19.02.2009

Nordirland: Lachsfarm startet neu nach Quallenangriff

Nachdem Millionen von Quallen den Lachsbestand der Northern Salmon Company im November 2007 innerhalb weniger Stunden komplett vernichtet hatten, war die Meldung mit Horror-Charakter wie ein Lauffeuer durch die Weltpresse gegangen. Trotz Totalverlust des Bestandes (Schadenshöhe: 1,1 Mio. €) konnte der nordirische Biolachs-Züchter an der Küste der Grafschaft Antrim wieder neu starten und will noch in diesem Jahr liefern, schreibt das Portal IntraFish. Nordirlands Landwirtschaftsministerin Michelle Gildernew hatte Regierungshilfe verweigert, doch private Investoren sind eingestiegen, berichtet Geschäftsführer John Russell. Randal McDonnell, Viscount Dunluce und Sohn des Earl of Antrim, dem das Farmland gehört, ist Teilhaber in einem Londoner Investment-Unternehmen. Die Gesellschaft beglich die Schulden der Nordiren und erarbeitete einen neuen Geschäftsplan.

Unter einer Dachgesellschaft Glenarm Organic Salmon, die die Vermarktung des Fischs übernehmen wird, soll Northern Salmon in diesem Jahr schon wieder 1.000 t Lachs produzieren, 2010 schon doppelt soviel. Zu den Kunden gehörten vor der Quallen-Attacke Sterne-Köche in Großbritannien, Frankreich, Belgien, Deutschland und den USA. Russell erwartet, den Lachs für bis zu 7,- €/kg verkaufen zu können. Ein eigener Filetierbetrieb mit angeschlossener Räucherei soll die Zucht ergänzen. Im Nachhinein sieht der gebürtige Schotte auch Vorteile des spektalulären Schadenfalls. In der Woche nach dem Disaster habe er 30 Radio- und sechs bis sieben Fernseh-Interviews gegeben – kostenloses Marketing für das Produkt. Anfang Februar hatten Prince Charles und seine Frau den Züchter besucht, um vor Ort zu sehen, inwieweit sich die Farm erholt habe.
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