23.08.2018
Flensburger Förde: Verbände stemmen sich gegen Muschelfischerei
Die Pläne des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums, die Muschelfischerei in der Flensburger Förde wieder zu gestatten, stoßen auf den Widerstand zahlreicher Verbände, schreibt das Flensburger Tageblatt. Bis März 2017 hatte Royal Frysk, eine Tochter des niederländischen Muschelverarbeiters
Roem van Yerseke, jährlich rund 1.500 t Muscheln in der Flensburger Innenförde gefischt, um gefrorenes Muschelfleisch zu produzieren. Im Mai 2018 stellte das Kieler Ministerium einen Kompromissvorschlag vor: Wiederaufnahme der Muschelfischerei im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Forschungsprogramms bei niedrigeren Fangquoten und Einrichtung von Saatmuschelkulturen. Der Nabu sieht die Gefahr, dass das fragile Ökosystem Flensburger Förde ohne die Sauerstoff spendenden Schadstofffilter Miesmuscheln mittelfristig umkippe. Diese Befürchtung teilt Dr. Dennis Barnekow, Naturschutzbeirat und Leiter des Ostseelabors der Uni Flensburg: "Nicht auszudenken, was passiert, wenn der Filter zu großen Teilen entnommen wird." Die Wassersportler wiederum befürchten, dass die geplanten Saatmuschelanlagen beispielsweise Regattaveranstaltungen unmöglich machen.
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