Die alljährlich im Frühjahr beginnenden Forschungsfahrten, die eine Basis für die Fangquoten von Alaska-Pollack, Pazifischem Kabeljau und weiteren wichtigen Weißfischarten vor Alaska bilden, fallen in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie aus. Das teilte die US-amerikanische Nationale Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA) vergangenen Freitag mit, meldet das Portal IntraFish. Nach zweimonatiger Bewertung sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Studien nicht in einer Art und Weise durchgeführt werden könnten, die die Risiken für Wissenschaftler, Besatzungsmitglieder und die betroffenen Gemeinden minimieren würden. Die Behördenentscheidung betreffe Studien zur Grundschleppnetzfischerei vor den Aleuten-Inseln, im östlichen und im nördlichen Beringmeer, eine akkustische Studie zum Alaska-Seelachs im Beringmeer sowie eine Herbststudie zum Ökosystem. Wie geplant stattfinden werde die jährliche Studie zur Alaska-Langleinenfischerei.
Swiss Alpine Fish (SAF), Betreiber einer Kreislaufanlagen-Aquakultur für Lachs, will im kommenden Jahr nahezu seine volle Produktionskapazität von 600 t erreichen und dann einen Umsatz von 8 Mio. CHF (= 7,5 Mio. Euro) erzielen, meldet das Portal Undercurrent News. Gleichzeitig wolle man verstärkt auf veredelte Premium-Produkte setzen, kündigt Finanzvorstand Marcel Ruegg in einem Webinar an, das die norwegische SpareBank 1 Markets organisiert hatte. Aktuell laufe der RAS-Betrieb in Lostallo (Graubünden) aufgrund einiger "technischer Flaschenhälse" noch nicht auf voller Geschwindigkeit.
Biologen zählen die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus) zu den invasivsten Fischarten überhaupt. Seit etwa 30 Jahren verbreitet sich die ursprünglich aus dem Schwarzen Meer stammende Grundel auch im deutschen Sprachraum und Nachbarländern: Anfang der 1990er Jahre wurde sie erstmals in Österreich, aber auch schon in der Danziger Bucht gesichtet, zu Beginn der 2000er Jahre tauchte sie in großen deutschen Flüssen wie Rhein und Elbe auf und 2008 soll sie erstmals im Hamburger Hafen entdeckt worden sein, schreibt die Kreiszeitung-Wochenblatt aus Buchholz in der Nordheide.
Gemeinsam den neuen Matjes zu genießen, das hat Tradition in Bremen. Ein großes Fest auf dem Domshof in der Innenstadt wird es allerdings wegen der Corona-Krise in diesem Jahr nicht geben. Die gute Nachricht: Die Messe Bremen hat auch in diesen Zeiten ein großes Herz für die Fans und die Fischhändler. Zum Start in die Matjessaison am Freitag, 12. Juni 2020, bitten die Organisatoren von „Moin moin, Matjes! online“ um 17:00 Uhr vor die Bildschirme. Bis 19:00 Uhr veranstalten sie ein buntes Programm mit Wissenswertem rund um den jungen Hering, Rezeptideen und Showkochen, virtueller Weinverkostung, Live-Schalte direkt nach Holland, Expertengesprächen und Unterhaltung. Der Mehrwert für den Fachhandel: Händler können ihren Kunden das Event zusammen mit der Aussicht auf den neuen Matjes schmackhaft machen. Dafür hat Projektleiterin Sabine Wedell von der Messe Bremen Veranstaltungsflyer vorbereitet. Interessierte können sie gegen eine kleine Gebühr bis Montag, 25. Mai, direkt bei ihr mit diesem Formular bestellen.
Die Mehrheitseigner des isländischen Fischereikonzerns Samherji haben ihre Unternehmensanteile an ihre Kinder transferiert, meldet die Iceland Review. Die Transaktion mit einem Wert von 60 bis 70 Mrd. ISK - zwischen 382 und 446 Mio. Euro - könnte die größte "Erbschaft" in der Geschichte Islands sein. Die Hauptanteilseigner Helga Steinum Gu∂mundsdóttir, Thorsteinn Már Baldvinsson, Kristján Vilhelmsson und Kolbrún Ingólfsdóttir haben 86,5% ihrer Samherji-Anteile vererbt und behalten noch 2% Unternehmensanteile. Thorstein Már, derzeit Geschäftsführer von Samherji, und Kristján Vilhelmsson, Geschäftsführer für die Schiffsoperationen, werden ihre Stellungen behalten. "Durch die Übergabe an ihre Kinder wollen die Gründer von Samherji die wichtigen familiären Beziehungen, auf denen das Unternehmen gründet, erhalten", heißt es in einer Samherji-Mitteilung. Nach dem Transfer sind die größten Samherji-Aktionäre Baldvin Thorsteinsson und Katla Thorsteinsdóttir mit 43% Anteil sowie Dagny Linda Kristjánsdóttir, Halldór Örn Kristjánsson, Kristján Bjarni Kristjánsson und Katrín Kristjánsdóttir, die zusammen 41% halten. Samherji ist unterteilt in zwei Unternehmen: Samherji hf. betreibt die isländische und färingische Fischereiindustrie und ist gleichzeitig eine Investment-Company, während die Samherji Holding die ausländischen Tochterunternehmen managed, außerdem 27% der Anteile der isländischen Reederei Eimskip hält.
