Der Markt für pflanzenbasierte Fisch- und Seafood-Imitate in den USA hatte im vergangenen Jahr einen Wert von 12 Mio. USD, etwa 10 Mio. Euro. Das geht aus neuen, am 6. April veröffentlichten Daten des Good Food Institutes (GFI) und der Plant-Based Foods Association (PBFA), erhoben vom Marktforschungsunternehmen SPINS, hervor. Angesichts eines Einzelhandelsmarktes für pflanzenbasierte Lebensmittelsimitate in den USA von 5,9 Mrd. Euro (2019: 4,6 Mrd. Euro) ist der "Seafood"-Anteil mit 0,2 Prozent noch verschwindend gering, hat jedoch binnen Jahresfrist ein Wachstum von 2 Mio. Euro oder 25 Prozent vorgelegt. Noch geringer stellt sich der Markt für Seafood-Imitate im Vergleich mit dem in den USA verkauften Seafood im Wert von 100 Mrd. USD dar: 0,012 Prozent. Relevanter ist der Markt für Fleischimitate, die auf Basis Wert bereits einen Anteil von 2,7 Prozent am Fleischverkauf in LEH-Verpackung besitzen und einen Anteil von 1,4 Prozent am gesamten Einzelhandelsmarkt für Fleisch. Und die Zahl der US-Haushalte, die im vergangenen Jahr pflanzliche Fleisch-Substitute gekauft haben, ist innerhalb eines Jahres von 14 Prozent (2019) auf 18 Prozent (2020) gestiegen. Für den deutschen Markt liegen bislang keine Daten zum Markt für vegane Fischersatzprodukte vor.
Der Finanzsektor interessiert sich weiterhin für Investitionen in die Aquakultur. "Aus unserer Sicht ist es die große Überraschung des Jahres 2020, dass der Aktienmarkt in den vergangenen neun Monaten geradezu für die Aquakultur brannte", zitiert The Fish Site Petter Dragesund, Seniorchef der Investmentbank Pareto Securities. So hätten die Aktien von Lerøy seit Anfang 2020 um 20 Prozent an Wert gewonnen, Bakkafrost habe seit seiner Übernahme der Scottish Salmon Company ebenfalls um 20 Prozent zugelegt, Salmar sogar um 30 Prozent. Nicht nur jene Züchter, die Lachs an Land produzieren, könnten auf ein exzellentes Jahr zurückblicken, sondern auch die wieder Fahrt aufnehmenden Kabeljauzüchter wie Norcod oder Gadus. Auf Island hätten sich Lachsproduzenten wie Arctic Fish und Icelandic Salmon an der isländischen Westküste sowie Icefish auf der Ostseite des Landes Finanzmittel gesichert. Und im Bereich der Hersteller funktioneller Nahrungsmittel, sogenannter Nutrazeutika, seien Aker Biomarine und der Omega-3-Produzent Arctic Bioscience an die Börse gegangen. Insofern habe der Finanzmarkt die Branche unterstützt, konstatiert Dragesund.
Der Fischgastro-Filialist Nordsee bietet seine veganen Neuheiten "Backvisch-Baguette" und "Visch & Chips" seit dem 6. April in allen Nordsee-Filialen in Deutschland und Österreich an, teilt die Restaurantkette mit. Das nationale Roll-out, sagt Nordsee-CEO Carsten Horn, sei die Antwort auf eine "sehr erfolgreiche Testphase" von sechs Wochen dieser pflanzlichen Alternativen zu den Nordsee-Klassikern Backfisch-Baguette und Fisch & Chips. Die beiden Fisch-Alternativen bestehen ausschließlich aus natürlichen Zutaten, ohne Verwendung von Sojabohnen und ohne künstliche Zusatzstoffe wie beispielsweise Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe. Verarbeitet werden drei Arten von Grundmassen, die in veränderlichen Teilen aus Proteinen von Reis, Weizen und Hülsenfrüchten bestehen. Das neue Backvisch-Baguette (ab 2,99 Euro) ist ein panierter, veganer "Backvisch" auf pflanzlicher Basis nach Art eines Backfischs im Soft-Baguette mit veganer Remouladensauce und Salat. Visch & Chips sind "Visch"-Stückchen ebenfalls auf pflanzlicher Basis in knuspriger Panade mit Pommes und Sauce nach Wahl für 3,99 Euro. Die Nordsee hat derzeit über 370 Standorte, beschäftigt mehr als 5.300 Mitarbeiter und erwirtschaftete systemweit zuletzt 329,3 Mio. Euro Umsatz.
In der Uckermark (Brandenburg) haben innerhalb weniger Tage Unbekannte mehrere Anschläge auf Fischereibetriebe verübt, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt liegen, meldet der Nordkurier. Bereits am 1. April waren Einbrecher in die Räume des Lychener Fischers Gerald Jahnke eingedrungen und hatten einen erheblichen Sachschaden verursacht. Die Täter hatten nicht nur Fisch und Werkzeug gestohlen, sondern seinen Betrieb regelrecht lahmgelegt. "In den Kühlzellen, in der Küche und im Gastraum unseres Fischrestaurants haben sie zum Teil ätzende Reinigungsmittel versprüht. Hunderte Kilo tiefgefrorener Fisch sind dadurch unbrauchbar geworden", berichtete Jahnke dem Nordkurier. Um den Betrieb wieder aufzunehmen, müssen die Reinigungsmittel aus allen drei Kühlzellen sowie von sämtlichem Mobiliar aufwendig entfernt werden.
