Lachs will seine Kapazität durch den Bau einer weiteren Zuchtanlage direkt neben der bestehenden Fischzucht in Lostalla auf bis zu 1.700 t verdreifachen, kündigt Mitgründer Ronald Herculeijns an. Das Land für die Erweiterung sei gesichert, nun werde an einer Finanzierung gearbeitet. Gegründet im Jahre 2013, konnte Swiss Lachs 2019 bereits 300 t Lachs mit einem Durchschnittsgewicht von 3,1 kg ernten. Eine kleine Räucherei soll parallel zur Expansion der Zucht ebenfalls vergrößert werden. Wurde der Lachs bislang regional vermarktet, erhalte Swiss Lachs zahlreiche Anfragen aus Deutschland, Italien und Österreich, die vor allem mit wertgesteigerten Produkten bedient werden sollen.
Zum 1. Juni hat Dr. Christiane A. Kolass die Leitung Marketing bei Friesenkrone in Marne übernommen. Dr. Kolass bringt langjährige internationale Erfahrungen aus dem Nahrungs- und Genussmittelbereich, dem Hochschulwesen und der Beratung mit. Sie war unter anderem Head of Marketing Central & Eastern Europe bei Transgourmet Deutschland in Riedstadt und Dozentin an verschiedenen Hochschulen in Deutschland und den USA. Die Friesenkrone-Gruppe mit rund 250 Beschäftigten verarbeitet an mehreren Standorten alle gängigen Fischarten.