Islands diesjährige Fangsaison für den Seehasen endete bereits am 3. Mai, weil die Fischer die vom Marine and Freshwater Research Institute (MFRI) empfohlene Quote von 4.646 t nahezu vollständig ausgefischt hatten, meldet die Iceland Review. Eine Enttäuschung bedeutete dies für Fischer in Westisland, denn die Fangsaison beginnt im Osten des Landes früher. Im Westen hatte die Fischerei noch nicht einmal gestartet. Die Fangquote gilt für die weiblichen Seehasen oder Grásleppa, die wegen ihres wertvollen Rogens befischt werden. Die Männchen, die Rau∂magi, sind erheblich kleiner.
Der färingische Lachsproduzent Bakkafrost will in den kommenden vier Jahren jährlich 350 Mio. DKK (= 46,9 Mio. Euro) in den jüngst erworbenen schottischen Lachszüchter The Scottish Salmon Company (SSC) investieren, melden die Undercurrent News. So sollen insbesondere mehrere kleine SSC-Hatcheries durch den Neubau einer Brutanstalt mit 45.000 bis 50.000 Kubikmetern Smolt-Produktion ersetzt werden. Bakkafrost will in Zukunft 500g-Smolts produzieren, um so deren Mortalität zu reduzieren und die Risiken in der Meeresphase zu verringern. Außerdem werde der Bedarf an Behandlung gegen Lachsläuse reduziert. Das Smolt-Projekt soll die Profitabilität in Schottland erheblich steigern.
Die US-amerikanischen Produzenten von Alaska-Pollack (AP) verzichten nach gut 17 Jahren darauf, im Marketing den Alaska-Pollack aus russischer Fischerei schlecht zu reden, schreibt IntraFish. Craig Morris, seit Januar 2019 neuer Geschäftsführer der Industrievereinigung Genuine Alaska Pollock Producers (GAPP), will stattdessen die positiven Aspekte von Alaska-Seelachs hervorheben, und zwar als Teil einer größeren schönen Geschichte über Seafood. Über Jahre hatte die GAPP bei ihrem Marketing insbesondere in Europa betont, dass das amerikanische Produkt gefangen und dann nur einmal in Blöcken gefrostet werde, während Alaska-Seelachs aus russischer Fischerei gefangen, als H&G-Ware gefrostet, in chinesischen Fabriken aufgetaut, filetiert und anschließend erneut in Blöcke gefrostet werde. Morris sei von diesem Ansatz abgebracht worden, nachdem ihm mehrere führende TK-Seafood-Unternehmen und europäische LEH-Filialisten ihr Unwohlsein bezüglich dieser Form von Marketing mitgeteilt hätten. Denn: "Der Kunde kommt in den Supermarkt, sieht die tolle Seafood-Präsentation in der Tiefkühltruhe und denkt dann: `Ich erinnere mich: da war doch was mit schlechtem Fisch im Handel. Ich kaufe lieber Hühnerbrust.'" Den neuen positiven Werbeansatz hat die GAPP auf ihrer jüngst neu gestalteten deutschsprachigen Internetseite www.alaska-seelachs.de umgesetzt.
Die Preise für Norwegerlachs sind in den vergangenen Wochen sprunghaft um 20 NOK/kg (= 1,81 Euro/kg) gestiegen, alleine seit letztem Freitag um 10 NOK/kg (= 0,90 Euro/kg), meldet IntraFish. Ein Produzent nannte Preise von 68 bis 70 NOK (6,15 bis 6,44 Euro/kg) für Fische von 3 bis 6 kg, während größere Lachse für Asien bis zu 75 NOK/kg (= 6,78 Euro/kg) erzielten. Ein norwegischer Produzent zeigte sich hinsichtlich der "sehr guten Preise" "geschockt", da sie auf Kundenseite zu Kaufzurückhaltung führten. "Mit Preisen, wo sie jetzt liegen, erhalte ich einfach keine Antwort von den Kunden", kommentierte auch ein dänischer Produzent, der ein Angebot für 6,20 bis 6,50 Euro/kg ausgeschlagen hatte.
Am vergangenen Freitag, den 15. Mai, ist in Seattle per Luftfracht der erste Copper River-Lachs eingetroffen und hat damit den Beginn der diesjährigen Fangsaison für Wildlachs eingeläutet, meldet Alaska Airlines. Die ersten 18.000 Pounds frischer Wildlachs werden entlang der US-amerikanischen Pazifikküste, aber auch in den übrigen 45 US-Bundesstaaten an Gastronomie und Frischetheken geliefert. Für die Fischerei am Copper River werden in diesem Jahr 55.000 Königslachse (king salmon - Oncorhynchus tshawytscha) erwartet. Alaska Air Cargo hat im vergangenen Jahr fast 14 Mio. Pounds an frischem Alaska-Seafood in den Rest der USA geflogen, davon mehr als 85.000 Pounds an Copper River-Lachs.