21.11.2022
Dänemark: Hesselholt schließt zum Jahresende
Firmeninfos
Einer der größten dänischen Fischexporteure – Hesselholt Fisk Eksport – wird geschlossen, meldet die Tageszeitung Nordjyske. Noch vor Jahresende sollen sämtliche 45 Beschäftigten entlassen werden. Es handele sich um eine "kontrollierte Schließung", wobei der französische Eigentümer, das Comptoir des Pȇches d'Europe du Nord – Euronor (Boulogne-sur-Mer), mitgeteilt habe, die Mitarbeitenden und die Gläubiger bezahlen zu wollen, teilte Hesselholt-Anwalt Henrik Thinggaard mit. Euronor ist ein Tochterunternehmen von UK Fisheries, die wiederum im gemeinsamen Besitz von Samherji (Island) und Parlevliet & Van der Plas (Niederlande) sind. Als Gründe für die Schließung zum 31. Dezember nannte Hesselholt die pandemiebedingten Gastronomie-Schließungen, inflationsbedingte Kostensteigerungen zwischen 100 und 400 Prozent sowie rückläufige Anlandemengen, insbesondere für 2023 angekündigte Einbrüche.
Hesselholt schreibt ausweislich seiner Bilanzen bereits seit dem Jahr 2018 rote Zahlen. Im vergangenen Jahr waren die Verluste von 3 Mio. DKK (2020) auf zuletzt 4,2 Mio. DKK (2021) gestiegen. Hesselholt ist einer der ältesten Fischexporteure Dänemarks. Der Vater des langjährigen Eigentümers Jørn Hesselholt war bereits 1948 zum Fischexporteur geworden. Jørn Hesselholt hatte das direkt am Hafen liegen Exportgeschäft nach dem Tod seines Vaters 1968 im Alter von erst 23 Jahren übernommen. Der Sortimentsschwerpunkt liegt auf Weißfisch, Lachs und Nordatlantik-Ware. Die allererste Fischkiste, die auf der 1967 gegründeten Fischauktion Hanstholm – bis heute eine Institution – verkauft wurde, ging an Hesselholt, heißt es auf der Homepage des Unternehmens. Nach einer ersten Teilinsolvenz im Jahre 2009 hatte der heutige Geschäftsführer Ingeman Andersen, damals noch Verkaufsleiter, das Geschäft übernehmen können.
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