21.05.2010

Wattenmeer: Miesmuschel gewinnt an Boden

Der strenge Winter hat der Miesmuschel im Wattenmeer der Nordsee Vorteile gegenüber der Auster verschafft, schreibt die Norddeutsche Rundschau. Seit mehr als zehn Jahren wird die Miesmuschel von der ursprünglich für die Zucht eingeführten Pazifischen Auster verdrängt. Die milden Winter des vergangenen Jahrzehnts haben die Auster begünstigt, da sie sich bei hohen Wassertemperaturen besser vermehren kann, während Miesmuscheln kälteres Wasser bevorzugen. Nun sprechen Jungmuschel-Funde dafür, dass es besonders viele blaue Muscheln gebe, teilte Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer mit. Der Biologe schätzt, dass bis zu 50 Prozent der Pazifischen Austern den Winter nicht überstanden haben. Borcherding hofft, dass sich die Miesmuscheln auf die „freien Plätze“ setzen. Keine Probleme hat der Winter offensichtlich der Dittmeyer’s Austern-Compagnie beschert. Ihre Austern wurden aus dem Watt ins Winterlager geholt. „Wir können bis zu zwei Millionen Tiere in unserer Zuchtstation in 15 Becken lebend lagern“, sagt die Geschäftsführerin Bine Pöhner. Einige noch nicht marktreife Austern hätten den Winter im Watt ganz gut überstanden. Erhöht auf Eisengestängen liegend waren sie vor Eisschollen geschützt, die sie hätten zerdrücken können.
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