07.07.2015

Russland verbietet Treibnetzfischerei ab 2016

Russlands Präsident Wladimir Putin hat gestern eines neues Gesetz unterzeichnet, das die Treibnetzfischerei heimischer wie auch japanischer Fischer in den russischen Gewässern verbietet, meldet IntraFish. Das im Januar 2016 in Kraft tretende Verbot soll die Lachsbestände in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Russlands schützen, begründete Sergey Korostelev, Koordinator des Programms nachhaltige Fischerei beim WWF Russland, den Schritt. Nach WWF-Angaben waren auch Beifänge an Seevögeln und Meeressäugern ein Problem. So sollen in der Fischerei von 1993 bis 1998 über 1,2 Mio. Seevögel und von 1993 bis 1999 rund 15.000 Meeressäuger in den Treibnetzen verendet sein. 2014 gab es 35 japanische und 16 russische Fangschiffe, die Treibnetze einsetzten.
Länderreport Länderreport
06.07.2015

USA: Scallop-Fischerei der Ostküste erwartet ertragreiche Jahre

Große Scallop-Vorkommen vor der US-amerikanischen Ostküste lassen für die nächsten Jahre entsprechend große Ernten erwarten, schreibt IntraFish. Dvora Hart, Forscherin beim Fischereidienst der US-Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA), teilte mit: "Wir beobachten Konzentrationen von mehreren Hundert je Quadratmeter. Zum Vergleich: eine pro Quadratmeter gilt schon als hohe Dichte." Alleine vor der Küste von Delaware und dem Süden New Jerseys gebe es geschätzte 10 Mrd. Scallop - seit 2003 die größten beobachteten Vorkommen. Auch wenn "nur die Hälfte bis ein Drittel Marktgröße erreichen", weil der Bestand so dicht sei, "werde es eine sehr wertvolle Fischerei" werden.
06.07.2015

Norwegen: Lachsseuche ISA wird regional zum ernsten Problem

Die Infektiöse Salmanämie, bekannt als Lachsseuche ISA, soll die Lachszucht auf den norwegischen Lofoten derzeit nahezu zum Erliegen gebracht haben, schreibt das Portal IntraFish. "Die Situation auf den Lofoten ist insofern ernst, als dort alle drei Aquakultur-Unternehmen betroffen sind", zitiert die Zeitung 'Lofotposten' Katrine Flostrand, Abteilungsleiterin bei der Norwegischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (NFSA). Sie selbst riet, das gesamte betroffene Gebiet auf unbestimmte Zeit brach liegen zu lassen. Der Produzent Isqueen, bei dem die Seuche im Februar nachgewiesen worden war, habe in Ure bislang 500.000 Lachse vernichtet, weitere 100.000 Forellen sollen folgen, sagt Isqueen-Sprecher Kurt Johan Svendsen. 580.000 Fische habe Nordlaks schlachten müssen, schrieb das Portal Vol.no Ende März. Line Ellingsen, Geschäftsführerin von Ellingsen Seafood, teilte mit, ihr Zuchtunternehmen habe 1,4 Mio. Lachse aus der Anlage in Raftsundomradet geschlachtet, während seine anderen Standorte nicht betroffen seien. Alleine auf den Lofoten stehen erhebliche Umsätze zur Disposition: im Jahre 2013 hatten die drei Züchter Isqueen, Ellingsen Seafood und Nordlaks Lachse für fast 71 Mio. Euro (623 Mio. NOK) verkauft. Eine Erholung der Region gestalte sich schwierig, da es auf den Lofoten nur wenige gute alternative Farmstandorte gebe, meint der Bezirksveterinär Robin Ringstad. In Norwegen insgesamt steigt aktuell die Zahl der gemeldeten ISA-Fälle: gab es 2011 nur einen Fall und 2012 zwei, so waren es 2013 und 2014 jeweils 14. Nahezu dieselbe Fallzahl habe Norwegen in diesem Jahr schon Ende Juni erreicht.
TK-Report TK-Report
03.07.2015

