25.07.2014
Vietnam: EU-Pangasiuseinfuhr weiterhin rückläufig
Die Einfuhren von Pangasius aus Vietnam in die Europäische Union sind auch im ersten Quartal 2014 weiter zurückgegangen, schreibt das Portal IntraFish. Damit setzt sich der seit drei Jahren anhaltende Trend fort: nach einer Mengenspitze von 211.000 t im Jahre 2010 im Wert von 370 Mio. Euro sind die Volumina für den EU-Markt in den folgenden drei Jahren um 31 Prozent gesunken. Das geht aus aktuellen Monatszahlen der Europäischen Marktbeoachtungsstelle für Fisch- und Aquakultur-Produkte (EUMOFA) hervor. Die EU-Importmenge von insgesamt 31.785 t im Wert von 5,2 Mio. Euro [?] bedeutet gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Minus von 6 Prozent auf Basis Menge und von 8 Prozent auf Basis Wert. Auch die Preise sind weiter gesunken. Kostete ein Kilogramm TK-Pangasiusfilet durchschnittlich noch mehr als 2,- Euro im Jahre 2012, so lag der Durchschnittpreis 2013 bei nur noch 1,76 Euro/kg und ist im ersten Quartal 2014 auf im Schnitt 1,74 Euro/kg weiter gefallen. Erheblich dadrüber, nämlich 0,50 Euro/kg, liegt der Preis in Großbritannien, wo der Markt eine hohe Qualität verlange, teilt die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) mit.
Schätzungsweise zwischen 80 und 85 Prozent der Panga-Einfuhren gehen in den Foodservice-Sektor, die restlichen 15 bis 20 Prozent werden im LEH verkauft. Grund für die weiterhin vergleichsweise starke Marktbedeutung ist der niedrige Preis. Im GV-Bereich steht Pangasiusfilet im Wettbewerb mit Alaska-Pollack-Filet, das gelegentlich genauso wenig kostet. Obgleich gefrorene Kabeljaufilets 2013 und im ersten Vierteljahr 2014 relativ preiswert waren, kosteten TK-Pangasiusfilets nur halbsoviel. Seine Einfuhrpreise lagen selbst 30 Prozent unter jenen von TK-Tilapiafilet, das als preiswertes Weißfischfilet gilt. In den Niederlanden, dem zweitgrößten EU-Markt für gefrorene Pangasiusfilets, war die Spezies nach Angaben des niederländischen Fischbüros 2013 die beliebteste Fischart. Als Ursache für die schwache Performance in anderen EU-Ländern sieht die Industrie weiterhin negative Medienberichte über Aquakultur-Praktiken in Vietnam. Deshalb arbeiten die vietnamesischen Farmer seit einigen Jahren gemeinsam mit EU-Händlern an Zertifizierungen für Produktion und Verarbeitung. Nachdem die ersten fünf Pangasius-Züchter eine ASC-Zertifizierung besitzen, will das MARD, dass sämtliche Zuchten sowie alle Unternehmen in der Lieferkette bis zum 1. Januar 2016 nach dem VietGAP-Pangasius-Standard oder vergleichbarem zertifiziert sind.
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