05.03.2012
Scallops: Nachfrage-Überhang treibt Preise auf Rekordniveau
Eine angespannte Angebotssituation und starke Nachfrage in Asien, Nordamerika und auch in Europa werde die Preise für Kammmuscheln in nächster Zeit auf hohem Niveau halten, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf mehrere Branchenakteure. Derzeit koste die Sortierung 10/20 Stück pro Pound je nach Qualität zwischen 8,- und 8,40 Euro, teilt der Verkaufsdirektor Frische des in Boston ansässigen Großhandels Sousa Seafood, Chuck Anderson, mit. Zum Vergleich: im vergangenen Jahr kosteten die 10/20er Scallops 6,70 Euro/lb, vor zwei Jahren sogar nur 5,60 Euro/lb. Damit liegt der Preis 20 Prozent über jenem des Vorjahres und 40 Prozent höher als vor zwei Jahren. Der Markt beginne schon, frische Scallops auszulisten. Premium-Caterer und der hochwertige LEH werden sie weiterhin führen, doch der durchschnittliche Supermarkt werde auf TK-Scallops ausweichen und das frische Produkt nur noch zu besonderen Anlässen - etwa am Valentins- oder Muttertag - anbieten, prognostiziert Anderson.
Ursache sei die zwischen Angebot und Nachfrage klaffende Schere. Nach dem Tsunami und der nachfolgenden Nuklearkatastrophe in Japan hätten sich Käufer in Europa und Asien von japanischen Kammmuscheln abgewendet. Im Lieferland USA ist die Fangquote 2012 zwar um sechs Prozent auf 54 Mio. Pounds (24.516 t) angehoben worden, doch das ist nicht genug für den Weltmarkt. Bernard Leger, stellvertretender Verkaufsleiter Asien/Europa bei Ocean Choice International (OCI) in Kanada meint, dass die in den letzten Jahren gewachsene Kammmuschel-Industrie in Peru den Markt dieses Jahr beeinflussen könnte – und zwar bei den ‚Queen scallops’, die in großen Mengen von französischen Verarbeitern eingesetzt werden. Im Ursprung Kanada hingegen ist die Quote reduziert worden. Dennoch könnte der aktuelle Start der Fangsaison in Kanada und den USA - hier begann sie am 1. März - die Preissituation ein wenig entspannen.
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