04.12.2019
Island/Namibia: Beschuldigte bleiben weiter in Haft
In dem so genannten Fishrot-Skandal um das isländische Fischereiunternehmen Samherji bleiben sechs Beschuldigte in Namibia vorläufig in Haft, eventuell sogar bis zum 20. Februar 2020. Das meldet die in Windhoek erscheinende Allgemeine Zeitung. Die sechs Beschuldigten, darunter Namibias ehemaliger Fischereiminister Bernard Esau und der frühere Justizminister des Landes, Sacky Shangala, konnten nicht gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt werden, weil ihre südafrikanischen Anwälte offenbar ohne Arbeitserlaubnis eingereist waren. Mike Hellens und Dawie Joubert wurden verhaftet, durften jedoch nach Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 N$ oder 620,- Euro freiwillig ausreisen. Nun werde der Fall zwecks weiterer Ermittlungen auf den 20. Februar 2020 vertagt.
Den Beschuldigten werden unter anderem Korruption, Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Der Hauptangeklagte Esau soll zwischen 2014 und 2019 dem Unternehmen Namgomar Pesca Namibia gegen Bezahlung eine Fangquote von bis zu 55.000 t Stöcker zuerkannt haben. Außerdem sei eine dem Staatsunternehmen Fishcor zugewiesene Quote an Samherji gegangen, woraufhin im Gegenzug über Samherjis namibische Tochterfirma Mermaria Seafood Namibia 103 Mio. N$ (= 6,27 Mio. Euro) an die Angeklagten gezahlt worden sein sollen.
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