21.12.2015
Pickenpack steht zum Verkauf
Der Lüneburger Tiefkühlfisch-Produzent
Pickenpack steht zum Verkauf. Insolvenzverwalter Friedrich von Kaltenborn-Stachau erklärte letzten Freitag in einer Mitteilung, dass er die Unternehmensberatung Ernst & Young beauftragt habe, nach Investoren für die drei operativen Töchter der Gruppe zu suchen: „Ein Team um Prof. Dr. Jochen Vogel von Ernst & Young führt den M&A-Prozesse durch.“ Noch vor Weihnachten sollen die ersten Gespräche durchgeführt werden, was darauf schließen lässt, dass es bereits Interessenten gibt, schreibt dazu die Lüneburger Landeszeitung. M und A stehen für Merger und Acquisitions, einen Sammelbegriff für Unternehmenskäufe und Betriebsübernahmen. Verwalter von Kaltenborn-Stachau betont, dass er die Pickenpack-Standorte in Lüneburg und im ostfriesischen Riepe in vollem Umfang fortführe: „Der Geschäftsbetrieb läuft trotz Insolvenz stabil. Sowohl die Zulieferer und Logistiker, als auch die Kunden stehen weiterhin geschlossen hinter dem Unternehmen.“
Vor zwei Wochen hatte
Pickenpack Insolvenz angemeldet. 700 Mitarbeiter sind davon betroffen, davon 420 in Lüneburg. Das Fischstäbchenwerk, das Produkte für Handelsketten liefert, ist schon länger in Schwierigkeiten. Seit 2013 sind mehr als 150 Arbeitsplätze abgebaut worden. Das Management um den Isländer Finnbogi Baldvinsson hatte laut Landeszeitung eingeräumt, rote Zahlen zu schreiben. Harte Konkurrenz auf dem deutschen Tiefkühlfischmarkt sei ein Grund dafür gewesen. Aktuell nannte der Verwalter zwei Aspekte für die dramatische Lage: Die in Hongkong ansässige Muttergesellschaft Pacific Andes stecke selber in Schwierigkeiten und habe „die wirtschaftliche Leistung ihrer Tochter nicht sicherstellen können.“ Zudem liegt ein Problem in der nicht ausreichenden Absicherung von Währungsrisiken:
Pickenpack kauft seine Rohware Alaska Pollack in US-Dollar ein und verkauft in Euro.
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