14.08.2019
Fischverzehr in Deutschland: Weniger Räucherfisch, weniger Tiefkühlfisch
In Deutschland wurde im vergangenen Jahr insgesamt etwas mehr Fisch gegessen als im Vorjahr. Das teilte der neue Vorsitzende des Fisch-Informationszentrums (FIZ) René Stahlhofen (Geschäftsführer
Royal Greenland Vertriebs GmbH) heute im Rahmen der jährlichen FIZ-Pressekonferenz mit. Während der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahre 2017 nach endgültigen amtlichen Daten der Außenhandelsstatistik bei 14,1 kg lag, schätzt das FIZ den Verbrauch für das Jahr 2018 mangels derzeit noch nicht vorliegender belastbarer Zahlen auf 14,4 kg. "Der Zuwachs der Nachfrage geht dabei im Wesentlichen auf das Konto einer stärkeren Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten im Außer-Haus-Verzehr", erklärte Stahlhofen. Die von den privaten Haushalten eingekaufte Menge lag mit 401.178 t um 3% unter dem Vorjahr, bedingt durch eine geringere Menge an Räucherfisch (- 5,4%) und Tiefkühlfisch (-4,7%). Hauptgründe seien die hohen Rohwarenpreise bei Lachs und eine starke Nachfrage nach frischen Naturfilets, die zu Lasten der tiefgekühlten Fischfilets ginge.
Ein wenig Bewegung gab es in der Liste der am meisten verzehrten Fischarten. Hier liegt Alaska-Seelachs wieder auf Rang 1, gefolgt von dem zuletzt Erstplatzierten Lachs auf Rang 2. Gleichzeitig haben die Thunfische den Hering vom dritten Platz verdrängt. Erstmals wurden Krebs- und Weichtiere in die Favoritenliste aufgenommen, so dass Garnelen den fünften Platz einnehmen. Zu den 10 am meisten verzehrten Arten zählen neben diesen Top 5 auch Forellen, Seelachs, Tintenfische, Kabeljau und Pangasius. Wichtigste Einkaufsstätte für Fisch sind weiterhin die Discounter mit 48,0% (2017: 48,6%), gefolgt von den Super- und Verbrauchermärkten mit 40,2% (2017: 39,2%). Der Anteil der Fischfachgeschäfte blieb mit 4,5% konstant. Beim Blick auf den Umsatz liegen Discounter sowie Super- und Verbrauchermärkte nahezu gleichauf mit 41,1% und 41,2%, während Fischfachgeschäfte 6,6% des Gesamtumsatzes erwirtschafteten. Für das erste Halbjahr 2019 kommt das FIZ auf Basis von Einkaufsdaten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) auf die Einschätzung, dass die Einkaufsmenge mit 0,2% im Plus liege und der Durchschnittswert der Einkäufe über alle Kategorien um 5,9% steige.
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