05.08.2022
Schweiz: ETH-Forscher entwickeln Shrimps auf Algenbasis
Die Lebensmitteltechnologen und -chemiker Dr. Lukas Böcker und Dr. Severin Eder, Forscher an der Schweizer Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich), entwickeln Garnelen aus Mikroalgen. Eder und Böcker, die sich während ihrer Promotion an der ETH Zürich kennengelernt haben, arbeiten derzeit an einer Technologieplattform, mit der auf Basis von Mikroalgen unter Beimischung von Pflanzenproteinen wie Soja oder Erbsen Meeresfrüchte produziert werden können, die nicht nur geschmacklich, sondern auch ernährungsphysiologisch das Original abbilden sollen, schreibt die ETH. Um die Masse in Form zu bringen, wird ein Extrusionsverfahren mit formgebenden Düsen verwendet.
Die Forschungsarbeit erfolgt im Rahmen eines "Pioneer-Fellowships", das ETH-Start-ups mit 150.000 CHF und Trainings dabei unterstützt, die eigene Geschäftsidee zur Marktreife zu entwickeln. Mitte März begannen sie mit der Arbeit im Labor der Gruppe von Dr. Alexander Mathys, Professor für nachhaltige Lebensmittelverarbeitung. Derzeit würden die "Garnelen-Alternativen noch ein wenig wie gelierte, salzige Gummibärchen daherkommen", berichtet Böcker. Die größte Herausforderung sei, das spezifische Bissgefühl zu imitieren, das auf die Struktur des Muskelfleischs zurückgehe. Schon Ende des Jahres soll es ein verkaufsfähiges Produkt geben. Nach den Shrimps planen die Jungunternehmer die Herstellung von Jakobsmuscheln oder Krabbenfleisch auf Algenbasis.
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