10.07.2008
Norwegen: Zuchtkabeljau offensichtlich teurer als Wildfang
Norwegische Exportstatistiken geben an, dass Kabeljau aus Aquakultur höhere Preise erziele als wild gefangener Kabeljau. Experten seien jedoch uneins, ob die Tabellen tatsächlich die Marktrealität spiegeln, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. „Die Exportstatistiken differenzieren nicht nach Qualität oder Größe. Deshalb ist ein fairer Vergleich von Zucht- und Wildkabeljau nicht möglich“, meint Ragnar Nystoyl, Geschäftsführer von Kontali Analyse. Björn-Eirik Stabell, Marketingleiter Skandinavien beim Norwegischen Seafood-Exportrat (NSEC), weist darauf hin, dass die beiden Produkte zu unterschiedlichen Jahreszeiten angeboten würden, außerdem die gefarmten Mengen noch verschwindend gering seien. Jörgen Borthen vom Norsk Sjømatsenter bestätigte, dass der Markt gegenwärtig zwischen 0,25 und 0,37 € mehr für Farmware zahle, dass die Zuchtware vor drei Jahren allerdings noch 0,37 bis 0,50 € teurer gewesen sei. Borthen nannte als Grund für den besseren Preis langfristige Vereinbarungen mit europäischen Handelsketten. Diese honorierten den Umstand, dass Zuchtkabeljau ganzjährig frisch geliefert werden könne. Henrik Vikjær Andersen, Marketingleiter des Züchters Codfarmers, wies ergänzend darauf hin, dass die Filetausbeute beim Zuchtfisch besser sei als bei Wildkabeljau.
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