29.08.2018

Frankreich: Fischer werfen Steine auf britische Konkurrenz

Französische Fischer haben sich gestern handgreifliche Auseinandersetzungen auf See mit Fischerbooten aus Großbritannien geliefert. Hintergrund ist ein seit Längerem schwelender "Jakobsmuschel-Krieg" zwischen Fischern beider Länder. Nach Mitteilung des französischen Fischereischutzes in der Normandie kreisten etwa 35 französische Kutter fünf britische Boote ein. Steine und Rauchbomben wurden geworfen, Schiffe wurden gerammt, doch es soll weder Verletzungen noch ernsthafte Schäden gegeben haben. Das Problem: französische Fischer dürfen die Jakobsmuschel-Bestände vor der Küste der Normandie nur von Anfang Oktober bis zum 15. Mai befischen. Die Briten haben diese Auflage hingegen nicht. Bislang hatten sich beide Seiten im Rahmen eines "Gentleman's Agreements" auf eine faire Bewirtschaftung geeinigt. In diesem Jahr habe es keine entsprechende "Absprache unter Ehrenleuten" gegeben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Denn Großbritannien verbietet den Fischern separate Verträge, will hingegen fischereiliche Fragen im Rahmen der Brexit-Verhandlungen regeln. Die Folge: die Briten fischen die Scallop-Bänke ab, bevor die Franzosen im Herbst ihre Fischerei aufnehmen. In einem "spontanen Akt der Wut" waren deshalb Montagnacht Fischer aus mehreren Häfen der Normandie aufgebrochen, um das Recht in die eigenen Hände zu nehmen.

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