14.03.2018

Thailand: Bankkonten für Fischer sollen Ausbeutung verhindern

Arbeitsmigranten in der thailändischen Fischindustrie sollen in Zukunft verpflichtend ein eigenes Bankkonto erhalten, meldet Fish Information & Services (FIS). Eine entsprechende Verordnung habe das Arbeitsministerium Thailands im November erlassen, heißt es in einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). In dem asiatischen Land soll die Hälfte der rund 600.000 Arbeiter in der Fischindustrie Arbeitsmigranten sein. Nach Angaben der ILO berichtet nahezu ein Viertel der Migranten, bereits verzögerte Lohnzahlungen oder Lohnkürzungen erlebt zu haben. Während der monatliche Durchschnittsbruttolohn in Thailand in den letzten vier Jahren von bis dato 6.483 THB (= 168,- Euro) auf jetzt 9.980 THB (= 258,- Euro) gestiegen sei, habe sich parallel die Zahl der Fälle von Lohneinbehaltung verdoppelt. Das werte die ILO als Indiz für Zwangsarbeit. Lohnkürzungen oder eine verzögerte Auszahlung seien schwer nachzuweisen, wenn die Arbeiter bar bezahlt würden. Deshalb schulten ILO und örtliche Wohltätigkeitsorganisationen jetzt die Beschäftigten, wie man Bankkonten verwalte. "Das ist ein holpriger Weg zur Einführung des elektronischen Zahlungsverkehrs. Aber er ist notwendig um zu gewährleisten, dass sie den Mindestlohn erhalten", heißt es in dem ILO-Bericht.

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