02.08.2017

Kanada: Finanzinvestor vereint zwei kanadische Hummer-Produzenten

Der kanadische Finanzinvestor Champlain Financial (Montreal) hat in diesem Jahr die beiden Hummer-Produzenten Riverside Lobster International und Cheticamp Fisheries gekauft, um sie zu einem Unternehmen mit zusammen mehr als 118 Mio. Euro Umsatz zu vereinen, melden die Undercurrent News. Riverside-Präsident und -Geschäftsführer David Deceau behält seine Position und einen "bedeutenden Anteil" am Unternehmen. Auch Cheticamp-CEO Pierre Leblanc bleibt operativ. Beide Firmen handeln neben Hummer auch Schneekrabbe und Heringsrogen, Riverside außerdem Scallops. Riverside exportiert in mehr als 20 Länder, darunter europäische.
Länderreport Länderreport
31.07.2017

Norwegen: Lachspreise könnten dauerhaft fallen

Bei den seit langem hohen Preisen für Norwegerlachs zeichnet sich eine Trendwende ab, schreiben die Undercurrent News. Der Hintergrund: zum einen hat Norwegen aktuell mehr Lachs in den Gehegen, zum anderen legen die Exporte aus Chile schneller zu als ursprünglich erwartet, schreibt Karl Johan Molnes, Leiter der Forschungsabteilung bei der Investmentbank Norne Securities. Er rechne damit, dass der durchschnittliche Preis für Lachs aus Norwegen in der zweiten Jahreshälfte 2017 nicht, wie allgemein angenommen, bei 56 bis 58 NOK/kg (6,02 bis 6,23 Euro/kg) liegen werde, sondern zwischen 52 und 54 NOK/kg (5,59 bis 5,80 Euro/kg). Dieser Preisrückgang scheine auch keine saisonale Korrektur zu sein, sondern bedeute eine Rückkehr zur Normalität, verursacht durch Chile, meint Molnes. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Preise in der 36. KW Anfang September im unteren Feld der 40er NOK (ab 4,30 Euro) bewegen könnten. Da chilenischer Lachs wieder in größeren Mengen erhältlich ist, kauften die US-Amerikaner weniger in Norwegen: die Marktpreise für Lachsfilets Trim D in Miami fielen momentan schnell. Nach Angaben der norwegischen Seafood-Föderation Sjømat Norge lag die Lachsbiomasse in Norwegen am 27. Juli bei 605.000 Tonnen und damit 7 Prozent höher als im Vorjahr.
28.07.2017

Alaska: Fehlende Saisonarbeiter bescheren Lachsfischerei Millionenverluste

Die Wildlachs-Produzenten in Alaskas Bristol Bay mussten in diesem Jahr auf einen erheblichen Teil der ihnen möglichen Lachsfänge verzichten, weil es an ausländischen Saisonarbeitskräften fehlte, schreiben die Undercurrent News. Aufgrund des Arbeitskräftemangels forderten verarbeitende Betriebe die Fischer auf, ihre Anlandemengen zu begrenzen. "Ich gehe davon aus, dass zwischen 60.000 und 100.000 Pound je Boot (ca. 27 bis 45 Tonnen) im Wasser gelassen wurden," schätzt ein Fischer. Während im vergangenen Jahr 73% des damaligen "Runs" gefischt wurden, waren es bis zum 24. Juli nur 37 Mio. Sockeye-Wildlachse, was 69,4% des Laufs von 53,2 Mio. Fischen entspreche.
TK-Report TK-Report
26.07.2017

Usedom (II): Ab Ostern 2018 ist Gosch auch in Bansin

Im Seebad Bansin, dem kleinsten der drei "Kaiserbäder" auf der Ostseeinsel Usedom, soll Ostern 2018 ein neues Gosch-Restaurant eröffnen. Seit über einem Jahrzehnt in Planung, entsteht derzeit im Herzen von Bansin, direkt am Zugang der Seestraße zur Promenade ein Gebäudekomplex, den der Sylter Unternehmer Sven Paulsen für eine zweistellige Millionensumme errichten lässt. Im "Beachhaus" werde es neben 29 Ferienwohnungen, zwei Penthouse-Wohnungen und drei Läden auch eine Gosch-Filiale geben, kündigt die Ostsee-Zeitung an. Um den Bau des Objektes hatte es Konflikte gegeben, weil an der gleichen Stelle zwei alte, ursprünglich unter Denkmalschutz stehende Bansiner Villen, "Aegir" und "Emma" im Stil der Bäderarchitektur, zuvor hatten abgerissen werden müssen. Die Gosch-Filiale entsteht wenige Meter entfernt von "Domkes Lüttes Fischhus", dessen Inhaber Hartmut und André Domke die Pläne schon 2014 kommentierten: "Gosch kommt nach Bansin - davor haben wir keine Angst. Ich denke, dass er mit unseren Preisen nicht konkurrieren kann und will."
26.07.2017

