01.12.2008

Niederlande: Plattfischverarbeiter Baarssen „in ernsten Schwierigkeiten“

Baarssen Fish International, größter Plattfischverarbeiter in Holland, steckt offensichtlich in ernsten finanziellen Schwierigkeiten, nachdem die Banken dem Unternehmen Kredite verweigert hatten, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Und das Reformatorisch Dagblad teilt mit, dass Baarssen schon am 27. November einen Teil der Belegschaft „nach Hause“ geschickt und am folgenden Tag keinen Fisch auf der Auktion gekauft habe. „Wir suchen Unterstützung bei den Banken, aber es wird nicht leicht sein“, erklärte Tilly Sintnicolaas, die für Baarssen die Bereiche Kommunikation und Nachhaltigkeit verantwortet. Sollten die Kreditinstitute keine Hilfe leisten, wären eine drastische Reorganisation und Konsolidierung nötig. Sintnicolaas: „Das könnte bedeuten, dass wir mit dem gesunden Teil des Unternehmens einen Neubeginn versuchen.“ Obgleich die gegenwärtige globale Finanzkrise Baarssens Lage verschlechtert habe, begannen die Probleme vor drei Jahren. Baarssen leide noch heute unter Verlusten des Jahres 2005. Eine Ursache sei der Wettbewerb preiswerter Produktalternativen wie Pangasius. Außenstände britischer Kunden, auf deren Zahlungen der in Urk ansässige Familienbetrieb seit mehr als vier Monaten warte, verschlechterten die finanzielle Situation zusätzlich. Schon im März hatte der Verarbeiter zwei Unternehmensabteilungen an die konkurrierende Kennemervis-Gruppe veräußert. Baarssen gehört mit zuletzt 130 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 65 Mio. € (2007) zu den führenden Fischwirtschaftsbetrieben in Europa.
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