28.10.2010
Octopus: WM-Orakel Paul, der Krake, ist tot
Das achtarmige Orakel Paul, das bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 acht Spiele richtig vorausgesagt und damit die ganze Welt fasziniert hatte, ist tot. Der Krake sei in der Nacht auf Dienstag im Alter von zweieinhalb Jahren im Sea Life Aquarium in Oberhausen friedlich und eines natürlichen Todes gestorben, sagte Stefan Porwoll, Manager des Aquariums. Paul, der in Spanien nach dem richtig vorhergesagten Finale als Held gefeiert wurde, war sogar Ehrenbürger der spanischen Stadt Carballiño.
Nicht alle Octopi sterben eines natürlichen Todes, in vielen Ländern weltweit sind die achtarmigen Meeresbewohner kulinarisch geschätzt. Wichtigste Märkte für Octopus weltweit sind - noch vor Spanien - Japan, wo 2009 mehr als 56.000 t konsumiert wurden, und Italien, das mit 54.800 t fast gleichauf folgt. Während in Japan Octopus insbesondere zum Neujahrsfest begehrt ist, steigt die Nachfrage im Mittelmeerraum in den Sommermonaten. Die globale Exportmenge für Octopus gibt Globefish für 2005 mit 220.000 t an, wovon fast zwei Drittel auf die drei genannten Märkte entfielen. Die größten Bestände des gemeinen Octopus’ (Octopus vulgaris) gibt es im östlichen Zentralatlantik, vor allem vor den Küsten der Westsahara.
Weltweit sind die Fangmengen von 1976 bis 2000 zunächst kontinuierlich gestiegen, seit Beginn des neuen Jahrtausends sind die Erträge tendenziell rückläufig. Die Fangnationen im westlichen Afrika haben inzwischen mit ersten Schutzmaßnahmen reagiert. So hatte Marokko die Fischerei 2004 für mehrere Monate geschlossen. In einem Bericht von Seafood Watch vom August 2008 wird mit Blick auf die Beifänge jedoch nur die spanischen Fallenfischerei als unproblematisch eingestuft. Die Fischereien von Marokko, Mauretanien und Vietnam seien unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit als kritisch zu bewerten.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden