14.04.2016

Pickenpack: US-Gigant Trident übernimmt Fabrik in Riepe

Die TK-Fischfabrik der insolventen Pickenpack-Gruppe im niedersächsischen Riepe ist verkauft. Trident Seafoods, einer der größten US-amerikanischen Fischverarbeiter, hat sowohl diesen modernen Verarbeitungsbetrieb - ehemals betrieben von The Seafood Traders (TST) - als auch die Pickenpack Vertriebsgesellschaft (PPV) übernommen, meldet das Portal IntraFish. Joe Bundrant, Geschäftsführer der in Seattle ansässigen Trident Seafoods, begründete die gestern besiegelte Übernahme: "Das Unternehmen […] ist seit langem ein wichtiger Verarbeiter und Vermarkter von einfachgefrorenem Alaska-Seelachs - das passt einfach zu uns." Durch diesen Schritt der vertikalen Integration kann das Fang- und Verarbeitungsunternehmen seinen Kunden in Europa die vollständige Kontrolle über die Produktkette gewährleisten, und das zu einer Zeit, in der Transparenz zunehmend wichtiger wird. "Seit langem haben wir davon geträumt, näher an den europäischen Markt zu rücken und sind entsprechend stolz auf diese Vervollständigung", sagte Bundrant. TST benötigte jährlich etwa 30.000 t gefrorene AP-Blöcke.

Trident behält weiter Verkaufsbüros in ganz Europa, darunter seinen europäischen Hauptsitz in Lüneburg. Dessen Geschäftsführer Stephan Kleemeyer (49), selbst ehemals ein leitender Pickenpack-Mitarbeiter, werde das neue Unternehmen führen. Auch der bisherige Pickenpack-Geschäftsführer Finnbogi Baldvinsson werde unter dem neuen Eigner eine - bislang noch nicht näher definierte - Funktion erhalten, heißt es bei IntraFish. Hauptziel von Trident sei es, die Produktkategorie TK-Alaska-Pollack in Deutschland weiter voranzubringen, kündigte Joe Bundrant an: "Es dreht sich alles um Innovation und Qualität: wir haben die Mission, mehr Menschen zu motivieren, häufiger Alaska-Seelachs zu essen." Da komme auch die anlaufende Werbekampagne der 'Genuine Alaska Pollock Producers' (GAPP) in Deutschland gerade richtig. So sollen einige Innovationen im Segment wertgesteigerte Produkte wie ein jüngst vorgestellter Alaska-Seelachs-Burger hierzulande angeboten werden. "Die Deutschen sind brilliant in der Herstellung", lobte Bundrant, "sie wissen, wie man tolle Autos baut, sie wissen, wie man großartige Fischstäbchen produziert. Wir werden eine Menge lernen." Der Kauf wird sowohl von Vertretern der Fischindustrie in Alaska wie auch von Kunden in Deutschland begrüßt. Trident hat weltweit etwa 6.000 Beschäftigte und rund 2,3 Mrd. Euro Jahresumsatz.

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