In Chile sind in den vergangenen Wochen bislang rund 4.000 Tonnen Zuchtlachs aufgrund einer anhaltenden toxischen Algenblüte und niedriger Sauerstoffgehalte im Wasser verendet, meldet das Portal IntraFish. Die betroffenen 18 Produktionsstandorte in den chilenischen Regionen Aysen und Los Lagos haben inzwischen Eindämmungspläne umgesetzt, meldet der Nationale Aquakultur- und Fischereidienst (Sernapesca). Der Verlust von 2.033 t Lachs in zwölf Farmen in Aysen und weiteren 1.916 t in sechs Farmen in Los Lagos entspreche 2,5% der Biomasse in den betroffenen Regionen. Unabhängig davon hat der Züchter Camanchaca in den Fjorden Camau und Rinihue, Stand: 4. April, insgesamt 1,3 Mio. Fische mit einem Gesamtgewicht von 2.250 t durch blühende Algen verloren. Die 'harmful algal blooms' (HAB) werden durch den weltweit vorkommenden Flagellaten Heterosigma akashiwo verursacht, der auf dem Wasser einen rötlich-braunen Film produziert und die Kiemen der Lachse beeinträchtigt, was letztendlich zum Tod der Fische führe. Allerdings sei die derzeitige Krise nicht mit jener Algenblüte zu vergleichen, die 2016 zum Verlust von 39 Mio. Lachsen im Wert von 673 Mio. Euro geführt hatte.
20 britische Muschelproduzenten wollen das Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Defra) des Landes verklagen, weil sie ihre Miesmuscheln, Austern, Herzmuscheln und weitere Schalentiere nicht mehr in die Europäische Union exportieren dürfen, meldet IntraFish. Die Betriebe, vertreten durch die Anwaltskanzlei Andrew Jackson LLP, werfen dem Ministerium im Hinblick auf die Ausgestaltung des Brexit-Vertrags mit der EU "Fahrlässigkeit und schlechte Verwaltung" vor. Da das UK seit Ende Januar keine ungereinigten lebenden Schalentiere aus Gewässern der Güteklasse B in die Gemeinschaft exportieren darf, entstehen den Muschelbetrieben Verluste in Millionenhöhe.
Die diesjährige Seafood Expo North America (SENA), die vom 11. bis 13. Juli 2021 in Boston stattfinden sollte, ist abgesagt, teilt der Messeveranstalter Diversified Communications mit. Die ursprünglich für den 14. bis 16. März 2021 terminierte, dann wegen der Corona-Beschränkungen verschobene Boston Seafood Show könne trotz monatelanger sorgfältiger Planung angesichts der COVID-Restriktionen nicht als Live-Veranstaltung durchgeführt werden. Die nächste SENA plane DivCom für den 13. bis 15. März 2022 als Vor-Ort-Veranstaltung. Keine Angaben machten die Organisatoren zur 2021-er Ausgabe der Seafood Expo Global (SEG), die weiterhin für den 7. bis 9. September 2021 in Barcelona geplant ist.
Philosofish, griechischer Züchter von Wolfsbarsch und Dorade, setzt auf eine humane Behandlung und Tötung seiner Zuchtfische. Diese Unternehmensphilosophie, die sowohl dem Tierwohl als auch der Fischqualität zugutekomme, spiegelt sich auch in dem neuen Philosofish-Logo "Humanely harvested" - "menschlich geerntet": eine Hand, die zwei stilisierte Fische - mutmaßlich bass and bream - beschützt. Der in Larymna Fthiotidas, im nördlichen Golf von Euböa, ansässige Züchter hat in elektrische Betäubungskapazität investiert, die eine möglichst schonende, automatisierte Abfischung gewährleiste: über eine Elektronarkose werden die Fische quasi bei der Ernte schmerzlos anästhesiert. Bewusstlos ab dem Verlassen des Wassers werden die Wolfsbarsche und Doraden in Bassins mit Eiswasser gesenkt - stressfrei und ohne etwas mitzubekommen.
Die umstrittene Netflix-Dokumentation "Seaspiracy" erhält umfassende negative Kritik nicht nur aus der Industrie und von Branchenverbänden, sondern auch von Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace. "Veganer zu werden kann nicht die einzige Antwort sein", meint Will McCallum, Head of Oceans bei Greenpeace Großbritannien, "eine derartige Forderung, die ausschließlich auf Veganismus setzt, ignoriert, dass Milliarden Menschen für ihr Überleben von den Meeren abhängig sind. Ohne eine langfristige Lösung, die sowohl die Menschen wie auch den Planeten berücksichtigt, haben unsere Ozeane keine Chance." Selbst die gemeinnützige Meeresschutzorganisation Oceana betont, dass der völlig Verzicht auf den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten keine realistische Alternative sei für mehrere hundert Millionen Menschen weltweit, die von der Küstenfischerei lebten und denen dann Armut, Hunger und Mangelernährung drohten.
Bei der Kloosterboer BLG Coldstore in Bremerhaven ist Thorsten Heitland zum zweiten Geschäftsführer berufen worden, teilt Geschäftsführer Lüder Korff mit. Heitland wird vom 1. April an zunächst für vier Monate gemeinsam mit Korff die Geschäfte führen und dann nach Ausscheiden des bisherigen Geschäftsführers die alleinige Leitung übernehmen. "Thorsten Heitland ist ein profunder Kenner der Tiefkühllogistik", teilt Lüder Korff mit. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann und einem Studium Dipl.-Wirtschaftsingenieur hat er in den vergangenen elf Jahren in führenden Funktionen bei der Frosta AG neben Entwicklung, Leitung und Überwachung der temperaturgeführten Logistik die strategische Weiterentwicklung des Supply-Chain-Managements (SCM) verantwortet. Neben der Budgetverantwortung im Bereich Logistik oblagen Heitmann der Einkauf aller Logistikdienstleistungen sowie die Personalverantwortung für 110 Mitarbeiter*innen in vier europäischen Standorten.