13.04.2021
„Seaspiracy“: Filmmacher nehmen Behauptungen zurück
Die Produzenten der umstrittenen „Dokumentation“ „Seaspiracy“ haben einige ihrer falschen Behauptungen zurückgenommen, meldet das Portal IntraFish. So stehe die Behauptung, dass für die Produktion von einem Kilogramm Zuchtlachs zwischen 5 und 20 Kilo Futterfisch eingesetzt würden, nicht mehr auf der Webseite zur Sendung, teilte BioMar, Hersteller von Aquakultur-Futter, mit. Die Behauptung sei ursprünglich mit zwei veralteten Artikeln auf den Seiten Fish Farming Expert und The Fish Site, die nicht mehr aktuelle Daten enthielten, verlinkt worden. Ein Hinweis auf die vorgenommene Korrektur wurde jedoch unterlassen. Bereits 2017 hatte die IFFO, Organisation für marine Inhaltsstoffe, die Fish In – Fish Out-Verhältnisse (FIFO) für das Jahr 2015 neu berechnet: für Salmoniden fiel der Wert erstmals unter 1 kg.
Seit dem Jahre 2015 produziert die Lachsindustrie mehr Fischprotein als sie einsetzt. Auch Neil Auchterlonie, technischer Leiter der IFFO, betonte, dass die Fischmehlindustrie die Produktion größerer Mengen an Eiweiß für den menschlichen Verzehr unterstütze, als zur Verfügung stünde, wenn der als Rohmaterial im Produktionsprozess eingesetzte Fisch direkt dem menschlichen Verzehr zugeführt würde. Änderungen hätten die Filmmacher auch beim Thema „Bis 2048 sind alle Meere leer“ vorgenommen, außerdem das Wort „giftig“ aus einem Statement zu Schwermetallen gestrichen. Netflix wiederum habe das Wort „Dokumentation“ aus seiner Ankündigung des Films gestrichen.
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