Berlin: Aquaponikfarm ECF kündigt Verkaufsstart für Oktober an

Im Oktober will die Berliner Aquaponikanlage ECF Farm den Verkaufsstart ihrer dann 750 Gramm schweren Buntbarsche mit einem "BBBQ - Barsch-Barbeque" feiern, teilt Gesellschafter Christian Echternacht im aktuellen ECF-Newsletter mit. "Die kleinen 'nehmen das Fudder gut an'", zitiert der Berliner seinen norddeutschen Farmmitarbeiter Dagh. In der 1.800 Quadratmeter großen, kombinierten Gewächshaus- und Aquakulturanlage sollen jährlich 30 Tonnen Buntbarsche gezüchtet werden, die als "Berliner Rosé Barsch" vermarktet werden. Seit diesem Frühjahr bietet ECF schon eine Gemüsekiste im Abonnement an. Echternacht: "Wir haben drei Jahre gebraucht, um die Farm auf die Beine zu stellen. Unsere Kunden haben drei Wochen gebraucht, um uns alle Abo-Plätze für die Gemüse-Farmbox abzunehmen." Die Warteliste auf einen freiwerdenden Abo-Platz betrage drei Monate. In dem an drei Wochentagen geöffneten Hofladen "ECF Farmer's Market" (Bessemerstr. 16-22), in dem es auch die Rosé-Barsche geben soll, werden neben eigenen Gemüse- und Kräutersorten Produkte regionaler Erzeuger verkauft, darunter Berliner Honig, handgemachte Marmelade aus dem Spreewald und Produkte von "meinekleinefarm.org", die, so schreibt ECF, „Wurst ein Gesicht geben, indem auf jedem Glas ein Foto von dem verarbeiteten Tier zu sehen ist."
03.07.2015

Polen: Morpol steigert Effizienz und Hygiene nach Kaizen-Konzept

Die polnische Marine Harvest-Tochter Morpol, weltweit größte Lachsräucherei, gestaltet ihren Betrieb in Ustka neu, um die Effienz und Lebensmittelsicherheit der 85.000 Quadratmeter großen Produktion zu steigern, schreibt das Portal IntraFish. "Ich würde es eher als Modernisierung bezeichnen denn als irgendetwas anderes, denn wir erhalten weder mehr Kapazität noch mehr Land oder zusätzliche Gebäude", meint Maiko van der Meer, Geschäftsführer von Marine Harvest Consumer Products. Die Fabrik in Ustka ist seit ihrem Betriebsstart im Jahre 1996 immer wieder erweitert worden, also organisch gewachsen. "Im Grunde genommen ist für die Produktion nie ein Arbeitsfluss erstellt worden", erklärt Emilia Schomburg, Leiterin Kommunikation bei Morpol.
03.07.2015

Chile: Lachsseuche ISA in Blumar-Farm ausgebrochen

Die Infektiöse Salmanämie (ISA) ist in einer Lachszucht von Blumar in der chilenischen Region Aysén nachgewiesen worden, schreibt IntraFish. Der Chilenische Nationale Fischerei- und Aquakultur-Dienst (Sernapesca) bestätigte den Ausbruch der Lachsseuche. Die Krankheit war bei einer Routineinspektion der Farm 'Chivato 2' durch den Züchter entdeckt und an Sernapesca gemeldet worden, die ihrerseits Proben entnahmen. Die Zuchtanlage werde jetzt wöchentlich von Behördenvertretern kontrolliert, kündigte Sernapesca-Direktor José Miguel Burgos an. Blumar hält 46 oder 3,5 % der insgesamt 1.320 Lachszuchtlizenzen in Chile und rangiert unter den größten Züchtern des Landes damit auf Platz zehn.
02.07.2015

