05.07.2012

Bremerhaven: Finanzinvestor zieht eine halbe Milliarde Euro aus Iglo

Seit gut einem viertel Jahr versucht der Finanzinvestor Permira, den Tiefkühlhersteller Iglo zu verkaufen. Ein gemeinsames Angebot von Blackstone und BC Partners für Iglo in Höhe von 2,5 Mrd. Euro hatte der britische Investor Ende Juni zurückgewiesen, da sich das Private Equity-Unternehmen mindestens 2,8 Mrd. Euro erhofft. Jetzt will sich Permira an dem TK-Hersteller selber "schadlos halten", schreibt das Handelsblatt: mehrere mit den Plänen vertraute Banker teilten der Nachrichtenagentur Reuters mit, Permira wolle sich eine kreditfinanzierte Sonderdividende von rund einer halben Milliarde Euro gewähren. Mit Credit Suisse und der Deutschen Bank arbeite Permira an einer Refinanzierung von 1,9 Mrd. Euro über vorrangige Kredite und nachrangige Anleihen. Die Differenz zu der Schuldenlast des Hamburger Konzerns in Höhe von 1,4 Mrd. Euro könnte Permira sich auszahlen lassen. Mit der neuen Finanzierung könnte sich der Finanzinvestor verpflichten, für weitere zwei bis drei Jahre an Iglo festzuhalten. "Kernfabrik" des Konzerns ist die Fischfabrik von Frozen Fish International (FFI) am Bremerhavener Lunedeich, wo 800 Mitarbeiter jährlich aus rund 90.000 Tonnen Fisch 350 verschiedene Produkte produzieren und rund 260 Mio. Euro Umsatz generieren. Durch die angestrebte Refinanzierung würde die Verschuldung von Iglo erheblich steigen. "Uns als Werkbank wird da nicht viel passieren", hatte noch Ende April ein FFI-Mitarbeiter mit Blick auf den damals geplanten Verkauf gegenüber der Nordsee-Zeitung (NZ) geäußert. Jetzt kommentiert die Süddeutsche Zeitung: "Während der Investor Kasse macht, versinkt Iglo in Schulden."
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