Usedom (I): Unternehmerpreis für Fisch Domke

Fisch Domke hat beim diesjährigen Branchenwettbewerb "Unternehmer des Jahres 2017" in Mecklenburg-Vorpommern den Sonderpreis "Tradition Kreativ" erhalten, meldet der Dehoga Landesverband. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) lobte anlässlich der Preisübergabe Mitte Juni: "Gestartet mit einem Imbiss ist es beachtlich, was auf der Insel Usedom in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde." Nachdem Junior André Domke und sein Vater Hartmut 2010 das "Domke Fischhus" eröffnet hatten, umfasst das Unternehmen heute vier Restaurants, Fischhandel, Catering sowie einen Online-Shop für Fischfeinkost. "Dieses gastronomische Angebot konnte sich in kurzer Zeit zu einer regionalen Marke entwickeln", schreibt der Dehoga Mecklenburg-Vorpommern. Inzwischen werden 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Aktuell befindet sich eine Erlebnisräucherei mit 200 Sitzplätzen in Planung. Im Interview mit der Superillu äußerte Senior Hartmut Domke jüngst, dass er beim Fischhandel keine großen Wachstumsperspektiven sehe, wohl aber bei den Restaurants. Sein Sohn André Domke und er wollten sich neben Usedom nach weiteren Standorten umsehen: "Berlin ist eine attraktive Stadt. Viele Hauptstädter machen Urlaub auf Usedom und kennen uns. Wenn wir in einer guten Lage ein Geschäft aufmachen können, dann werden wir das in Berlin auch tun."
26.07.2017

Bahamas: Markt verlangt mehr ganze Langusten

Der Weltmarkt wünscht offenbar verstärkt ganze Langusten statt nur Langustenschwänze. Das zumindest hat Jon Chaiton beobachtet, Qualitätsbeauftragter bei Tropic Seafood, schreibt IntraFish. Die auf den Bahamas ansässige Tochter der US-amerikanischen Beaver Street Fisheries ist ein führender Verarbeiter von karibischem "spiny lobster". Bislang ist es üblich, dass schon an Bord der Frostfangschiffe der Schwanz, der etwa ein Drittel der Languste ausmacht, abgeschnitten, direkt gefroren und der Rest des Tieres über Bord geworfen wird. Bis vor kurzem habe es schlichtweg keine Nachfrage für die ganze Languste gegeben, sagt Chaiton, aber: "Die Leute begreifen jetzt den Wert der ganzen Languste. Das geht über den asiatischen Markt hinaus, es gibt weltweit Nachfrage für das ganze Tier." Köche können das Produkt besser präsentieren und in Asien gilt der Konsum einer ganzen Languste als Zeichen von Wohlstand. Die Nachfrage nach Schwänzen sei nicht rückläufig, aber - angesichts der hohen Preise - stagnierend. Allerdings sind die 15 bis 26 Meter langen Boote auf den Bahamas überwiegend Frostfangschiffe, die mehrere Wochen lang auf Fangfahrt gehen und keine Lebendhälterung mit Seewasser an Bord haben. Jetzt sucht Tropic nach einem Hummerboot aus Neuengland oder Seattle, um es versuchsweise in der Karibik einzusetzen.
25.07.2017

Illegale Fischerei: Trawler aus Heiligenhafen vor Helgoland aufgebracht

Am vergangenen Freitag, den 21. Juli, ist ein deutscher Hecktrawler etwa sechs Seemeilen südlich der Insel Helgoland vom Küstenschutz angehalten worden, weil das Fischereifahrzeug augenscheinlich im schleswig-holsteinischen Küstenmeer der illegalen Industriefischerei nachging. Bei der Kontrolle des 40 Meter langen Schiffs durch zwei Beamte des Polizei-Küstenbootes "Helgoland" gegen 15:30 Uhr bestätigte sich der Verdacht, dass eine nicht zulässige Art der Schleppnetzfischerei betrieben wurde, teilt die Polizeidirektion Itzehoe mit. Der Kapitän des in Heiligenhafen beheimateten Fangschiffs musste daraufhin das Netz an Bord nehmen und die Fischerei beenden. Außerdem stellten die Beamten fest, dass neben anderen Unterlagen auch die für das befahrene Seegebiet erforderlichen Seekarten nicht an Bord vorhanden waren. Nach Abschluss der Kontrolle erhielt der Kapitän Anweisung, das Seegebiet zu verlassen und einen Hafen anzulaufen. Der Trawler löschte nach Angaben des Portals "Vesseltracker" die rund 340 Tonnen illegal gefangenen Fisch im dänischen Westküstenhafen Thyborøn, den das Schiff heute wieder verließ. Wegen der Verstöße wurden Anzeigen gefertigt.
24.07.2017