Thailand: Behörden zwingen illegale Flotte in die Häfen

Tausende "illegaler" Fischerboote sind gestern in Thailand in den Häfen geblieben, weil die Behörden des Landes den Bootseignern mit hohen Geldstrafen drohten, schreibt die Tageszeitung Bangkok Post. In Thailand waren zuvor strenge Vorschriften in Kraft getreten, die das Auslaufen nicht registrierter oder mit nicht zugelassenem Fanggerät ausgerüsteter Schiffe untersagen und Verstöße mit Geldbußen von bis zu 100.000 Baht, mehr als 2.600,- Euro, sanktionieren, im Falle fehlender Lizenzen seien es sogar zehnmal soviel. Die Folge: die Boote lagen vertäut an den Piers, die Seafood-Trader erhielten keine frische Ware, in den Eisfabriken lag die Arbeit nahezu darnieder. Im Unterbezirk Hat Lek (Provinz Trat) sollen es rund 800 Boote gewesen sein, in der Provinz Songkhla mehr als 1.000, in der Provinz Rayong rund 300. Besser sah es für die Branche in einigen anderen Provinzen im Süden Thailands aus: in Narathiwat haben nur 67 von etwa 750 Fischer keine Lizenz, in Pattani ruhte die Arbeit von 72, während 381 auslaufen durften.
02.07.2015

Großbritannien: Einzige Wolfsbarsch-Zucht schließt

Die einzige Wolfsbarsch-Farm in Großbritannien, Anglesey Aquaculture in Wales, stellt ihre Produktion ein, zumindest von Wolfsbarsch, meldet das Portal IntraFish. Als Grund nannte Geschäftsführer John Watters "die schwierige Marktsituation im Wolfsbarsch-Sektor". Anglesey war im Januar 2012 von Linnaeus Capital Partners übernommen worden. Die neuen Eigner hatten seitdem über 14,1 Mio. Euro in die 1.000 t-Anlage investiert, um die Produktivität zu steigern - jedoch ohne hinreichenden Erfolg. Es sei nicht gelungen, für den Anglesey-Wolfsbarsch ein Preispremium gegenüber der Importware aus der Mittelmeerregion, insbesondere Griechenland und der Türkei, zu erhalten, teilte der Produzent in einem Schreiben seinen Kunden im Norden von Wales mit - darunter Waitrose, M&J Seafoods und Sealord.
01.07.2015

Chile: 25 Prozent mehr Antibiotika als im Vorjahr

In der Lachszucht in Chile wurden im Jahre 2014 insgesamt 563,2 t Antibiotika eingesetzt (2013: 451 t), und zwar bei einer Jahreserntemenge von 897.676 t (2013: 786.000 t). Das entspreche einem Anstieg der Antibiotika-Menge um 25 % bei einem Wachstum der Fischmenge um 14 %, teilt der Chilenische Nationale Fischerei- und Aquakultur-Service (Sernapesca) mit. Die Biomasse betrug im Monatsdurchschnitt 569.000 t und lag damit 10 % höher als die 519.000 t im Jahre 2013. Die Antibiotika kommen überwiegend in der Zucht von Atlantischem Lachs zum Einsatz (zu 72 %), zu 17 % in Forellenzuchten und zu 11 % beim Silberlachs (Coho).
01.07.2015

Sri Lanka erwartet Ende des EU-Importverbots noch vor Jahresende

Sri Lanka äußert sich hoffnungsvoll, dass das seit Januar 2015 in Kraft befindliche Einfuhrverbot für seine Fischprodukte in die Europäische Union zum Ende diesen Jahres wieder aufgehoben wird, schreibt IntraFish unter Berufung auf The Colombo Page online. Bislang habe die Regierung des Inselstaates im Indischen Ozean 36 von 57 Maßnahmen umgesetzt, die die EU Sri Lanka für die Aufhebung des Importverbots zur Voraussetzung gemacht hat. In diesem Kontext wolle Sri Lanka auch wieder Handelspräferenzen für seine Fischereiprodukte erhalten, kündigte Premierminister Ranil Wickremesinghe an. Die GSP Plus-Konzession hatte das Land 2010 aufgrund der dortigen Menschenrechtssituation verloren.
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