Schottland: Kabeljaufischerei in der Nordsee jetzt MSC-zertifiziert

Mehr als ein Jahrzehnt, nachdem die Kabeljaubestände in der Nordsee zusammengebrochen waren, haben jetzt schottische und englische Fischer, zusammengeschlossen in der Scottish Fisheries Sustainable Accreditation Group (SFSAG), das Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Die Premium-Supermarktkette Waitrose hatte schon im Juni begonnen, wieder Nordseekabeljau von schottischen Fangschiffen in 56 ihrer Theken in Schottland und England zu verkaufen. Nach Angaben des MSC waren die Kabeljaubestände in der Nordsee von in der Spitze 270.000 t - in den 1970er Jahren - auf 44.000 t im Jahre 2006 zurückgegangen. Von 2004 bis 2009 hatte der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) eine Einstellung der Fischerei empfohlen. Die jüngste Empfehlung des ICES nannte für 2017 eine Laicherbiomasse (spawning stock biomass - SSB) von 174.300 t, auf deren Grundlage das Gremium eine 2017er Fangquote von bis zu 47.431 t vorschlug. Die endgültige Quote beträgt 39.220 t und liegt damit 16,54% höher als im Vorjahr.
24.07.2017

Polen: Schwedischer Fonds übernimmt Jerzy Maleks neue Lachsräucherei

Ein neu gegründeter skandinavischer Investmentfonds hat 75% der Anteile der polnischen Lachsräucherei Milarex gekauft, melden die Undercurrent News. Summa Equity, gegründet 2016 in Schweden von ehemaligen Führungskräften von Altor und Nordic Capital, will Milarex zu einem der führenden europäischen Produzenten von veredelten Lachsprodukten aufbauen, sagt Reynir Indahl, geschäftsführender Gesellschafter bei Summa. In fünf bis sechs Jahren soll die in Slupsk an der polnischen Ostseeküste gelegene Räucherei an der Osloer Börse gelistet werden. Vorstandsvorsitzender bei Milarex wird Jon Hindar, bis 2016 CEO des norwegischen Lachsproduzenten Cermaq. Jerzy Malek, der vor fünf Jahren seine Lachsräucherei Morpol an Marine Harvest verkauft hatte, wird 25% der Anteile halten und soll "eine aktive Rolle" im Vorstand spielen. Milarex hat die Produktion 2016 aufgenommen und produziert derzeit 5.500 t Fertigprodukte, doch die Fabrik sei auf eine Kapazität von über 30.000 t ausgelegt, heißt es in einer Mitteilung von Summa. Malek, der Anfang des Jahres angekündigt hatte, den italienischen Räucherer Fjord zu kaufen, habe bereits 50 Mio. Euro in Milarex investiert. Milarex arbeite seit seiner Gründung profitabel und erwarte für 2017 einen Umsatz von rund 100 Mio. Euro. Hauptmärkte sind Deutschland, Italien und Frankreich.
21.07.2017

Sylt: 50 Jahre Gosch Sylt

Seit 50 Jahren gibt es "Gosch" auf Sylt. Das Jubiläum nimmt Jürgen Gosch zum Anlass, heute auf dem Exerzierplatz in List zu feiern, meldet die Bild-Zeitung. Mit einer seiner Lieblingsanekdoten erinnert der 78-Jährige an die Gründungszeit: "Zum Anfang hatte ich nur eine kleine Bude. Weil ich anfangs keinen Alkohol ausschenken durfte, habe ich einen Trick angewendet: weiße Brause, Korn und eine Nordseekrabbe. Ging als Suppe durch! Später bekam ich dann die reguläre Erlaubnis." Goschs Krabbensuppe Sylter Art wird heute allerdings nach einer anderen Rezeptur hergestellt. Inzwischen betreibt Gosch auf Sylt elf Verkaufsstellen mit 370 Mitarbeitern, daneben gibt es 40 Franchise-Filialen mit 1.400 Beschäftigten. Jürgen Gosch denkt übrigens noch nicht an den Ruhestand. "Ich hör' erst auf, wenn ich keine Freude mehr habe", zitiert Bild Hamburg den Jubilar.
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